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Ewige Profess und 115. Konsekrationstag in Koblenz :Ein Leben in Klausur

Mit Anfang 30 hat sie ihr Leben noch einmal komplett geändert: Von einer Studentin wurde sie zu einer Novizin. Jetzt legt Schwester Maria Josepha ihre Ewige Profess in Koblenz ab.
Schwester Maria Josepha
Datum:
12. Okt. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Wer tritt heutzutage noch in einen Orden ein? Sabine Maria Hobi; so lautet ihr weltlicher Name. Im Kloster Bethlehem im Koblenzer Stadtteil Pfaffendorf nennen sie alle Schwester Maria Josepha. Sie legt am Donnerstag, 17. Oktober, ihre Ewige Profess ab. Dann wird sie von einer Juniorin zu einer Konventschwester und ist damit ein vollständiges Mitglied der Ordensgemeinschaft der „Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung".

„Es war ein langsamer Prozess“, berichtet Schwester Maria Josepha ihren Weg. „Ab dem 30. Lebensjahr hat sich der Gedanke entwickelt, ob Gott das von mir möchte und ob das ein Weg für mich wäre“. Bis dahin hatte die heute 52-Jährige Jura studiert. Nach der ersten Zwischenprüfung wechselte die Schweizerin die Studienfächer und studierte Japanisch, Englisch und Geschichte. Doch sie merkte, dass auch das nicht das Richtige für sie war.

Das Klosterleben hat Schwester Maria Josepha zum ersten Mal bei den Benediktinerinnen im Jahr 2007 in Baden-Württemberg kennengelernt. Zwei Jahre später wechselte sie in ihr Heimatland. 2014 richtete sich dieses Kloster allerdings neu aus und Sabine Maria Hobi war auf der Suche nach einer traditionelleren Ordensgemeinschaft. „Ich habe das Kloster in Koblenz über das Internet gefunden“, erklärt sie. Die Homepage habe sie angesprochen. „Und die Ewige Anbetung hat mich angezogen, obwohl ich es nur aus Büchern kannte“, erklärt sie ihre Wahl. Sie lebte zwei Wochen auf Probe im Kloster auf der Pfaffendorfer Höhe, um zu schauen, ob die Ausrichtung für sie passte – und es passte.

Die Schwestern leben in strenger Klausur. So finden Treffen beispielsweise mit den Eltern in einem Sprechzimmer statt. Den weltlichen Besuch und den Lebensraum der Schwestern trennt dort ein Fensterchen mit einem Gitter, welches zum Gespräch geöffnet wird. „In die Stadt gehen wir nur zu Arztterminen oder um notwendige Besorgungen zu machen. Zuletzt brauchte ich zum Beispiel neue Sandalen“, berichtet Schwester Maria Josepha vom Leben in Klausur. Zum Lebensunterhalt der Schwestern trägt die Hostienbäckerei bei. Ansonsten leben sie von Spenden.

Der Tag und auch die Nacht sind durch Gebete klar strukturiert. Wenn sie zusammenrechnet, kommt Schwester Maria Josepha auf fünf Stunden während des Tages. In der Nacht übernimmt jeweils eine Schwester für eine Stunde die Anbetung in der Kapelle. „Bei 18 Schwestern kommt das gut hin“, erklärt sie gelassen. Daneben gibt es Zeiten für die Arbeit im Haus und im Klostergarten; etwa vier Stunden am Tag. Schwester Maria Josepha ist im Sommer mit einer weiteren Schwester für den Garten verantwortlich. Im Winter kümmert sie sich um die Vorratshaltung. Eine Stunde am Tag ist reserviert für den gemeinsamen Austausch.

Die Ewige Profess von Schwester Maria Josepha und gleichzeitig die Feier des 115. Konsekrationstages der Klosterkirche finden am Donnerstag, 17. Oktober statt. Der Gottesdienst mit dem Trierer Weihbischof Robert Brahm beginnt um 10.30 Uhr im Kloster Bethlehem (Hermannstraße 29) in Koblenz-Pfaffendorf.

(jf)