Pfingstaktion schenkt LKW-Fahrern Aufmerksamkeit :Für faire Arbeitsverhältnisse
Daxweiler – „Wir als katholische Sozialverbände, Katholische Arbeitnehmerbewegung und Kolping, sehen unsere besondere Sendung zu den Menschen am Rand unserer Gesellschaft. Schon seit längerem beobachten wir mit Sorge in diesem Zusammenhang das Transportgewerbe“, berichtet Michael Hommer, Diakon mit Zivilberuf in der Pfarreiengemeinschaft Bendorf. Bereits bei mehreren Aktionen hat das Team LKW-Fahrer an Parkplätzen aufgesucht, mit ihnen gesprochen und kleine Präsente verschenkt. Zuletzt war dies am Pfingstsonntag (28. Mai) am Rastplatz Hunsrück Ost der Fall. Unterstützung erhielten sie dieses Mal auch vom katholischen Hilfswerk Renovabis.
„Wochenend-Ruhezeit im LKW, Spesen werden auf den Lohn angerechnet und jede Kleinigkeit am Fahrzeug oder nicht selbst verschuldete Strafen und Konventionalstrafen für etwaige Verspätungen werden ihnen undurchsichtig abgezogen“, berichtet Hommer von den Gesprächen mit den Fahrern.
„Den meisten tat es gut, dass wenigstens wir ihnen Gehör geschenkt haben“, lautet der Eindruck des Diakons. „Überrascht waren sie auch über das kleine Mitbringsel und verwundert, dass es was ohne Gegenleistung gibt.“ Das Team um Hommer verteilte 80 Tüten mit Handtüchern, Feuerzeugen und Softdrinks, dazu gab es eine Broschüre des Kolpingwerks. Daneben gab es einen kleinen Snack und Getränke. „Ein schöner Nebeneffekt: Menschen, die mit ihren Fahrzeugen sonst anonym nebeneinanderstehen kamen ins Gespräch.“ Dabei litten viele unter Einsamkeit und hielten nur über das Handy Kontakt zu den Angehörigen zuhause, die sie oft monatelang nicht zu Gesicht bekommen. Doch die Pfingstaktion habe für Ablenkung gesorgt.
„Ein ganz besonderer Moment war, als einige Fahrer sich haben segnen lassen“, sagt Hommer. Auf dem Rastplatz sei Pfingsten greifbar geworden: „Kirche entsteht immer dann, wenn Menschen einander in Freundschaft begegnen.“ Hommer und das gesamte Team der Katholischen Arbeitnehmerbewegung St. Matthias Neuwied, der Kolpingsfamilie Neuwied und weitere Verbündete rufen auf: „Machen wir uns als Christen gemeinsam stark für faire Arbeitsverhältnisse auf unseren Straßen für unser Nachbarn in den osteuropäischen Ländern, und jenseits der EU-Grenzen.“