Klimaschutzabkommen: Katholikenrat kritisiert Ankündigung des US-Präsidenten:Fatales Zeichen

Trier – Als „fatales Zeichen“ hat der Katholikenrat im Bistum Trier die Ankündigung des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszusteigen, bezeichnet. Viele Menschen hätten sich in den letzten Jahren für Klimagerechtigkeit engagiert, etwa beim ökumenischen Pilgerweg 2015 von Flensburg zum Pariser Klimagipfel. All diese Menschen schauten „voll Unverständnis“ auf die Entscheidung von Trump, heißt es in einer Stellungnahme vom 5. Juni des obersten Laiengremiums im Bistum. Zwar sei „Trump nicht ganz Amerika“, und einige Bundesstaaten hätten bereits angekündigt, weiterhin für eine aktive Klimapolitik stehen, sagt Katholikenrats-Vorsitzender Manfred Thesing. „Aber er setzt ein fatales Zeichen.“ Zudem sei bereits vor Trumps Entscheidung nicht alles in Ordnung gewesen: „Er ist nicht der Einzige, der verhindert, dass beim Klimaschutz doch noch engagierte Ziele erreicht werden können.“ Auch hierzulande gebe es Ansätze, Klimaschutz nachrangig einzuordnen, sagt Thesing. Solange es so aussehe, als ob die Bundesumweltministerin einen „engagierten, aber eher einsamen Kampf in Sachen Klimaschutz“ führe, bleibe unklar, ob die ganze Bundesregierung hinter den positiv zu bewertenden Plänen der Ministerin stehe. „Und wenn Abgeordnete einer großen Partei vor wenigen Tagen ‚Anpassung an die Erderwärmung‘ statt Bekämpfung fordern, ist das unsolidarisch gegenüber Menschen in ärmeren Ländern, die jetzt schon von den Folgen betroffen sind“, kritisiert Thesing. Es sei zu hoffen, dass nach Trumps Entscheidung „bei uns endlich alle Anstrengungen unternommen werden, damit wir das engagierte Ziel, möglichst den globalen Temperaturanstieg im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu beschränken, doch noch erreichen“. Die Stellungnahme im Wortlaut ist unter www.katholikenrat.bistum-trier.de zu finden. (JR)