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Koblenzer Schülerin engagiert sich für den Klimaschutz:Es braucht auch Mut

Greta Thunberg ist mittlerweile vielen Menschen ein Begriff. Fiona Marker ist Schülerin des Cusanus-Gymnasiums und auf dem beste Wege bekannt zu werden.
Fiona Marker
Datum:
3. Sept. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – „Ich würde viel lieber in der Schule sitzen und keinen Stress haben, den Unterricht nachzuholen“ – doch Fiona Marker will wachrütteln und nimmt daher unter anderem an den „Fridays for Future“-Demonstrationen teil. Darüber hinaus hat die Schülerin des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums in Koblenz eine Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Gästen organisiert.

Die Gäste aus Wissenschaft und Politik waren sich einig, dass ein individueller Wandel des eigenen Lebensstils und politische Maßnahmen wichtige Elemente seien, um den Klimawandel anzugehen. Die 17-jährige Fiona schlägt konkret ein Verbot von innerdeutschen Flügen vor. Es sei die Aufgabe des Staates, die Lebensgrundlagen von Menschen zu schützen. Und der Klimawandel bedrohe nun einmal das Leben vieler Menschen. Ihre Ansicht habe der engagierten Schülerin schon viel Kritik eingebracht. „Es braucht auch Mut, aufzustehen und seine Meinung zu sagen“, räumt sie ein.

Sie kämpft dafür, dass Politiker und Bürgerinnen und Bürger die Dringlichkeit verstehen. „Ich habe häufig unglaubliche Angst davor, wenn wir es einfach nicht schaffen“, sagt sie im Hinblick darauf, den Klimawandel nicht mehr aufhalten zu können. Auch Schulleiter Carl Josef Reitz betont: „Die Zukunftsfrage der Menschheit ist der Klimawandel“. Die junge Aktivistin ärgert sich über Politiker, die das Thema immer weiter verschieben. Diese Zeit habe die Menschheit nicht mehr, glaubt sie. „Die laufen sehenden Auges in die Katastrophe“.

Viele Politiker argumentieren, dass die Kosten für den Ausbau von öffentlichem Personennahverkehr zu hoch wären. Das sei aber zu kurz gedacht, findet sie. Man denke einfach einmal an die hohen Entschädigungszahlungen für Bauern im vergangenen Dürresommer. „Diese Folgekosten muss man im Hinterkopf behalten. Die spürt man halt nicht direkt“, sagt die Urmitzerin, die mit dem e-Bike zur Schule fährt.

Dirk Johann, Leiter der Abteilung „Kirchliche Schulen und Hochschule im Bischöflichen Generalvikariat, ist begeistert, was aus der Schülerschaft heraus entstanden ist. Aus seiner Sicht, könnte das ein gutes Beispiel für weitere Schulen sein. „Der Klimawandel ist wirklich eine zentrale Frage“, versichert Johann auch im Hinblick auf die Arbeit des Bistums. Daher ist er im ständigen Kontakt mit der Klimaschutzmanagerin der Diözese, Charlotte Kleinwächter. Insbesondere das Beheizen von Schulgebäuden ist eines der Kernthemen, bei denen das Bistum CO2-Emmissionen einsparen kann. „Man muss nicht alles neu machen“, erklärt Charlotte Kleinwächter, die als Ehrengast zur Podiumsdiskussion eingeladen war. Durch Optimieren von bereits bestehenden Heizsystemen könne man schon viel Energie einsparen. Die Bewahrung der Schöpfung sei ein Urthema der Kirche, sagt sie. Dabei gibt es bei der Umsetzung der Klimaschutzziele neben finanziellen Hürden noch Weiteres zu bedenken. Charlotte Kleinwächter spricht hier den Balanceakt zwischen Klima- und Denkmalschutz an.

Alle sind wichtig

„Wenn sieben Milliarden Menschen denken, ich mache keinen Unterschied – macht es keinen Unterschied. Aber wenn viele Menschen viele kleine Dinge tun, wird es plötzlich zu einer riesen Aktion“, ermutigt die junge Frau alle zum Mitmachen. „Es ist ja auch selbstverständlich, dass die Menschen Angst vor Neuem haben, aber man muss aufhören, immer an den alten Denkmustern hängen zu bleiben. Es hat ja noch nie einen Fortschritt gebracht, wenn man immer nur beim Alten geblieben ist.“

Neben dem Koblenzer Oberbürgermeister David Langer nahmen der politische Geschäftsführer von Germanwatch (Entwicklungs- und Umweltorganisation), der Präsident der Cusanus Hochschule, ein Nachhaltigkeitsforscher und ein ZDF-Diplommeteorologe in der Diskussionsrunde Platz. Die Moderation übernahm der Ressortleiter der Redaktion „Umwelt und Ernährung“ beim SWR. Die Diskussion stand unter der Überschrift „Den Klimawandel begrenzen – jetzt handeln!“ Neben der Podiumsdiskussion startete am 27. August das Projekt „Cusanus-Wald“, eine Kooperation  mit dem Forstamt Koblenz und Landesforsten Rheinland-Pfalz. Die Schule hat eine ein Hektar große Waldfläche im Stadtwald zur Verfügung gestellt bekommen.

Weitere Infos gibt es hier https://www.energiebewusst.bistum-trier.de/
(jf)