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Heribert Niederschlag und Harald Orth verlassen das katholische Forum in Koblenz:Duo der ersten Stunde verabschiedet

Nach 30 Jahren verabschieden sich zwei Gründer des katholischen Forums in Koblenz. Sie nutzen diesen Anlass, um zwei bedeutende Personen des 20. Jahrhunderts vorzustellen.
Harald Orth (Dritter v. links) und Heribert Niederschlag (Mitte) verlassen nach 30 Jahren das Organisationsteam des katholischen Forums. Beatrix Mählmann (links) und P. Edward Fröhling (nicht anwesend) vervollständigen das Team wieder.
Datum:
17. Okt. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – In diesem Jahr feiert die Vortragsreihe „katholisches Forum“ sein 30-jähriges Bestehen. Seit der ersten Stunde waren Dr. Heribert Niederschlag SAC und Harald Orth Teil des Organisationsteams und Gründer des Forums. Zu ihrem Abschied am 16. Oktober im Bischöflichen Cusanus-Gymnasium in Koblenz stellten sie zwei Persönlichkeiten vor, die unter dem Nazi-Regime ermordet wurden: Edith Stein und Franz Reinisch.

„Dieser Abend markiert einen Einschnitt, da wir Sie beide aus dem Arbeitskreis verabschieden“, begrüßte der Schulleiter des Cusanus-Gymnasiums Carl Josef Reitz die Gäste im Klangraum der Schule. Das katholische Forum Koblenz wurde 1987 als Plattform für Information und Austausch gegründet. Es bietet seitdem Interessierten die Gelegenheit, sich mit Experten aus Wissenschaft, Kirche sowie Politik und ihren Positionen auseinanderzusetzen. In den vergangenen Jahrzehnten fanden mehr als 100 Vortragsabende statt. Organisiert wurden sie von Vertreterinnen und Vertretern des Gymnasiums, der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz, des Dekanats Koblenz und der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV).

Der pensionierte Lehrer und Schulseelsorger Harald Orth referierte über das schicksalhafte Leben von Edith Stein, die in einem Konzentrationslager in Ausschwitz 1942 starb. Durch die anschaulichen Ausführungen von Orth und die überlieferten lebhaften Anekdoten aus der Familie Stein erfuhren die Zuhörerinnen und Zuhörer mehr über den Menschen Edith. Sie studierte in Breslau, Göttingen und Freiburg. Durch die Geschichte von Teresa von Avila wurde die Jüdin tief berührt und konvertierte zum Katholizismus. 1933 trat die damals 42-Jährige in das Kloster der Karmelitinnen ein. Aus Dr. Edith Stein wurde Schwester Teresia Benedicta, die auch im Karmel in Köln weiterhin wissenschaftlich arbeitete.

Der emeritierte Professor Heribert Niederschlag stellte ebenfalls einen Christen aus dem 20. Jahrhundert vor, der dem Nationalsozialismus zum Opfer fiel: Franz Reinisch. Der Priester und Pallottiner verweigerte den Fahneneid auf Hitler und besiegelte somit seinen Tod. „Reinisch witterte, dass der Nationalsozialismus eine dämonische Bewegung war“, erklärte Niederschlag. „Entweder sind wir Christen oder Nazis“, lautete die Einstellung von Reinisch, der Mitglied der Schönstattbewegung in Vallendar war. Im Jahr 1942 wurde er hingerichtet. Seit 2013 begleitet Niederschlag den Seligsprechungsprozess von Reinisch.

Beide Referenten stellten starke Menschen vor, deren Wirken und Handeln man sich auch heute noch als Vorbild nehmen kann.

„Durch seine vielfältigen Kontakte konnte das Forum immer auf hochkarätige Referentinnen und Referenten zurückgreifen“, resümierte die Dekanatsreferentin Christiane Schall die Arbeit von Heribert Niederschlag innerhalb des katholischen Forums. Geschätzt wurde im Arbeitskreis ebenso der Humor des Sauerländers. Harald Orth sei die „gute Seele“ der Arbeitsgemeinschaft gewesen. „Er sorgte für ausreichend Kaffee und Schnittchen“, erklärte Reitz schmunzelnd.

An diesem Abend wurde noch Beatrix Mählmann, Lehrerin und Schulseelsorgerin des Cusanus-Gymnasiums, vorgestellt. Sie und P. Dr. Edward Fröhling SAC von der PTHV werden das Team des katholischen Forums fortan vervollständigen. „Ich hoffe, dass es noch lange mit dem Forum weitergeht“, schloss Orth.

Die nächste Veranstaltung im Rahmen des katholischen Forums findet statt am Montag, 11. Dezember, 19 Uhr, ebenfalls im Cusanus-Gymnasium (Südallee 30).

Weitere Informationen gibt es bei der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Koblenz unter Tel.: 0261-9635590 oder per E-Mail an keb.koblenz@bistum-trier.de

(jf)