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Weihbischof Gebert feiert Abschlussgottesdienst der Marientracht in Saarburg-Beurig:„Ein schönes Zeichen in der aktuellen Krise“

Zur wohl ältesten nachgewiesenen Marienwallfahrt im Bistum kommen jährliche Hunderte Pilger nach Saarburg-Beurig. Wegen der Corona-Pandemie fiel der Abschluss ein wenig anders aus.
Weihbischof Gebert feierte den Abschlussgottesdienst zur Marientracht in Saarburg-Beurig.
Datum:
7. Juli 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarburg-Beurig – Eine junge Mutter stillt ihr neugeborenes Baby und hält es gut behütet im Arm: Es ist eine berührende Darstellung Marias und ihres Sohnes Jesus, die die Menschen seit 700 Jahren nach Saarburg-Beurig, den ältesten Marienwallfahrtsort des Bistums, zieht. Traditionell kommen Anfang Juli rund um das Fest „Mariä Heimsuchung“ Hunderte Pilgerinnen und Pilger, um das Gnadenbild der „Maria lactans“ (Stillende Muttergottes) zu verehren. Ihren Abschluss findet die Wallfahrt normalerweise in einem Festgottesdienst und der „Marientracht“, bei der die Statue von jungen Mädchen in einer Prozession durch den Ort getragen wird.

Trotz der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen fanden das Pastoralteam und die vielen ehrenamtlichen Helfer aus der Pfarrei kreative Möglichkeiten, um so viele Gläubige wie möglich am Abschlussgottesdienst mit Weihbischof Franz Josef Gebert am 5. Juli teilhaben zu lassen. So konnten in der Kirche St. Marien rund 60 Gottesdienstbesucher in gebotenem Abstand Platz nehmen und weitere 40 eine Live-Übertragung im Pfarrsaal mitverfolgen. Außerdem gab es einen Live-Stream auf Youtube, der die Gottesdienstteilnahme auch online ermöglichte. „Zwar steht die diesjährige Wallfahrt unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie, aber das soll uns nicht daran hindern, an diesem Ort zusammenzufinden und zu feiern, wie es Christen schon seit Jahrhunderten tun“, sagte Gebert nach der Begrüßung durch Pfarrer Georg Goeres.

In seiner Predigt ging der Weihbischof auf das Fest Mariä Heimsuchung ein, das traditionell am 2. Juli gefeiert wird und das in die Woche der Wallfahrt von Saarburg fällt. In der Bibel ist davon die Rede, dass die schwangere Maria kurz nach der Verkündigung durch den Engel ihre ältere Verwandte Elisabeth besucht, die selbst im sechsten Monat mit Johannes dem Täufer schwanger ist. „Das Fest, das wir hier feiern hat gerade angesichts der aktuellen Situation eine besonders schöne Bedeutung: Hier sind zwei Frauen, die einander in besonderen Zeiten beistehen, einander helfen. Maria, die Jüngere, hilft ihrer älteren Verwandten. Wir können in der Corona-Krise neu entdecken, dass wir aufeinander angewiesen sind, dass wir treu zueinander stehen sollten. Gerade diejenigen, die derzeit andere Menschen pflegen, in sozialen Berufen arbeiten – das ist kein Spaziergang.“ Es sei das zutiefst Menschliche, das auch im Bild der stillenden Maria in Saarburg-Beurig zum Ausdruck komme: „Jesus war Mensch, vom Baby auf dem Arm der Mutter bis zu seinem Tod, als Maria ihren Sohn wieder in Armen hält. Wir können von vielen Wallfahrtsorten diese Botschaft mitnehmen: Dass das Wirken Gottes durch uns passiert, durch die Nächstenliebe, die wir einander geben.“ Der Trierer Weihbischof motivierte die Gläubigen, darin im Alltag nicht nachzulassen, auch nicht in Krisensituationen. „Wir sind selbst Träger dieser wichtigen Botschaft Jesu.“

Musikalisch wurde der festliche Gottesdienst von Organist Jörg Thomas an der Orgel und der Brassgruppe des Musikvereins Beurig gestaltet. Weitere Informationen zur Marientracht in Saarburg-Beurig gibt es unter: www.marientracht.de.