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300 Menschen besuchen Resonanzveranstaltung mit Bischof Ackermann:Ehrliche Worte in Simmern

Fragen und Kritik, aber auch Lob und Zuspruch für den eingeschlagenen Weg gab es bei der Resonanz-Veranstaltung zur Raumgliederung des Bistums in Simmern.
Die Podiumsmitglieder stellten sich den Fragen der Teilnehmer
Datum:
2. Juni 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Simmern – Das Mittelrheintal habe sich schon eifrig am Resonanzprozess beteiligt, einen ganzen Ordner füllten die Vorschläge, hat Dechant Clemens Grünebach von der Teilprozessgruppe Raumgliederung am 1. Juni den mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der vierten Resonanzveranstaltung zur Bistumssynode berichtet. Der Abend mit Bischof Dr. Stephan Ackermann, Weihbischof Jörg Michael Peters und Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg sowie weiteren Experten zeigte, dass die Katholiken im Hunsrück und darüber hinaus Fragen, Lob und Kritik äußern wollten.

Grünebach erläuterte die Vorgehensweise der Prozessgruppe. Die Mitglieder haben sich unter anderem an der Katholikenzahl, der Fläche und den strukturellen und natürlichen Gegebenheiten orientiert. So entstand der Vorschlag für 35 „Pfarreien der Zukunft“. „Wir können nicht immer mehr Pfarreien zu Pfarreiengemeinschaften zusammenlegen. Wir müssen Pfarreien neu denken“, begründete Bischof Ackermann. Viele Menschen würden sich heute für unterschiedliche Projekte über die Pfarrgrenzen hinaus ansprechen lassen. Anna Werle, Pastoralreferentin im Dekanat Simmern-Kastellaun, sah in den neuen, größeren Räume ebenfalls Vorteile: „Es ist einfacher, Interessierte zu einem Thema an einen Tisch zu bekommen.“ Das Vernetzen untereinander sah der Generalvikar als Chance und Bereicherung.

In der Hunsrückhalle wurden die Grenzen der „Pfarreien der Zukunft“ sowie die Wahl der Pfarrorte kritisiert. Ein Bopparder Bürger sprach sich dafür aus, dass seine Stadt Pfarrort werden solle und nicht Oberwesel. Zudem wurde die Angst geäußert, dass die 2010 zusammengelegte Pfarreiengemeinschaft Rupertsberg wieder auseinandergerissen werde. Bischof Ackermann war es wichtig, sich nicht in den Strukturdiskussionen zu verlieren. „Die Synode ist mehr. Sie setzt ihren Schwerpunkt auf das Diakonische. Die Kirche soll dem Menschen dienen.“

Was Synode praktisch bedeutet, zeigten Angelika Hillingshäuser vom Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe und Anna Werle mit dem Flüchtlingshilfeprojekt „Willkommensnetz“. Verena, Sarah und Melissa vom Jugendrat und Diakon Clemens Fey präsentierten „Crossport to Heaven“, die Jugendkirche in einem ehemaligen Militärgebäude auf dem Flughafen Hahn.

Die Frage nach der Aufteilung und Umverteilung der Finanzen könne momentan noch nicht beantwortet werden, erläuterte der Generalvikar. „Es handelt sich um eine komplexe Frage, an der eine Expertengruppe derzeit arbeitet“. Es wurden Bedenken geäußert, dass in Zukunft zu viel Arbeit auf Ehrenamtliche zukäme. „Mit Fortbildungen, Austauschtreffen und Ansprechpartnern für Ehrenamtliche wollen wir Sie und Ihre Tätigkeit unterstützen“, schaute Angelika Hillingshäuser in die Zukunft.

„Sie sind in unserem Sinne unterwegs“, bestätigte eine Teilnehmerin das Engagement des Bistums während Dechant Grünebach verdeutlichte: „Es handelt sich hier um keine Alibiveranstaltung. Die Resonanz ist uns wichtig“. „Seien Sie zuversichtlich, dass wir alle Argumente prüfen werden“, versicherte Weihbischof Peters.

An diesem Abend konnten nicht alle Fragen geklärt werden. „Doch vielleicht haben sich Irritationen in Richtung Neugierde bewegt“, hoffte Weihbischof Peters. „Der Herr wird uns nicht in die Irre laufen lassen“, war sich Bischof Ackermann sicher.

Eine Zusammenfassung der Twitter-Live-Berichterstattung finden Sie hier.

Die Resonanzphase ist noch nicht beendet. Weitere Infos und die Möglichkeit zur Meinungsäußerung gibt es auf www.resonanz-bistum-trier.de Die nächste Veranstaltung findet am Freitag, 9. Juni, um 18 Uhr in Dillingen statt.