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Kalle Grundmann verabschiedet sich vom Berufsleben:"Eine bewegte Zeit"

Nach 30 Jahren verabschiedet sich der Pastoralreferent Kalle Grundmann aus dem aktiven Dienst. Der Koblenzer hat in den vergangenen Jahrzehnten viel erlebt und bewegt.
Kalle Grundmann spricht im Koblenzer Studio des SWR seine Sendungen ein.
Datum:
20. Nov. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Seit mehr als 30 Jahren ist Kalle Grundmann im Dienst für das Bistum Trier. Der Koblenzer Pastoralreferent hat in diesen Jahrzehnten viele Projekte angestoßen und durchgeführt. Jetzt wird er ein Sabbat-Jahr antreten und anschließend in den Ruhestand gehen.

1985 wurde er als Pastoralreferent beauftragt. Seine erste Stelle hatte er in Neuwied. „Da habe ich viel über Ökumene gelernt“, sagt Grundmann, der von sich selbst sagt, eher in einem katholischen Milieu aufgewachsen zu sein. Es war eine prägende Zeit für den jungen Koblenzer, die seinen weiteren Lebensweg beeinflusste. „Die Begegnung mit anderen christlichen Kirchen hat meinen Horizont erweitert“.

Vor seiner Studienzeit, er studierte neben Theologie auch Pädagogik in Trier, war er bereits ehrenamtlich in der Jugendarbeit aktiv. Der Kern seiner ersten Berufsjahre lag dann auch in diesem Bereich. „Ich bin guten Kaplänen und Priestern begegnet, daher kam mein Entschluss, Pastoralreferent zu werden“.

Ab den 90er Jahren verlagerten sich seine Arbeitsstätte und sein Lebensmittelpunkt in das heimatliche Koblenz. Während dieser Zeit rückte das Thema „Citypastoral“ in seinen Fokus. „Wie muss man kirchliches Leben in der Innenstadt gestalten?“, lautete hier die Fragestellung.

1998 startete für Grundmann die „Rundfunkgeschichte“, wie er sagt. Als Rundfunkbeauftragter des Bistums Trier beim SWR hat er zahlreiche Verkündigungsbeiträge geschrieben und gesprochen oder Beiträge von Kolleginnen und Kollegen redigiert.

Die andere Hälfte seines Jobs füllte er weiterhin als Pastoralreferent in Koblenz aus. In den Innenstadtgemeinden Herz Jesu-Kastor-Liebfrauen hat er zusammen mit anderen Engagierten viel bewegt: Ein gemeinsamer Pfarrbrief, Mittagsmusik, „Nacht der offenen Kirchen“ und Adventsmeditationen gingen aus der Arbeit hervor und haben noch heute Bestand.

Kirche auf der BUGA

Ab 2009 war er zusammen mit seinem evangelischen Kollegen Pfarrer Sven Dreiser für die Vorbereitung und Durchführung von „Kirche auf der BUGA 2011“ zuständig. Besonders freute ihn, dass 150 ehrenamtliche Frauen und Männer sich bei diesem ökumenischen Projekt engagierten. „Den Schritt habe ich nie bereut. Es war eine bewegte Zeit“, sagt er rückblickend. Bei „Kirche auf der BUGA“ haben sich viele seiner Schwerpunkte vereint. „Auch hier war die Frage ähnlich wie in der Citypastoral: Wie kann man Menschen en passant, im Vorbeigehen, ansprechen?“ Hinzu kamen die ökumenische Zusammenarbeit und die Liebe zu Koblenz. Insbesondere im Jahr der BUGA 2011 „war es anstrengend ohne Ende, aber ich war auch glücklich ohne Ende“. Zu dieser Zeit ist das Konzept des Koblenzer Evensongs (ökumenischer Abendgottesdienst mit Chormusik) entstanden, der auch noch heute stattfindet.

Nach diesen intensiven Jahren voller emotionaler Begegnungen hat sich Grundmann erst einmal nur auf die Arbeit im Rundfunk konzentriert. Bis er mit der Koordination des Evensongs und der Arbeit in der Festungskirche auf dem Ehrenbreitstein wieder in ein pastorales Projekt in Koblenz eingestiegen ist.

Zukünftig wird der ausgebildete Gästeführer weiterhin (biblische) Weinproben begleiten. „Vielleicht werde ich dann auch einmal bei der Traubenlese oder beim Schneiden selbst im Weinberg stehen“, überlegt Grundmann. „Aber mein Talent besteht sicherlich darin, Menschen Geschichten zu erzählen. Das werde ich auch künftig machen“. Doch nun will er erst einmal die Zeit nutzen, um über die Gestaltung „meiner letzten Lebensphase nachzudenken“. Dem 62-jährigen Ehemann, dreifachen Vater und zweifachen Opa wird sicherlich etwas einfallen.

Am Freitag, 23. November um 17 Uhr wird er in der Basilika St. Kastor mit einem Evensong verabschiedet.

(jf)