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Neuwieder absolviert BFD im Kolpinghaus Koblenz:Freiwilligendienst im Pub

Bis Mitternacht hinter dem Tresen stehen und dabei ein offenes Ohr für Besucher haben: Sebastian Pohlmann leistet seinen Bundesfreiwilligendienst im Pub des Kolpinghauses Koblenz
Sebastian Pohlmann an seinem Arbeitsplatz im Kolpinghaus
Datum:
12. Aug. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – „Es ist ein Treffpunkt zum Quatschen und Lernen“, sagt Sebastian Pohlmann. Der Neuwieder leistet noch bis Ende des Jahres einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Kolpinghaus in Koblenz und ist dort verantwortlich für den hauseigenen Pub.

„Ich frage die Leute, wie ihr Tag so war“, berichtet der 21-Jährige. Manchmal reden die Besucherinnen und Besucher sich an der Theke die Sorgen von der Seele; andere stehen am Kicker oder sitzen vor der Spielekonsole. Das Kolpinghaus ist eine katholische Wohn-, Freizeit-, und Bildungseinrichtung für junge Leute, in der sie  während ihrer Ausbildungs- oder Schulzeit dauerhaft wohnen können. Oder sie bleiben nur für ein paar Tage während eines Seminars und einer Fortbildung. Auch minderjährige unbegleitete Flüchtlinge können hier wohnen.

Zu den Annehmlichkeiten des Hauses gehört eben auch ein Pub. Auf dem „Trockenen“ muss in der Kellerbar niemand sitzen. Sebastian Pohlmann behält den Überblick über die Bestände von Bier, Softgetränken oder Energy-Drinks und gibt die Getränke an die Kundinnen und Kunden heraus. Für die Abläufe in der Bar ist er alleine verantwortlich.

Während der ersten Corona-Beschränkungen musste allerdings auch der Pub schließen. Dann hat Sebastian einfach mehr Aufgaben im hauswirtschaftlichen Bereich übernommen. „Ich habe zum Beispiel Türgriffe desinfiziert oder Zimmer gereinigt“. Nun beginnt sein Arbeitstag aber wieder wie gewohnt um 15.30 Uhr. Um Mitternacht schließt er die Bar, räumt auf und radelt mit seinem e-Bike bis zu seinem Wohnort Neuwied zurück.

Den BFD im Kolpinghaus empfiehlt er in jedem Fall weiter. „Das selbstständige Arbeiten gefällt mir richtig gut und unterscheidet sich zum Beispiel von Praktikumsstellen, die ich schon hatte“. Eine gewisse Selbstständigkeit sollte man als BFD im Pub daher mitbringen, sagt Sebastian. „Zudem muss man den Überblick behalten und mit Gruppen umgehen können aber auch mit sich alleine klarkommen, wenn mal keine Gäste da sind“, erklärt er. Doch man sei nie ganz alleine im Haus, Ansprechpartner stehen jederzeit zur Verfügung. „Alle, mit denen ich Kontakt habe, sind super nett und hilfsbereit. Wenn man Probleme hat, findet man immer ein offenes Ohr“.

Sebastian ist noch auf der Suche nach seinem Traumberuf. Bevor im Januar sein BFD startete, absolvierte er eine Ausbildung zum Sozialassistenten und begann eine Erzieherausbildung. „Doch das war nicht so mein Ding“. Um sich neu zu orientieren, suchte er dann einen Freiwilligendienst. In die Gastronomie möchte er im Anschluss aber nicht einsteigen. „Ich will auf meine Stärken schauen und anhand dieser einen Job mit Hilfe der Arbeitsagentur auswählen“, erklärt der junge Mann seinen weiteren Plan. Gerne würde er sein Hobby – das Schreiben von Fantasy-Geschichten – zum Beruf machen, doch da ist er realistisch. „Das schaffen nur sehr wenige“.

Sebastian Pohlmann und andere BFDler werden von den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier pädagogisch begleitet. Weitere Infos zu Freiwilligendiensten: www.soziale-lerndienste.de und unter Tel.: 0651-99 37 96 300. (jf)