Zum Inhalt springen

Weihbischof spendet Sakrament in Koblenzer kroatisch-katholischer Gemeinde:Ein Taschenmesser, ein Feuerzeug und die Bibel

Der Glaube an Jesus Christus vereint Menschen über Sprachen und Grenzen hinweg - das zeigt auch die Gestaltung des Firmgottesdienstes in der kroatisch-katholischen Gemeinde in Koblenz.
Die Firmlinge tragen alle das gleiche Gewand, das an das Taufkleid erinnern soll.
Datum:
26. Feb. 2024
Von:
Julia Fröder

Koblenz – Begleitet mit kroatischen Liedern hat Weihbischof Robert Brahm 30 Jugendlichen aus der kroatisch-katholischen Gemeinde in Koblenz das Sakrament der Firmung gespendet. Die St. Franziskus Kirche im Stadtteil Goldgrube war zum Gottesdienst voll besetzt.

„Wir sind Personen mit zwei Heimaten: Die eine, aus der wir stammen und die andere, in der wir leben“, formulierte der kroatische Pfarrer Stjepan Zadravec. „Doch uns vereint mit den deutschsprachigen Gemeinden der Glaube an Jesus Christus“, betonte der Pfarrer in der St. Franziskus Kirche, die sich die kroatische Gemeinde mit der Pfarrei Koblenz St. Aposteln teilt. „Wir leben nicht nebeneinander, sondern miteinander“, verdeutlichte er in diesem Zusammenhang.

Weihbischof Brahm, der seit einem guten Jahr für den Visitationsbezirk Koblenz zuständig ist, war zum ersten Mal in der muttersprachlichen Gemeinde. Etwa 4.000 Gläubige zwischen Linz am Rhein und Bad Kreuznach zählen sich zur Gemeinde, die seit 54 Jahren besteht.

„Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?“, fragte der Weihbischof die Firmbewerberinnen und Firmbewerber zu Beginn seiner Predigt. Er würde ein Taschenmesser und ein Feuerzeug mitnehmen, „damit ich mir praktisch helfen kann.“ Und als drittes Utensil würde er die Bibel einpacken, „damit ich mein inneres Gleichgewicht nicht verliere”. Jesus selbst habe für seine Wanderschaft lediglich einen Wanderstab und Sandalen mitgenommen. „Weil er darauf vertraute, dass uns alles gegeben wird, was wir brauchen“, erklärte Brahm, der den jungen Menschen am Tag ihrer Firmung auch etwas für ihren Weg durch das Leben mitgeben wollte: einen unsichtbaren, schwerelosen, aber gewichtigen Proviant. „Ihr werdet heute besiegelt mit dem Heiligen Geist.“ Das Chrisamöl, das er den Jugendlichen in Form eines Kreuzes auf die Stirn zeichne, „wird dich nicht belasten, aber es stärkt dich von innen her. Wenn es in deinem Leben hoch her geht, weißt du um die Kraft des Heiligen Geistes. Denn Gott geht mir dir.“

Firmungen finden in der Gemeinde alle zwei Jahre statt. Im Wechsel spenden kroatische und Trierer Bischöfe das Sakrament.

Für größere Sprachgruppen wurden vor einigen Jahrzehnten im Bistum Trier sogenannte Missionen mit einem Pfarrer in der jeweiligen Muttersprache eingerichtet, die an verschiedenen Orten regelmäßig Gottesdienst feiern. Weitere Informationen über die Aktivitäten der kroatisch-katholischen Mission gibt es bei Pfarrer Stjepan Zadravec unter Tel.: 0261-14506 oder per E-Mail an hkmisija.koblenz@gmail.com. Es gibt eine weitere kroatische Mission in Saarbrücken mit Gottesdienstorten in Saarbrücken-Rockershausen, Trier und Wittlich.

Eindrücke der Firmung in der kroatisch-katholischen Gemeinde

4 Bilder