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Telefonseelsorge Trier veröffentlicht Jahresbericht:Ein offenes Ohr für die Nöte der Menschen

Hilfe und Rat gegeben in 10.495 Seelsorge- und Beratungsgesprächen: Die Telefonseelsorge Trier hat ihren Jahresbericht veröffentlicht.
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Datum:
7. Feb. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – „Kann ich mit Ihnen sprechen? Ich habe sonst niemanden zum Reden“ – so beginnen viele Gespräche von Ratsuchenden mit der Telefonseelsorge Trier. Rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche, beraten die Haupt- und Ehrenamtlichen der Telefonseelsorge Frauen und Männer, die sich in Lebenskrisen mit ihren Sorgen und Nöten an sie wenden. Viele der Anrufer leben allein oder haben keine sozialen Kontakte, oder die Möglichkeiten, sich mit Familie oder Freunden auszutauschen, sind erschöpft. Manche Themen erleben die Anrufer auch als so bedrohlich oder schambesetzt, dass sie nicht mit vertrauten Menschen darüber sprechen wollen.

Im Jahr 2019 konnten 72 ehrenamtlich Engagierte und zwei hauptberufliche Angestellte der Telefonseelsorge in 10.495 Seelsorge- und Beratungsgesprächen Hilfe und Rat geben. Bundesweit zählten die 105 Telefonseelsorgestellen über 1,2 Millionen Anrufe. Die Mitarbeitenden sind dabei rund um die Uhr erreichbar. Laut Jahresbericht der Telefonseelsorge fanden die meisten Gespräche zwischen 14 und 22 Uhr statt, 14 Prozent entfielen auf die Zeit zwischen Mitternacht und 6 Uhr.

Um das Angebot unter den Leitlinien „anonym – kompetent – rund um die Uhr“ weiter anbieten zu können, qualifiziert die Telefonseelsorge Trier jährlich rund zehn neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Ausbildung umfasst 100 Stunden an drei Wochenenden und sieben Samstagen. Freiwillig Engagierte in der Telefonseelsorge Trier bringen monatlich im Schnitt 20 Arbeitsstunden unbezahlt ein: dies umfasst Telefondienste, Aus- und Fortbildung sowie Supervision.

Die Telefonseelsorge Trier gehört zu den 47 Stellen im Bundesgebiet, die auf einer gesicherten Plattform auch die Beratung via E-Mail anbieten. Während bei der telefonischen Beratung mehr als die Hälfte der Anrufenden zwischen 40 und 69 Jahre alt ist, nutzen die niedrigschwellige Online-Beratung vor allem junge Menschen: Hier sind mehr als die Hälfte zwischen 15 und 29 Jahre alt. Die beiden hauptberuflichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge Trier bieten auch persönliche Beratung an. 64 Ratsuchende nutzten dieses Angebot in 363 Beratungsstunden. Für fast alle Ratsuchenden ist es von großer Bedeutung, anonym zu bleiben.

Die häufigsten Gesprächsthemen der Telefonseelsorge Trier waren mit 30 Prozent Themen aus Partnerschaft, Familie und Trennung. Die Telefonseelsorge wird auch von vielen Menschen mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung in Anspruch genommen (rund ein Drittel). Auch Einsamkeit nennen rund 20 Prozent der Hilfesuchenden als Grund für ihren Anruf. Auch das Thema Suizid ist nach wie vor in der Telefonseelsorge stark vertreten. Zwei von drei Personen rufen öfter als einmal bei der Telefonseelsorge an. Forschungsberichte werten es als besonderes merkmal der Telefonseelsorge, dass weder ein Fortschritt in der Krise des Betroffenen noch die Suche nach Lösungen im Vordergrund stehen. Es werden keinerlei Ansprüche an die Ratsuchenden gestellt. Wer die Telefon-Seelsorge in Anspruch nimmt, muss nicht psychisch krank oder des Lebens müde sein. Anrufen kann jede Person mit jedem Thema oder auch ohne klar benennbaren Grund.

Für Rückfragen steht zur Verfügung: Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr erreichbar unter Tel: 0800 - 111 0 111, online unter: online.telefonseelsorge.de

(sb)