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Was können Frauen machen, die Opfer spiritueller oder häuslicher Gewalt werden? :„Frauen stärken – Gewalt überwinden“

Großes Hilfsangebot für Frauen in missbräuchlichen Beziehungen
Immer noch werden zu viele Frauen Opfer häuslicher und/oder spiritueller Gewalt. Die Kfd Trier hat über mögliche Hilfsangebote aufgeklärt.
Datum:
10. Juni 2024
Von:
Constanze Haubrich

Trier – Alle Zwölf Minuten stirbt weltweit eine Frau oder ein Mädchen durch die Hand ihres Partners. Jede dritte Frau in Deutschland wird in ihrem Leben Opfer physischer und/oder sexueller Gewalt. Hinter jeder dieser schockierenden Zahlen steckt das Schicksal einer Frau. Dennoch bleiben viele Geschädigte bei ihrem Peiniger. Sei es aus Angst oder mangelnder Unterstützung.

„Viele Betroffene von häuslicher Gewalt wissen gar nicht, dass es zahlreiche Hilfsangebote für sie gibt“, erzählt Rita Monz, Sprecherin des Fachausschusses „Frauen stärken – Gewalt überwinden“ der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Um über diese teils niedrigschwelligen Hilfen zu informieren, hat die kfd im Bistum Trier am 8. Juni in den Räumlichkeiten der Römerstadt Jugendherberge in Trier eine Tagung unter dem Motto „Gewalt gegen Frauen – Hinsehen statt wegschauen!“ veranstaltet. Am Vormittag referierte Johanna Beck zu dem Thema spirituelle und sexuelle Gewalt in der katholischen Kirche. Die Literaturwissenschaftlerin, Theologin und Publizistin war in ihrer Jugend selbst Opfer von Missbrauch in der katholischen Kirche. Als Mitglied des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofkonferenz setzt sie sich heute für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der Kirche ein.

Der Nachmittag widmete sich dem Thema „Gewalt in häuslichen Beziehungen“. „Manche Frauen brauchen bis zu zehn Fluchtversuche ins Frauenhaus, bis sie es endlich schaffen, sich aus einem solchen Gefüge zu befreien“, berichtete Monz. Zwei Mitarbeiterinnen aus dem Frauenhaus des Sozialdienst katholischer Frauen (skf) in Trier referierten über mögliche Hürden, die betroffene Frauen häufig davon abhalten, aus ihren Familien und Partnerschaften zu fliehen. In der Ausstellung „Freiheit kann man lernen“, die sich die Teilnehmenden den ganzen Tag anschauen konnten, erzählen Frauen anonymisiert von ihrer erfolgreichen Befreiung aus der Gewaltspirale.

Betroffene von häuslicher und/oder geistlicher Gewalt finden unter anderem auf der Website der kfd ein breites Beratungsangebot, unter www.kfd-bundesverband.de/gewalt/.