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Saarbrücker Reihe „Abgekanzelt“ zum Verständnis von „Barmherzigkeit“:„Format mit Chance und Charme“

"Abgekanzelt", unter dieser Überschrift hatte das Dekanat Saarbrücken Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben eingeladen, aus ihrer Sicht zum Thema Barmherzigkeit zu sprechen. Die Statements waren an acht Tagen in der Basilika St. Johann zu hören.
Sahra Wagenknecht bei ihrem Statement in der Basilika St. Johann
Datum:
17. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Saarbrücken – „Abgekanzelt“ wurde niemand an den acht Abenden in der Saarbrücker Basilika St. Johann, obwohl das Dekanat Saarbrücken genau unter diesem Titel eingeladen hatte. Vom 5. bis zum 13. Mai, sprachen Persönlichkeiten ganz unterschiedlicher Herkunft zum Thema „Barmherzigkeit“. Ein Thema, das zum Motto „Abgekanzelt“ so gar nicht zu passen schien. Mit dieser und weiteren „Irritiationen“ wollte der Vorbereitungskreis zu der Veranstaltungsreihe die nötige Aufmerksamkeit für das von Papst Franziskus im Heiligen Jahr gesetzte Thema ein wenig unterstützen, sagt Dechant Benedikt Welter nach dem Abschluss der Reihe. Mit den abendlichen Statements in der Basilika habe man außerdem versucht, eine Aufforderung des Papstes umzusetzen. Der habe schon kurz nach seiner Wahl dazu aufgerufen, „mehr von den Rändern her zu schauen was unsere Wahrheit ist“, sagt Welter. Nur so könne man erfahren, was man noch nicht weiß und was vielleicht weiter bringen kann. Das Team der Wärmestube, einer Obdachloseninitiative in Saarbrücken, Sahra Wagenknecht, die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag; Matthias Tinnemeier, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren im Saarland; Hartmut Wagner, Professor für Philosophie; Amalia Barboza, Junior-Professorin für Theorie und Methoden der Kulturwissenschaft; Holger Schröder, Dramaturg; Roland Kunz, Moderator, Sänger und Musiker sowie der Jazzmusiker Oliver Strauch nahmen die Einladung an und sprachen im kirchlichen Raum jeweils zwei mal zehn Minuten aus ihrer persönlichen und professionellen Sicht zum Thema. „Der Leitgedanke war ganz einfach. Wir wollten im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit diesen Begriff aus der Glaubenssprache neu entdecken und haben Menschen aus nicht-kirchlichen Kontexten gebeten uns dabei zu helfen“, sagt Welter und freut sich über die „gelungene Aktion“. Man habe sich geöffnet für andere Stimmen und bei den Statements und vor allem danach, bei der Begegnung im neuen Kirchenladen „welt:raum“, sei ein Dialog ermöglicht worden, der so sonst zu wenig stattfinde. Für die Reihe hatte sich das federführende Dekanat Saarbrücken zusammengetan mit dem Caritasverband und der Caritas-Trägergesellschaft Saarbrücken. „Die Facette war so bunt, wie die Gruppe der Eingeladenen“, resümiert Pastoralreferentin Martina Fries. Man habe sehr biografische Einblicke ins Thema ebenso gehört wie politische Analysen oder Umsetzungsvorschläge für eine konkrete Unternehmenskultur. „Es gab den philosophischen Blick ebenso wie den soziologischen, literarischen oder musikalischen“, berichtet Fries. Die neue Leiterin des Kirchenladens hat ein paar Zahlen: rund 500 Interessierte sind gekommen. Es gab neun Rednerinnen und Redner und sieben Kilo Brot brauchte man für den kleinen Imbiss beim Dialog im Kirchenladen. Nicht zu vergessen: 15 Musikerinnen und Musiker gestalteten auf ihre Art die halbstündigen Veranstaltungen mit. Fries ist sicher: „Ein Format mit Chance und Charme und Wiederholungspotenzial.“ <object classid="clsid:38481807-CA0E-42D2-BF39-B33AF135CC4D" id="ieooui"></object>