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Bischof Ackermann lädt zum Nachdenken über Segnen und Sich-segnen-lassen ein:Fastenhirtenbrief: Leben braucht Segen

In seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief lädt Bischof Dr. Stephan Ackermann zum Nachdenken über das Segnen und Sich-segnen-lassen ein.
Bischof Ackermann in Soutane lächelnd
Datum:
17. Feb. 2024
Von:
Judith Rupp

Trier – Den „Reichtum, der uns mit der Tradition des Segnens in der Kirche gegeben ist, neu entdecken“: Dazu lädt Bischof Dr. Stephan Ackermann die Gläubigen im Bistum Trier in seinem Hirtenbrief zur österlichen Bußzeit ein.

Ackermann schreibt, er habe den Eindruck, dass der Wunsch, Segen zu empfangen zunehme. Denn Menschen spürten, dass es im Leben Unwägbarkeiten gebe, die sich nicht einfach ausschalten lassen trotz aller Absicherungen. „Wir haben das Gelingen unseres Lebens nicht so in der Hand, dass wir es aus eigener Kraft allein bewirken könnten. Wir sind angewiesen auf mehr, auf eine Gabe, die wir selbst uns nicht geben und nicht machen können.“ In der Sprache des Glaubens heiße dies „Segen“.

Wer segne, rufe Gottes kraftvolle und schützende Gegenwart an. Wer sich segnen lasse, sei bereit, Gottes Nähe zuzulassen, „ist bereit, Gottes Wirken an sich geschehen zu lassen“. Der Bischof erinnert in seinem Hirtenbrief daran, dass die Frömmigkeit der Kirche nicht nur den Segen von amtlich dazu bestellten Personen kenne, sondern beispielsweise auch den Segen, den Eltern oder Großeltern den Kindern geben, wenn sie das Haus verlassen, oder die Segensbitten, die Menschen füreinander formulieren zu besonderen Anlässen. Er regt daher an: „Haben Sie keine Scheu, diejenigen um den Segen Gottes zu bitten, die in besonderer Weise zum Segnen bestimmt sind. Haben Sie aber auch keine Scheu, zusammen mit anderen, Gottes Segen zu erbitten oder selbst anderen Menschen einen Segenswunsch zuzusprechen. Kraft der Taufe, die uns Anteil gibt am königlichen, prophetischen und priesterlichen Amt Jesu Christi, sind wir befähigt und berufen, Gottes Segen in dieser Welt auszubreiten.“

Mit etwas Phantasie könne man viele Gelegenheiten entdecken, die dazu angetan sind, Gottes Segen zu erbitten: „Denn es gibt keinen Lebensbereich, der nicht Gottes helfende und heilende Gegenwart brauchen könnte.“

Ackermann hatte das römische Schreiben „Fiducia supplicans“ aus dem Dezember 2023, das sich mit der Segnung von Paaren befasst, die nicht kirchlich heiraten können oder wollen, zum Anlass genommen, insgesamt darüber nachzudenken, „was Segnen und Sich-segnen-lassen bedeutet“.

Der Hirtenbrief wird in den Gottesdiensten zum ersten Fastensonntag (18. Februar 2024) verlesen und ist als Video und im Wortlaut zusammen mit einer kleinen Sammlung von Impulsen und Materialien unter www.bistum-trier.de abrufbar.