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„Fit für die Pflege“:Für eine bessere Zukunft

„Fit für die Pflege“: Zwei junge Frauen berichten, wie sie ihren Traumjob gefunden haben.
Hifaa Aldaieha (links) und Caroline Peris (Zweite von rechts) machten den Teilnehmerinnen des Caritas-Projektes „Fit für die Pflege“ Mut, diesen erfolgreichen Weg weiterzugehen.
Datum:
19. Apr. 2023
Von:
red / Paulinus – Wochenzeitung im Bistum Trier

Andernach. „Anfangs habe ich gedacht, das schaffe ich nicht. Aber jetzt stehen wir auf den Füßen. Heute denke ich: Ich will, ich kann.“ Mit ihren Worten macht Hifaa Aldaieha den Teilnehmerinnen des Caritas-Projektes „Fit für die Pflege“ Mut. Sie und Caroline Peris haben es geschafft. Die beiden jungen Frauen kamen noch einmal nach Andernach in die Schulungsräume des Caritas-Projektes „Fit für die Pflege“ – eine berufliche Eingliederung in der Alten- und Krankenpflege, um über ihre berufliche Laufbahn zu berichten. Beide sind Absolventinnen der vorbereitenden Maßnahme, die Ausbildungssuchenden, von Arbeitslosigkeit Bedrohten, Arbeitsuchenden und Arbeitslosen offensteht.

Dankbarkeit für die Zeit in Andernach

„Die ganze Zeit war ich zuhause und habe auf meinen Mann gewartet“, erinnert sich Hifaa. Sie wollte was tun, doch ohne Hauptschulabschluss gab es keine Ausbildungsmöglichkeit. Den Hauptschulabschluss konnte sie schließlich im Rahmen des Kurses dank der Zusammenarbeit mit der St.-Thomas-Realschule plus Andernach und der Finanzierung durch die „Aktion Arbeit“ im Bistum Trier mit drei weiteren Personen erfolgreich ablegen. „Als ich endlich im Kurs war, habe ich geweint und wollte nicht weitermachen. Ohne die Caritas hätte ich das nicht geschafft, ganz ohne Hauptschule, ohne Ausbildung und ohne Arbeit.“ Entmutigend auch, als ein guter arabischer Freund nach zwei Monaten aufhörte und sie in der ersten Klassenarbeit eine 5 schrieb. Für Hifaa ein heilsamer Schock. Sie büffelte und schrieb im Folgetest eine 2.

Und wenn es Sorgen gab, half Kursleiterin Pia Welsch. „Die Lehrer waren immer sehr lieb“, erinnert sich Hifaa. Auch Caroline Peris blickt dankbar auf die Zeit in Andernach zurück: „Bei ‚Fit für die Pflege‘ gab es extra Sprachunterricht. Das hat mir sehr geholfen.“ Andernach war für Caroline Peris der Startschuss: „Die anschließende drei[1]jährige Ausbildung im ambulanten Dienst der Caritas-Sozialstation in Polch war schwer. Ich gab mir sechs Monate. Wenn es nicht besser wird, gebe ich auf, dachte ich mir. Doch mit der Zeit und der Unterstützung aller Kollegen haben sich meine Noten verbessert.“ 2020 machte sie ihr Examen und arbeitet nun als examinierte Fachkraft im Marienstift in Mendig.

„Anfangs dachte ich über die Pflege, man würde die Menschen nur waschen, das war’s. Aber so ist es nicht.“

Caroline Peris

Im Projekt „Fit für die Pflege“ kommen die Teilnehmenden zu neuen Erkenntnissen, und das eigene Leben ändert sich zum Positiven. Caroline: „Anfangs dachte ich über die Pflege, man würde die Menschen nur waschen, das war’s. Aber so ist es nicht.“ Ihre Einstellung zu Älteren änderte sich dank der Erfahrungen mit dem Alterssimulator. Das im Kurs Erlernte zum Thema Schlaganfall konnte sie bereits in der Praxis anwenden und einen Menschen retten: „Man muss schnell reagieren.“

Hifaa Aldaieha lobt die gute Atmosphäre im Kurs und dankt den Ausbilderinnen: „Sie helfen uns für eine bessere Zukunft und motivieren uns. Das macht uns glücklich, und wir werden immer stärker.“ Freude am Beruf und Liebe zu den Menschen sind für Ausbilderin Pia Welsch die wesentlichen Voraussetzungen: „Wichtig ist auch, die richtigen Techniken zu erlernen und die vielen Hilfsmittel zu kennen.“ Dank der Caritas haben Carolin und Hifaa ihren Traumjob gefunden und sind „fit für die Pflege“.

Info

Wer arbeitssuchend ist und aus den Landkreisen Mayen-Koblenz, Ahrweiler, Neuwied und Koblenz kommt, kann sich bei Interesse direkt an sein Jobcenter oder die Arbeitsagentur wenden. Weitere Informationen bei Fachdienstleiterin Margret Marxen-Ney telefonisch unter (0 26 32) 25 02 35 oder per E-Mail an marxen-ney-m@caritas-rma.de.