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Bischof Ackermann hat zwei Männer zu Ständigen Diakonen geweiht:Eintreten für ein Mehr an Güte und Zuwendung

Das Bistum Trier freut sich über zwei neue Ständige Diakone: Harald Braun aus Kastellaun und Christian Dahlke aus Saarbrücken. Sie wurden am 19. Juni im Trierer Dom geweiht.
Die Familien der neuen Diakone Harald Braun (5. v.l.) und Christian Dahlke (3.v.r.) beim Gruppenbild mit Bischof Stephan Ackermann im Kreuzgang des Trierer Domes. Foto: Bistum Trier / Thewalt
Datum:
19. Juni 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am 19. Juni im Hohen Dom zu Trier Harald Braun und Christian Dahlke zu Ständigen Diakonen geweiht. Zu Beginn des Gottesdienstes betonte der Bischof mit Bezug auf das Abschlussdokument der Trierer Diözesansynode, dass sich die Kirche von Trier verpflichtet sehe, Kirche an der Seite der Menschen zu sein. Dafür brauche es Menschen, die diakonisch handeln und die Theorie in die Tat umsetzen. „Ich freue mich, dass heute zwei Männer sagen: Für diesen Dienst will ich mich mehr noch als bisher und im offiziellen Auftrag der Kirche senden lassen.“

Bezugnehmend auf den Brief des Apostel Paulus an die Philipper, dem der Weihespruch der Kandidaten „Und was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut!“ (Phil 4,9a) entnommen ist, sagte Ackermann in der Predigt: „In der langen Zeit der Vorbereitung haben die Weihekandidaten vieles gelernt und angenommen.“ Doch man lerne nicht nur Sachinhalte, sondern vor allem von und durch Personen – das gelte besonders für den Glauben. „Wir wissen, wie wichtig die menschliche Vermittlung für die christliche Botschaft ist.“ Die Weihekandidaten seien bereit, das Gelernte in die Tat umzusetzen. „Genau dazu ruft der Apostel auf: Bleibt nicht in der Theorie, sondern kommt zum Handeln!“, sagte der Bischof. Doch die Verkündung anspruchsvollster Botschaften nütze nichts, wenn es an Freundlichkeit im Umgang fehle. Die Diakone leisteten einen Dienst, der vor allem im aufrichtigen Interesse am Mitmenschen und in echter Zuwendung bestünde.

Eintreten für das „Mehr“

Paulus zähle in seinem Brief Tugenden wie Wahrhaftigkeit und Liebenswürdigkeit auf, die allgemein in den Augen der Menschen schätzenswert seien. „Aber sollte man von Christen, und besonders von Amtsträgern, nicht mehr erwarten?“, fragte Ackermann. Eine markante Antwort darauf gebe der Evangelist Lukas in seiner Feldrede (Lk 6,20-49), die am heutigen Gedenktag der seligen Mutter Rosa Flesch (Gründerin der Franziskanerinnen von Waldbreitbach) gelesen wurde. In diesem Abschnitt des Evangeliums würden von Jesus Christus Ansprüche formuliert, die weit über das Maß normaler menschlicher Qualitäten hinausgehen: die Feinde zu lieben; denen Gutes zu tun, die uns hassen; und nicht nur die eine, sondern auch die andere Wange hinzuhalten. Denn eine Veränderung zum Positiven könne nicht geschehen, wenn die Menschen sich nur auf das Notwendige beschränken. „Das gilt im großen Maßstab im Zusammenleben unserer Völker, aber auch im persönlichen Zusammenleben. Eine wirkliche Veränderung hin zum Guten geschieht nur da, wo Menschen bereit sind, ein Mehr an Güte einzusetzen. Dazu gehört auch, für die zu beten und die zu segnen, die uns nichts Gutes wollen“, so der Bischof. Wer um den Segen Gottes für seine Gegner bitte, der bitte darum, dass sein Segen sich positiv auf den anderen auswirke. „Denn Gottes Segen kann verändern, da wo wir Menschen es nicht können. Eintreten für das mehr als Notwendige, das Mehr an Güte und Zuwendung, ein Mehr an Verständnis füreinander, damit sich unsere Welt und unser Zusammenleben zum Besseren verändern: Das ist die Chance und das ist der Auftrag von Diakonen.“

Im Dienst in den Pfarreiengemeinschaften Simmern und Saarbrücken-Altenkessel

Bei der Weihe legten Braun und Dahlke nach der Anrufung des Heiligen Geistes ihr Gehorsamsversprechen ab; zuvor holte der Bischof das Einverständnis der Ehefrauen ein und bedankte sich für deren Unterstützung. Es folgten Weihelitanei, Handauflegung und Weihegebet. Danach legten die Männer Stola und Dalmatik an (die Gewänder der Diakone im Gottesdienst). Bischof Ackermann überreichte ihnen das Evangeliar als symbolischen Ausdruck dafür, dass im Zentrum ihres Dienstes die Verkündigung der Frohen Botschaft steht. Danach assistierte Dahlke bei der Feier der Eucharistie.

 Harald Braun (55) stammt aus der der Pfarrei Kreuzauffindung in Kastellaun, ist verheiratet und hat drei Söhne. Er arbeitet an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz am Campus Hahn im Bereich der Studienorganisation. Sein künftiger Einsatzort als Diakon mit Zivilberuf wird die Pfarreiengemeinschaft Simmern sein. Christian Dahlke (35) aus der Pfarrei St. Barbara in Saarbrücken ist verheiratet und hat einen Sohn. Im Zivilberuf arbeitet er als Konrektor am Bischöflichen Willi-Graf-Gymnasium in Saarbrücken. In der Pfarreiengemeinschaft Saarbrücken (Altenkessel) wird er künftig als Diakon unterwegs sein.

Da das Platzangebot aufgrund der Corona-Hygienevorschriften begrenzt war, wurde der Gottesdienst im Internet übertragen – rund 100 Personen verfolgten den Live-Stream. Die musikalische Gestaltung übernahmen Josef Still an der Hauptorgel und Bernhard Leornardy an der Chororgel sowie das Projektensemble Chorakademie Kastellaun unter der Leitung von Dekanatskantor Volker Klein.

Ständiger Diakonat im Bistum Trier

Im Bistum Trier gibt es 190 Diakone (Stand Dezember 2020), von denen 134 im aktiven Dienst sind (36 Diakone im Hauptberuf, 98 Diakone im Zivilberuf). Die Mehrzahl der Ständigen Diakone ist verheiratet und hat Kinder; einige haben bei ihrer Weihe den Zölibat als Lebensform gewählt. Weitere Informationen gibt es bei Diakon Axel Berger, Bischöflicher Beauftragte für den Ständigen Diakonat, E-Mail: axel.berger@bistum-trier.de, Tel.: 0651-7105-130 und auf dieser Themenseite.

(ih)

Die Predigt von Bischof Ackermann zur Weihe finden Sie hier im Wortlaut. Einen Videomitschnitt der Weihe gibt es auf Youtube unter diesem Link.