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Treffen der Bistumsleitung, der Dechanten und der diözesanen Räte:Einblick genommen in den Stand der Synoden-Umsetzung

Das synodale Prinzip wird erprobt: Bei einem Treffen der diözesanen Räte und der Bistumsleitung ging es um die nächsten Schritte der Umsetzung der Synode.
Abgestimmt mit den Füßen: Szene aus der Meinungsbildung
Datum:
5. Okt. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – Bistumsleitung, Dechanten und die diözesanen Räte haben auf einer Klausurtagung in Trier über den Stand der Synode und die nächsten Umsetzungsschritte beraten. Im Robert Schuman-Haus waren dazu rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammengekommen. In der Frage, wie die Pfarreien in weiten pastoralen Räumen und mit netzwerkartigen Kooperationsformen gebildet werden sollen, hat eine Mehrheit von ihnen ein Modell favorisiert, das eine Kombination aus vom Bistum gesetzten Rahmenbedingungen und Gestaltung vor Ort vorsieht. Die Einsetzung von missionarischen Teams, die Weiterentwicklung von Gottesdienstformen zusätzlich zur Heiligen Messe und die Barrierefreiheit kirchlicher Gebäude, Angebote und Veranstaltungen waren einige der möglichen zeitnah umzusetzenden Maßnahmen aus dem Abschlussdokument der Synode, mit denen sich die Räte näher befassten. Das Treffen war nach Worten von Bischof Dr. Stephan Ackermann ein erster Schritt in die größere Öffentlichkeit des Bistums hinein, um über den Stand der Umsetzung der Synodenergebnisse zu informieren und eine erste Beratung einzuholen. Mit diesem Zusammentreffen aller diözesanen Räte und der Dechanten realisierte die Bistumsleitung eine Zusage an die Synodalen: Um das synodale Prinzip zu leben, sollen vor wichtigen Entscheidungen diese Gremien einbezogen werden. Die Steuerungsgruppe für den Umsetzungsprozess unter Leitung von Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg hatte seit Abschluss der Synode intensiv gearbeitet. Der Generalvikar stellte den Räte-Mitgliedern, von denen rund zwei Drittel nicht Mitglieder der Synode waren, die Grundlinien des Abschlussdokuments vor: „Sein Titel ‚heraus gerufen‘ macht deutlich, dass die Kirche von Trier sich über ihre Grenzen hinaus öffnet auf das Andere hin. Das ist der große Auftrag für uns heute, dass wir nicht im Binnenraum der Kirche bleiben, sondern uns heraus rufen lassen.“ Bischof Ackermann hob das große Interesse an der Umsetzung der Synodenergebnisse hervor; ihn erreichten aber auch kritische Rückfragen. Zwar lägen noch keine fertigen Konzepte vor, man wolle aber frühzeitig informieren und den Umsetzungs-Prozess transparent gestalten. „Synodalität heißt auch: Einblick nehmen in Unfertiges.“ Der Bischof unterstrich: „Ich freue mich auf die Phase, die jetzt ansteht. Das Abschlussdokument ist wichtig, aber jetzt geht es richtig los. Wir wollen miteinander eine neue Praxis gestalten.“ Die Steuerungsgruppe präsentierte in Abstimmung mit der Bistumsleitung erste mögliche Szenarien zur Umsetzung des von der Synode beschlossenen Perspektivwechsels „Weite pastorale Räume einrichten und netzwerkartige Kooperationsformen verankern“. In den Diskussionen unterstrichen die Räte die Bereitschaft vieler Haupt- und Ehrenamtlicher, die Praxis im Sinne der Synode zu gestalten. In sie müsse investiert und gute Rahmenbedingungen müssten gesetzt werden. Bei der Bildung der neuen Pfarreien sei darauf zu achten, dass es um die Schaffung eines Ermöglichungsraums gehe; darin könnten kirchliche Gemeinschaft neue Formen und christlicher Glaube einen zeitgemäßen Ausdruck finden – lebensnah und ausgehend vom Engagement unterschiedlicher Personen und Gruppen. Strukturen und Grenzen bildeten dabei nur den Rahmen; entscheidend sei, was vor Ort wächst.
Der Vorsitzende des Katholikenrates, Manfred Thesing, wertete das Treffen als einen Erfolg: „Ich habe den Eindruck, hier ist nicht fertig Vorformuliertes vorgelegt worden. Wir werden gefragt und können uns einbringen. Das ist das synodale Prinzip, das nun in die Breite geht.“ Der Moderator des neu konstituierten Priesterrates, Dechant Thomas Darscheid, sagte: „Ich habe einen guten Eindruck. Es beginnt etwas Neues, und wir haben die Gelegenheit genutzt, Menschen mit ins Boot zu holen, die nicht Synodale waren. Der Ansatz, dass die Räte einbezogen werden, macht Mut.“ In einer ganztägigen Klausurtagung am Tag nach dem Treffen der Räte wertete die Bistumsleitung die Stellungnahmen vom Vortag aus und beriet über das weitere Vorgehen. Die nächste Befassung der Räte mit dem Fortgang der Synoden-Umsetzung soll am 24. März erfolgen. Informationen zur Umsetzung der Synodenergebnisse sind unter www.herausgerufen.bistum-trier.de zu finden. (Die Live-Berichterstattung vom Vormittag (im Twitter) können Sie hier zurückverfolgen.)

(uz)