Neue Podcast-Folgen zu "Lebenswirklichkeiten":Einblicke in das Leben von Wohnungslosen und Prostituierten
Saarbrücken – Wie sieht das Leben aus Sicht eines Wohnungslosen oder einer Prostituierten aus? Einblicke in diese Lebenswirklichkeiten von Menschen, die allzu leicht aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden, bietet der Journalist Carsten Tesch in zwei neuen Folgen seines Podcast für das Programm „Lebenswirklichkeiten“ des Diözesan-Caritasverbands und des Bistums Trier. Tesch spricht mit Gästen der Wärmestube Saarbrücken, einem Tagesaufenthalt für Obdachlose und arme Frauen und Männer, sowie mit zwei Frauen, die von Aldona, einem Verein, der Prostituierte und Migrantinnen im Zusammenhang mit Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung, häuslicher Gewalt, Zwangsverheiratung und Gewalt im Namen der Ehre, unterstützt werden.
In der Trierer Straße, zwischen Kultusministerium und Erotic Shop, liegt die ökumenische Wärmestube. Das Frühstück kostet hier 50 Cent, ein Mittagessen einen Euro. Die Gäste sind überwiegend Männer. Die meisten zwischen 40 und 50. Oft ist die Wärmestube schon vormittags so voll, dass sie wegen Überfüllung geschlossen werden muss. Hier trifft Tesch unter anderem Richi, 54, der nach insgesamt 20 Jahren auf der Straße nun in einer WG lebt und vor Jahren die Wärmestube mitaufgebaut hat.
Programm will Begegnungen ermöglichen
In der zweiten neuen Episode begegnet Tesch Sonia und Marina, die in Wirklichkeit anders heißen. Sonia ist mit Hilfe von Aldona der Zwangsprostitution entkommen. Sie hat eine Flucht übers Mittelmeer hinter sich, auf der sie zwei Mal fast gestorben wäre. Marina hat sich in Osteuropa entschlossen, als Sexarbeiterin in Deutschland zu arbeiten. Selbstbestimmt und selbstbewusst. Prof. Dr. Berthold Vogel, geschäftsführender Direktor des Soziologischen Instituts Göttingen (SOFI) e.V. und Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, ergänzt den Podcast mit Einschätzungen aus wissenschaftlicher Sicht.
Der Podcast ist im Rahmen des Programms „Lebenswirklichkeiten“ entstanden. Dabei handelt es sich um ein Programm des Diözesan-Caritasverbandes und des Bistums Trier. Es ermöglicht Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung, Kirche und Gesellschaft als Gäste durch Angebote, Programme und Einrichtungen im Saarland auf unterschiedliche Menschen zu treffen, denen sie sonst im Alltag nicht begegnen würden.
„Lebenswirklichkeiten“ wird durch die „Aktion Mensch“ gefördert; Kooperationspartner ist „Exposure- und Dialogprogramme EDP e.V.“.
Ansprechpartner: Dr. Martina Messan und Bernward Hellmanns, Programm Lebenswirklichkeiten, Stabsreferat Sozialpolitik, lebenswirklichkeiten@caritas-trier.de