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Trierer Jugendzentrum Mergener Hof feiert am 1. September 400-jähriges Jubiläum:Ein Hof für Kreativität und Tatendrang

Das Trierer Jugendzentrum Mergener Hof vereint Sport, Bildung, Kultur und Jugendarbeit unter einem Dach – und feiert am 1. September 400-jähriges Jubiläum.
Datum:
30. Aug. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Als Anlaufstelle für die religiöse Ertüchtigung von Handwerkerjungen hatte einst alles begonnen. Die Ordensgemeinschaft der Jesuiten in Trier hatte im 16. Jahrhundert eine „Marianische Jünglings Congregation“ (MJC) mit diesem Ziel ins Leben gerufen. 1617 ging daraus eine Vereinigung von Handwerker-Gesellen hervor. Und die zog im Gebäude des Mergener Hofs ein. Heute vereint das Trierer Jugendzentrum Mergener Hof Sport, Bildung, Kultur und Jugendarbeit unter einem Dach – und feiert am 1. September 400-jähriges Jubiläum.

In 400 Jahren ist viel passiert, die wesentliche Zielgruppe junger Menschen und auch die von den Jesuiten begonnene Bildungsarbeit haben sich aber ebenso wie Teile der Bausubstanz über die Jahrhunderte erhalten. Auch der Name blieb bestehen. Das „Mergen“ geht zurück auf „Marien“ und verweist auf die noch weiter zurückreichende Vorgeschichte des Ortes als Abtei St. Marien. Das seit 1969 als Jugendzentrum betriebene Haus, das im Volksmund als „Miez“ bekannt ist, hat schon viele Generationen geprägt. „Bei unseren Konzertabenden hört man häufiger von älteren Besuchern: Och die Miez! Da hab’ ich meine Jugend verbracht“, erzählt Kai Wichmann. Er leitet die von einem gemeinnützigen Verein betriebene Einrichtung. Der Verein „Mergener Hof e. V. (MJC von 1617) zu Trier“ wird in seiner Arbeit finanziell durch das Bistum Trier gefördert und erhält auch von Stadt und Land Zuschüsse. Spenden und das ehrenamtliche Engagement von rund 200 Menschen erhalten das breite Angebot am Leben.

Zu nennen wäre da der Sport: So ist zum Beispiel die Handball-Mannschaft der „Trierer Miezen“, die zeitweise in der ersten Frauen-Bundesliga spielte und 2003 sogar Deutscher Meister wurde, ursprünglich aus der Sportabteilung der „Miez“ hervorgegangen. „Wir nutzen mehrere Hallen im Stadtgebiet. Vieles bieten wir aber auch direkt im Haus an“, wirbt Hausleiter Wichmann. „Gerade neue und meist noch weniger bekannte Sportarten finden bei uns gerne ihren Platz.“ Zum Beispiel der Trendsport „Headis“, Kopfballtischtennis, aber auch Erlebnisklettern, Musik und Krabbelgruppen, Musikkurse, Kreativworkshops, Eltern-Kind-Angebote und Krabbelgruppen-Treffen finden unter dem gemeinsamen Dach statt. Zusätzlich bietet der Mergener Hof Künstlern eine Bühne, gerade für regionale Nachwuchstalente. Da gibt es zum Beispiel die Poetry-Slam-Stadtmeisterschaften.

Den Wurzeln der Arbeit mit Kindern und Heranwachsenden ist man ebenfalls treu geblieben. Die Palette im städtischen Jugendzentrum reicht von der Hausaufgabenbetreuung bis zur Ferienfreizeit. Kooperiert wird mit vielen Schulen. „Wir organisieren Besinnungs-und Orientierungstage, beispielsweise auf der Marienburg“, nennt Wichmann einen Bereich. Der „offene“ Bereich der Kinder- und Jugendarbeit umfasst eine Fülle von Freizeitangeboten – Erlebnisklettern ist ebenso vertreten wie Medienprojekte. Dabei gilt „offen“ generell als Motto beim MJC: Das Haus ist multikulturell und an Religionsfreiheit orientiert. Aus diesem Selbstverständnis heraus sind in den vergangenen Jahren mehrere Integrationsprojekte mit Flüchtlingen entstanden.

(Text zuerst erschienen im Paulinus)
 

Das Programm der Jubiläumswoche:

Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag, 1. September, mit einem Benefizabend in der ehemaligen Trierer Reichsabtei St. Maximin. Dort führt ab 20 Uhr Kabarettist Lars Reichow durch den Abend, an dem Zeitzeugen in einem Film von der Geschichte der „Miez“ erzählen und eine Ausstellung zu einem Rückblick einlädt. Bischof Dr. Stephan Ackermann, Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und Oberbürgermeister Wolfram Leibe werden Grußworte sprechen.

Am Mittwoch, 6. September, wird ab 19 Uhr auf dem Südhof im Mergener Hof in der Rindertanzstraße gegrillt und gekickert.

Der Flackerfilm „Burn it down“, der teilweise im Mergener Hof gedreht wurde, wird am Donnerstag, 7. September, ab 20:30 Uhr gezeigt.

Am Freitag, 8. September, sind Jugendliche von zwölf bis 15 Jahren zum JEIH (Jugendevent im Hof) eingeladen. Die Teilnahme kostet fünf Euro. Um Anmeldung wird gebeten bei pamela.diederichs@mjctrier.de.

Und am Samstag, 9. September, findet ab 12 Uhr im MJC das „Miez-Fest“ statt, bei dem unter anderem die Sportabteilungen Darbietungen zeigen werden. Zudem wird es zahlreiche Bastel-, Spiel- und Spaßaktionen wie eine Hüpfburg und einen Zauberer geben. Um 14 Uhr wird außerdem die neu errichtete Kletterwand eingesegnet. Anschließend kann sie kostenlos getestet werden.