Zum Inhalt springen

72-Stunden-Aktion gestartet:Drei Tage und drei Nächte für eine bessere Welt

In St. Ingbert fiel der offizielle Startschuss der 72-Stunden-Aktion im Saarland. Rund 500 Kinder und Jugendliche engagieren sich in über 20 Gruppen.
Jubel beim Startschuss der 72-Stunden-Aktion im Saarland in St. Ingbert
Datum:
19. Apr. 2024
Von:
Ute Kirch

St. Ingbert – Die Welt ein klein wenig besser machen: Das ist das Ziel der bundesweiten 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ): Punkt 17.07 Uhr fiel vor der St. Engelbert-Kirche in St. Ingbert der offizielle Startschuss für das Saarland. Die Sozialaktion steht unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“. Über 500 Kinder und Jugendliche beteiligen sich im Saarland in über 20 Gruppen an der Aktion – deutschlandweit sind es rund 100.000. In 72 Stunden wollen sie unterschiedlichste gemeinnützige Projekte umsetzen – vom Spielplatz bis zum inklusiven Nachbarschaftsfest – und so zeigen, was alles möglich ist, wenn man gemeinsam anpackt. „Es gibt Projekte in Kindergärten, an Altenheimen, viele nachhaltige Projekte, aber auch sozial-karitative, wo es darum geht, den Menschen konkret Gutes zu tun. Es wird bunt und vielfältig werden“, kündigt Sarah Henschke vom BDKJ Trier an. Ihr Kollege Jan Baumeister vom BDKJ Speyer betont: „Die Projekte sind nicht für uns Verbände oder für die Kirche, sondern sollen anderen Menschen zugutekommen.“

Den rund 160 Kindern und Jugendlichen – viele in grünen „72-Stunden“- T-Shirts oder in Pfadfinderkluft – aus den Bistümern Speyer und Trier, die nach St. Ingbert gekommen sind, ist die Vorfreude deutlich anzumerken. Bei einem Eis durchsuchen sie die Aktionstaschen, die jede Gruppe erhält. Darin lauter Dinge, die für gute Stimmung während der Arbeit sorgen sollen, darunter Becher, Aufkleber und eine USB-Lautsprecherbox.

Als Gemeinschaft Großes bewirken

Sarah Henschke und Jan Baumeister vom BDJK stimmen auf die Aktion ein.

Während einige ihre Aufgabe schon kennen, erfahren viele erst nach dem Startschuss ihr Projekt. Doch bevor dieser endlich fällt, geben Vertreter von Landesregierung, Kirche und Stadt den Kindern noch Lob und Dankesworte mit auf den Weg. „Ich ziehe meinen Hut vor eurem Einsatz“, sagt die Staatssekretärin im Sozialministerium, Bettina Altesleben, „ihr setzt euch konkret für andere ein, wo der Schuh drückt. Das brauchen wir für den Zusammenhalt und das Miteinander in unserer Gesellschaft. Dafür kann man nicht oft genug Danke sagen.“ Die Leiterin des Katholischen Büros, Ordinariatsdirektorin Katja Göbel, überbringt die Grüße der Bischöfe Stefan Wiesemann (Speyer) und Stephan Ackermann (Trier): „Wir können als Gemeinschaft Großes bewirken. Jede einzelne Aktion trägt dazu bei, die Gesellschaft ein Stück weit besser zu machen.“ Die Aktion zeige auch, dass die katholische Kirche Zukunft habe: „Ihr seid diese Zukunft: Euch schickt wirklich der Himmel“, nimmt sie Bezug auf das Aktionsmotto. „Es gibt in der Gesellschaft viele, die immer meckern und miesmachen, aber dagegen setzt ihr ein Zeichen: Ihr arbeitet und packt an!“, lobt St. Ingberts Oberbürgermeister Ulli Meyer.

Zwei Minuten vor dem Countdown kommt die Sonne raus und die Schirmherrin, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, schickt ein Videogrußwort: „Ihr setzt ein Zeichen für Gemeinschaft und Solidarität. Ihr tragt dazu bei, dass das Saarland lebens- und liebenswert bleibt. Ihr macht mir Mut für die Zukunft unseres Landes!“ 72 Stunden – das sei auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Sie drücke die Daumen, dass alles so klappe wie erhofft.

 

72 Brote in 72 Stunden

Staatssekretärin Bettina Altesleben dankt den Kindern und Jugendlichen für ihren Einsatz.

Dann ist der für viele aufregende Moment gekommen, die Arbeitsaufträge werden verteilt. „Das macht bestimmt Spaß“, freuen sich die Messdienerinnen aus der Gemeinde Mandelbachtal über ihr bis dahin geheimes Projekt. Sie sollen für die Lebenshilfe Saarpfalz in Homburg ein rollstuhlgerechtes Hochbeet bauen. Am Ende soll es zudem ein Fest geben. „Hauptsache, die Würstchen schmecken“, scherzen sie.

Die Bandbreite der Aufgaben ist vielfältig: Die Pfadfinder der DPSG Niederwürzbach sind am Kinderhaus in St. Ingbert mit einem Hochbeet, einer Sitzgruppe und einem Einweihungsfest beschäftigt. 72 Brote in 72 Stunden backen lautet die Aufgabe der Warndt Scouts, die sie im Backhaus Lauterbach bewältigen müssen – dafür müssen sie zunächst alle Zutaten und auch das nötige Holz zum Anfeuern des Ofens organisieren. Viel Zeit bleibt nicht, denn schon am nächsten Morgen um 8 Uhr soll angefeuert werden. Die Katholische Jugend in Dillingen will in drei Tagen und drei Nächten ein Hochbeet und einen Barfußpfad an der Förderschule am Ökosee in Dillingen bauen. Um Unterstützung, etwa Baumaterialien, können die Gruppen über die Kanäle des Saarländischen Rundfunks bitten. Auf dem Halberg in Saarbrücken nimmt ein Aktionsteam die Gesuche entgegen und leitet sie den Redaktionen des Medienpartners weiter.

Kurz nachdem Dekan Eric Klein den Segen gespendet hat, leert sich der Platz in der Fußgängerzone rasch, denn die Gruppen wollten direkt mit der Arbeit loslegen oder zumindest ein Bild von der Lage vor Ort machen. Hannah von der Pfarrjugend Heiliger Ingobertus nutzt direkt die Gelegenheit, für den ersten Aufruf im SR-Radio: „Wir wollen Foodsharing-Schränke aufbauen und müssen dafür den Boden pflastern: Wenn also jemand Schotter oder Pflastersteine übrighat oder jemanden kennt: Meldet euch!“

Auftakt der 72-Stunden-Aktion im Saarland:Uns schickt der Himmel

1160 Kinder und Jugendliche kamen am 18. April zum Startschuss der 72-Stunden-Aktion im Saarland
Datum:
19. Apr. 2024
7 Bilder