Trier – Eine Weitung dessen, was viele derzeit unter Kirche verstehen: Das erhofft sich Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg von der Umsetzung der Synodenbeschlüsse. Beim Tag des ehrenamtlichen Engagements während der Heilig-Rock-Tage am 6. Mai teilte er diese Hoffnung mit den zahlreichen Frauen und Männern, die aus dem ganzen Bistum nach Trier gekommen waren. Derzeit denke man bei Kirche vor allem an die Amtsträger, die Gebäude, die Messe am Sonntag. Die Synode – und das zweite Vatikanische Konzil – sage: „Die Kirche ist das Volk Gottes, sind die Getauften; alle, die sich zur Mitarbeit berufen fühlen.“ Kirche lebe nicht nur in dem Gebäude, sondern an ganz vielen Orten und sei da, „wo zwei oder drei“ in Jesu Namen versammelt seien. „Wenn wir in dieser Weite denken, haben wir gute Voraussetzungen, die Beschlüsse der Synode umzusetzen. Dann hat die Kirche im Bistum Trier eine Zukunft, und kann lebendiger werden und innerlich jünger.“ Von Plettenberg erinnerte daran, dass die Synode dazu ermutige, darauf zu schauen „wozu wir Kirche sind“. Der Auftrag Jesu laute, in alle Welt hinauszugehen und die frohe Botschaft zu verkündigen. Das gelte mit Blick „auf alle Menschen um uns herum“. So wollten die Pfarreien der Zukunft Raum geben, dass viel mehr Gemeinden, viel mehr Orte möglich seien - nicht nur um den Kirchturm herum, sondern angebunden an Einrichtungen wie Kitas oder Seniorenheime, an Zielgruppen wie Familien oder junge Leuten, an bestimmte Themen oder Engagements. „Wir wollen die Nähe zu den Menschen pflegen, nicht mehr nur geografisch, sondern an ihren Themen und Bedürfnissen orientiert.“ Der Generalvikar sprach die Ehrenamtlichen mit „Liebe Getaufte“ an: „Denn das ist es, was uns alle verbindet. Wir sind alle befähigt, kirchliches Leben mitzugestalten. Das bedeutet es, herausgerufen zu sein.“ Er ermutigte die Frauen und Männer, ihr Taufbewusstsein wahrzunehmen: „Ich lebe in Gemeinschaft mit Jesus Christus, ich bin beschenkt mit seinem Geist. Das macht mich zu einem mündigen Christen, der den Mund aufmachen und Hand anlegen darf, in der Gemeinschaft und im Zusammenwirken aller Gläubigen.“