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Familienbund der Katholiken fordert Entlastung für Familien während Pandemie:„Familienfördernde Maßnahmen sind unzureichend“

Der Familienbund der Katholiken fordert eine stärkere Unterstützung von Familien während der Corona-Pandemie.
Datum:
30. Dez. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Berlin – Der Familienbund der Katholiken (FDK) hat zu Beginn des zweiten, „harten“ Lockdowns in diesem Jahr eine deutlich stärkere Unterstützung von Familien gefordert. „Die bisherigen familienfördernden Maßnahmen in der Pandemie sind unzureichend, gerade auch dann, wenn – was absehbar ist – die aktuellen Schul- und Kitaschließungen über die Weihnachtsferienzeit hinausgehen werden“, erklärte Familienbund-Präsident Ulrich Hoffmann am 17. Dezember. Konkret fordert der Verband vor allem die Einführung einer Corona-Elternzeit und eines Corona-Elterngeldes.

„Mütter und Väter mit Kindern bis 14 Jahren müssen gegenüber ihren Arbeitgebern das Recht haben, ihre Arbeitszeit so weit zu reduzieren, wie es für die Bewältigung der stark gestiegenen familiären Anforderungen nötig ist. Dazu gehört auch ein angemessenes Rückkehrrecht in den alten Arbeitsumfang und ein fortbestehender Kündigungsschutz“, so Hoffmann. Die immensen Mehrfachbelastungen, die Familien im ersten Lockdown im Frühjahr zu bewältigen hatten, dürften sich nicht wiederholen. „Homeoffice ist kein Betreuungsmodell und kein Ersatz für geschlossene Schulen und Kitas.“ Hoffmann betonte: „Zur Entlastung von Familien müssen auch die Arbeitgeber durch angemessene Betreuungsregelungen für Eltern maßgeblich beitragen.“

Corona-Elternzeit und -Elterngeld statt Homeoffice

Die Forderungen sind Teil eines Zehn-Punkte-Plans für Familien in der Corona-Krise, die der FDK vorgelegt hat. Der Verband macht sich außerdem für verbindliche Leitlinien an Schulen und Kitas stark, um den Schulbetrieb auch in Pandemiezeiten aufrecht zu erhalten. Ein wichtiger Punkt sei die Digitalisierung. Statt Homeoffice schlägt der Familienbund eine finanziell unterstützte Corona-Elternzeit vor. Planung und Durchführung sollten dabei nicht nur den aktuellen Stand berücksichtigen, sondern mittelfristig angelegt sein.

Nach den Forderungen des FDK sollten alle Familien, die in der Pandemie-Krise von der Elternzeit Gebrauch machen, automatisch einen Anspruch auf Corona-Elterngeld haben. „Eltern, die sich wegen geschlossener Schulen und Kitas um ihre Kinder kümmern und dadurch Gehaltseinbußen erleiden, müssen finanziell unterstützt werden“, so Hoffmann. Korrekturen seien außerdem beim Kurzarbeitergeld notwendig. Dies müsse sich an der Anzahl der Kinder orientieren. Die Verlässlichkeit für Familien bei der Kinderbetreuung, der frühkindlichen und schulischen Bildung sei auch in Zeiten einer Pandemie unerlässlich, sagte Hoffmann und forderte, dass Schulen Kitas die ersten Institutionen sein müssten, „mit denen Deutschland im nächsten Jahr wieder aus dem zweiten harten Lockdown aufgetaut wird.“

Weitere Informationen und den Zehn-Punkte-Plan gibt es auf www.familienbund.org.

(red)