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Kfd fordert bundesweit einheitliche Finanzierung und weitreichendere Angebote:„Frauenhäuser ausbauen und Hilfetelefon stärken“

Zum "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" fordert die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) eine bundesweit einheitliche Finanzierung und weitreichendere Angebote.
Datum:
24. Nov. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November hat die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) den Vorstoß von Bundesfrauenministerin Franziska Giffey begrüßt, mit Blick auf die aktuelle Gewaltstatistik Hilfseinrichtungen für Frauen auszubauen und bis zum Jahr 2020 über 40 Millionen Euro Bundesmittel für Frauenhäuser einzusetzen.

„Die Finanzierung von Frauenhäusern muss endlich bundesweit einheitlich geregelt werden. Frauen werden immer wieder abgewiesen, weil die Übernahme der Kosten nicht geregelt ist. Das ist nicht nur angesichts der aktuellen erschreckenden Zahlen höchst verwerflich“, sagte Mechthild Heil, kfd-Bundesvorsitzende. Laut Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2017 rund 139.000 Menschen in Deutschland von ihrem Partner oder Expartner misshandelt, gestalkt oder bedroht – Frauen machten mit rund 114.000 Personen einen Anteil von 82 Prozent aus.

Hier werde das förderale System in Deutschland zu einem Problem, so Heil: „Jedes Bundesland hat seinen eigenen Finanzierungplan. Und je nach Bundesland muss eine Frau, die keinen Anspruch auf Sozialleistungen hat, ihren Aufenthalt selbst zahlen. Viele Frauen sehen sich dann gezwungen, in die Gewaltbeziehung zurückzukehren.“

Die kfd fordere dagegen, dass alle Frauen unabhängig von Herkunft, Einkommen und sozialem Status umgehend Zuflucht und professionelle Unterstützung finden müssen. Die Organisation der Unterkunft sei dabei nicht ausreichend, erklärte Heil: „Das kann nur der erste Schritt sein. Sich anschließende Maßnahmen wie die Wohnungsvermittlung müssen direkt mitgedacht, mitorganisiert und finanziert werden.“

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 28.000 Mitgliedern die größte Frauenorganisation im Bistum Trier. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Schon seit den 1990er Jahren setzen sich kfd-Frauen vielerorts für die Gründung und den Ausbau von Frauenhäusern ein und unterstützen und begleiten diese durch Spenden und ehrenamtliches Engagement. Auch das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein wichtiges Angebot für Menschen, die von Gewalt betroffen sind. Für seine Einführung hatte die kfd sich ebenfalls stark gemacht. Das Hilfetelefon ist kostenlos und jederzeit in verschiedenen Sprachen erreichbar. Auch männliche Opfer von partnerschaftlicher Gewalt können dieses Angebot nutzen. Die Nummer lautet: 08000-116016, mehr Informationen gibt es online: http://hilfetelefon.de. Eine Themenseite der kfd zu Gewalt findet sich ebenfalls im Internet: www.kfd-bundesverband.de/themen/gewalt. Informationen zur kfd Trier gibt es auf: www.kfd-trier.de und per Tel.: 0651-9948690 und E-Mail: info@kfd-trier.de.

(sb)