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Empathische Erinnerungskultur ohne erhobenen Zeigefinger 

Gesprächsabende und Ausstellung zu Anne Frank in St. Pankratius, Kirn 
Weihbischof Gebert lässt sich die Ausstellung von Peer-Guides erklären / Foto: Josef Nürnberg 
Datum:
27. Juni 2023
Von:
Stefan Schneider

Kirn – Das, was Anne Frank schrieb und was über sie geschrieben wurde, beschäftigt Menschen bis zum heutigen Tag. Auch eine neue Ausstellung in der Kirche St. Pankratius Kirn geht dieser Faszination nach. „Deine Anne - Ein Mädchen schreibt Geschichte“ entstand in Zusammenarbeit des Anne Frank Zentrums Berlin, des Anne Frank Hauses Amsterdam, des Gymnasiums Kirn und des Pastoralen Raums Idar-Oberstein. Zur Eröffnung kamen neben Veronika Nahm vom Anne Frank Zentrum in Berlin und Monika Fuhr, der Antisemitismusbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz, auch die Trierer Weihbischöfe Franz-Josef Gebert und Jörg Peters.  

Die beiden Lehrkräfte Anke Hecking und Thorsten Moog vom Gymnasium Kirn sowie Pastoralreferent Michael Michels richteten ihren Dank an die Schülerinnen und Schüler. Diese hätten nicht nur die Ausstellung mit initiiert, sondern sie würden auch in den kommenden Wochen als sogenannte Peer-Guides Schülergruppen durch die Ausstellung führen. Die Idee dahinter ist, dass diese Bildungsarbeit unter Gleichaltrigen es den Jugendlichen ermöglicht, ihre eigene Lebenswelt und die Interessen ihres sozialen Umfeldes in die Auseinandersetzung mit dem Thema zu integrieren. Einen ersten Vorgeschmack auf ihre Aufgabe erlebten sie bei der Eröffnung der Ausstellung, als sie den Besucherinnen und Besuchern die Plakatwände in den beiden Seitenschiffen der Kirche erläuterten.

Eine Erinnerungskultur, die auch junge Menschen anspricht

Weihbischof Gebert betonte im Rahmen der Eröffnung, dass die Konzeption der Ausstellung die Besucherinnen und Besucher zu der Frage führe „Wer ich bin?“ und „Wen schließe ich aus?“. Das erlaube es, sich mit der Person Anne Frank auseinanderzusetzen, ohne sie zu einem Denkmal zu stilisieren. Auch Monika Fuhr lobte die Ausstellung: „Die Konzeption beinhaltet eine empathische Erinnerungskultur ohne Zeigefinger. Wir brauchen eine solche Erinnerungskultur, die auch junge Menschen anspricht.“ 

Die Ausstellung in der Kirche St. Pankratius ist noch bis zum 20. Juli zu sehen. Es gibt zudem ein umfangreichen Rahmenprogramm mit Gesprächsabenden und Lesungen, zu denen verschiedene Autor*innen und Politiker*innen erwartet werden. Alle Information zu der Ausstellung, zu den Führungen mit den Peer-Guides und auch zum Rahmenprogramm gibt es unter: https://www.nahe-kirche.de/anne-frank.  

(red/tef)