Bischof Ackermann hat den neuen Altar in St. Georg Urmitz geweiht:Ein Zeichen, das in die Zukunft weist
Urmitz-Rhein – Die Kirchengemeinde Urmitz (Pfarreiengemeinschaft Mülheim-Kärlich) hat einen neuen Altar. Bischof Dr. Stephan Ackermann hat den Tisch des Herrn in der Pfarrkirche St. Georg, der nach den Entwürfen der Künstlerin Eva von der Stein aus Pfälzer Sandstein gefertigt wurde, in einem Pontifikalamt am 26. Juli geweiht. Zum neuen Gesamtkonzept des Kirchraumes gehören außerdem ein Ambo aus dem roten Gestein, moderne Altarleuchten und ein Altarkreuz, das in seiner Form an den Heiligen Rock erinnert. Rund 60 Gläubige konnten unter Beachtung der Corona-Hygieneregeln an der Eucharistiefeier teilnehmen.
Jahrhundertereignis für die Gemeinde
„Wir freuen uns sehr“, sagte Pfarrer Thomas Gerber bei seiner Begrüßung, „denn die heutige Altarweihe ist ein Jahrhundertereignis für unsere Gemeinde.“ Jahrzehntelang hatten die „Örmser“ ihre Gottesdienste an einem hölzernen Provisorium gefeiert – an einem „Leichtgewicht“, wie Bischof Ackermann bemerkte. Dass an dieser Stelle nun ein wuchtigerer, steinerner Altar stehe, sei auch ein gewichtiges Statement, das in die Zukunft weise, erklärte der Bischof in seiner Predigt. „Denn die eigentliche Predigt am heutigen Tag halten Sie“, sagte er den Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern. „Sie alle legen heute das Bekenntnis ab: Diese Kirche hat Zukunft! Dieser Ort der Versammlung ist uns wichtig und wir möchten ihn erhalten.“ Zugleich unterstrich er die Bedeutung des Ambos, an dem das Wort Gottes verkündet wird. Mit Blick auf das Tagesevangelium nach dem Buch der Könige, in dem Salomo Gott darum bittet, seinem Knecht ein hörendes Herz zu verleihen, sagte er: „Wer ein hörendes Herz für die Worte Gottes hat, der hat auch eines für die Worte der Menschen. Diese Haltung soll bei der Lesung des Evangeliums am Ambo gepflegt und bewahrt werden.“ Es seien stets dieselben Worte, die gelesen würden; doch es sei wichtig, daran zu glauben und zu entdecken, dass darin immer wieder etwas Neues stecke. „Und wo Kirchen belebte Orte sind, so wie hier in Urmitz, da bleiben sie ein Zeichen der Gegenwart Gottes.“
Chrisam, Weihrauch und fünf Feuer
Die Altarweihe folgte einem Ritus, der seit dem frühen Christentum belegt ist: Nach der Anrufungslitanei, in der die Heiligen um ihre Fürbitte gebeten werden, setzte der Bischof die Reliquie, die schon zuvor in dem Provisorium war, in dem neuen Altar bei.
Anschließend salbte Ackermann den neuen Altar mit Chrisamöl. Durch die Salbung wird dieser zum Symbol für Jesus Christus („der Gesalbte“). An fünf Stellen – ein Symbol für die fünf Wundmale Jesu – entzündete er gemeinsam mit Diakon i.R. Lothar Spohr den Weihrauch auf der Oberfläche. Nachdem dieser niedergebrannt und der Altar gereinigt war, feierte die Gemeinde mit den Zelebranten, darunter auch Dechant Michael Rams, die erste Eucharistie am neuen Altar.
Im Zuge von Renovierungsarbeiten zum Schutz der Orgel vor Feuchtigkeit und Schimmel war aufgefallen auf, dass sowohl Altar als auch Ambo schon einmal bessere Tage gesehen hatten. Die Provisorien wichen einem neuen künstlerischen Gesamtkonzept, das „aus dem Raum entwickelt wurde, der schon vorhanden war“, erklärt Eva von der Stein, und meint damit den barocken Altarraum. Die Künstlerin hat bereits über ein Dutzend Altäre gestaltet, darunter einen für alle drei abrahamitischen Religionen (Islam, Judentum, Christentum).
Die musikalische Gestaltung der Eucharistiefeier übernahmen die Kirchenmusikerin Bernadette Geiger und Martin Geiger am Cello. Bei der anschließenden Begegnung vor der Pfarrkirche spielte der Musikverein Urmitz-Rhein unter der Leitung von Jonas Hering.
(ih)