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Zweiter Diözesantag der Kirchlichen Jugendarbeit befasst sich mit sexueller Bildung:Ernst nehmen und begleiten

Rund 70 Mitarbeitende der Jugenarbeit im Bistum Trier haben sich beim 2. Diözesantag mit dem Thema sexuelle Bildung befasst.
Margret Sundermann (vlnr; Koblenz); Christian Heinz (Saarbrücken) und Sabrina Koch (Vulkaneifel) fühlen sich in ihrer Arbeit bestärkt.
Datum:
9. Dez. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier   Mit dem Thema „Jugendpastoral als Ort sexueller Bildung“ hat sich der 2. Diözesantag der Kirchlichen Jugendarbeit im Bistum Trier am 7. Dezember befasst. Rund 70 Mitarbeitende der Jugendarbeit sind dazu aus dem ganzen Bistum ins Robert Schuman Haus nach Trier gekommen. Aufgabe der kirchlichen Jugendarbeit sei es, die jungen Leute auf dem Weg in ihr „Menschsein“ zu begleiten. „Und das Thema Sexualität gehört dazu“, sagt Jugendpfarrer Christian Heinz aus Saarbrücken. Daher sei es wichtig, die jungen Leute auch beim Thema Liebe und Sexualität zu begleiten. Die Tagung habe ihn in seiner Arbeit bestätigt. „Junge Menschen haben viele Fragen und brauchen Ansprechpartner“, sagt auch Margret Sundermann von der FachstellePlus für Kinder- und Jugendpastoral Koblenz. Und gerade auch beim Thema Jugendschutz und Prävention sei es wichtig, Sexualität auch positiv zu besetzen und sexuelle Bildung und Bewusstwerdung hervorzuheben. „Es geht dabei auch um eine Perspektivenverschiebung“, sagt Sabrina Koch, Pastoral-Assistentin im Dekanat Vulkaneifel. Und: „Für Pastoral sollte es keine Tabus geben.“   Seit Ende letzten Jahres gibt es in der Abteilung Jugend im Bistum Trier eine pädagogische Referentin für Prävention und Sexualpädagogik. „Gute Sexualpädagogik ist eigentlich Prävention vor der Prävention“, erklärt der Leiter der Abteilung, Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth. Sexualität, Liebe und Partnerschaft seien „bedeutungsvolle Themen“ bei der Identitätsentwicklung von Heranwachsenden. Außerdem gehöre Sexualität zur Leiblichkeit des Menschen, die auch von Gott gegeben sei. Die katholische Jugendarbeit wolle junge Menschen in dieser ganzen Fülle ernst nehmen und begleiten. Referentin des Tages war Ann-Kathrin Kahle, Präventionsbeauftragte im Bistum Münster. Sie zeigte Argumente auf, warum kirchliche Jugendarbeit im Bereich Sexualpädagogik aktiv sein sollte. So sei eine „Offenheit für Themen des Sexuellen“ ein „Generalschlüssel für einen grenzachtenden Umgang mit Kindern und Jugendlichen“, erklärte sie. Zudem stellte sie heraus, dass Sexualität und Kirche kein Spannungsfeld sei. Denn auch junge Leute hätten ein Bewusstsein für Werte wie Liebe, Treue und Vertrauen. Weiter ging Kahle auf die Kompetenzen ein, die Mitarbeiter in der Sexualpädagogik mitbringen sollten. Sie müssten ihr eigenen Nähe- und Distanzbedürfnisse kennen sowie ihre Intimitätsgrenzen. So können sie sich mit ihrer persönlich-biographischen Kompetenz einbringen und Nähe und Einfühlungsvermögen vermitteln. Zudem sollten sie ein breites und aktuelles Fachwissen mitbringen, dieses einordnen und zielgruppenspezifisch auswählen und aufbereiten. Weiter ist eine pädagogische Kompetenz wichtig – etwa, wenn es darum geht, ausreichenden Schutzraum für alle Beteiligten zu vermitteln, sowie eine ethische Kompetenz, die die Reflexion der eigenen Wertehaltung als auch das Wissen um andere Wertehaltungen einschließt. Und es gelte, das beim Diözesantag erworbene Wissen auch an weitere Multiplikatoren weiterzugeben, erklären Heinz, Sundermann und Koch – in Präventionsschulungen, Gruppenleiterkursen und bei der Freizeitvorbereitung.