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Fachstelle „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ im Bistum Trier bietet Multiplikator*innen-Ausbildung:Für eine lebenswerte Gesellschaft

Die Fachstelle „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ im Bistum Trier bietet eine Multiplikator*innen-Ausbildung an.
Die beiden Multiplikatorinnen Melanie Metzger-Nikolic (links) und Sylvia Cordie
Datum:
29. Sep. 2023
Von:
Julia Fröder

Koblenz/Trier – „Wir alle können jeden Tag unseren Beitrag leisten, diese Gesellschaft zu einer lebenswerten Gesellschaft zu machen, aufeinander zu achten und gut miteinander umzugehen“, begründet Melanie Metzger-Nikolic warum sie sich als sogenannte Multiplikatorin für das Thema „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ hat ausbilden lassen. Multiplikator*innen schulen kirchliche Haupt- und Ehrenamtliche im Bereich der Prävention von sexualisierter Gewalt. Angeboten wird die Ausbildung von der Fachstelle „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ im Bistum Trier, sie befähigt Menschen dazu, trägerübergreifende Schulungen zur Thematik durchzuführen.

Melanie Metzger-Nikolic arbeitet im Bundesprogramm „Respekt Coaches“ innerhalb des Caritasverbands Trier, seit Juni führt sie daneben mit weiteren Kolleginnen verpflichtende Schulungen von Mitarbeitenden im Caritasverband Trier und allen angeschlossenen Gesellschaften durch. „Einbezogen werden hier auch Ehrenamtliche oder Menschen aus dem Bundesfreiwilligendienst“, erklärt Metzger-Nikolic, die auch eine Parallele zwischen ihrem „Hauptjob“ im Bereich der Jugendbildung und ihrer Präventionstätigkeit sieht. Es gehe darum, Menschen zu informieren, zu sensibilisieren und um das Zeigen von Zivilcourage.

Sylvia Cordie arbeitet in einem Koblenzer Alten- und Pflegeheim als Seelsorgerin, ist darüber hinaus Präventionsbeauftragte der cusanus trägergesellschaft trier (ctt) und schon länger Multiplikatorin. „Auch in den Einrichtungen der Gesundheitshilfe ist (sexualisierte) Gewalt ein wichtiges Thema auf allen Ebenen“, sagt sie, daher sei es ihr wichtig, sich diesem Themengebiet zu widmen und dafür zu sensibilisieren. „Ein zu hoher ständiger Stresspegel begünstigt Gewalt auf den verschiedenen Ebenen. Daher ist es sehr wichtig und notwendig, sich mit den Mitarbeitenden auf Standards, besonders im Bereich Nähe-Distanz, zu verständigen, eigene Grenzen und die Grenzen anderer respektieren zu lernen, klare Beschwerdewege und Ansprechpartner für alle aufzuzeigen, Strategien der Gewaltprävention, aber auch Deeskalation einzuüben und eine Kommunikation auf Augenhöhe zu fördern.“ Daher führt sie selbst Schulungen mit Schwerpunkt Mitarbeitende in der Altenhilfe durch, aber auch vereinzelt in anderen Sparten der ctt sowie Schulungen für Leitungskräfte.

Intensive und umfangreiche Ausbildung

Die Multiplikator*innen-Ausbildung erfolgt über 64 Stunden, die in vier zweitägige Module in einer Gruppe mit Personen aus verschiedenen Fachbereichen (beispielsweise Lebenshilfe, Kinder- und Jugendarbeit, Pfarreien, Gesundheitswesen) zusammengesetzt ist, erklärt Eva Römheld von der Fachstelle Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Trier. „Die Ausbildung hat sehr umfangreiches Fachwissen vermittelt vor allem in Bezug auf Kinder- und Jugendliche, aber auch schutz- und hilfebedürftige Erwachsene“, blickt Cordie auf ihre Ausbildungszeit zurück. Metzger-Nikolic kann diesen Eindruck unterstreichen: „Ich bin sehr froh, diese Ausbildung gemacht zu haben. Denn man kann im eigenen Arbeitsbereich so viel selbst tun und präventiv wirken, wenn man weiß, wie. Es ist ungemein wichtig, dass wir alle dieses Wissen haben.“ Daher sei es für sie wie auch für Sylvia Cordie und Eva Römheld notwendig, für das Thema sexualisierte Gewalt zu sensibilisieren und sich für Prävention stark zu machen.

Wer mehr über die Multiplikator*innen-Ausbildung erfahren möchte, wendet sich per E-Mail an praevention@bistum-trier.de oder meldet sich telefonisch unter Tel.: 0651-7105-562. Die nächste Schulung startet Anfang Dezember.