Trägerverein informiert über Pläne für ehemaliges Zisterzienserkloster :„Gäste im Kloster“ als Perspektive für Himmerod
Großlittgen/Trier – Für das ehemalige Zisterzienser-Kloster Himmerod zeichnet sich eine langfristige Nachnutzung ab. Das hat der Leitende Direktor im Bischöflichen Generalvikariat Trier, Andreas Trogsch, am 1. Februar bekannt gegeben. Das frühere Konventgebäude soll nach dem Willen des Trägervereins künftig als „Gästehaus im Kloster“ weitergeführt werden. Die Klosterkirche und die Wirtschaftsbetriebe bleiben erhalten. Kooperationspartner soll der in Pforzheim lebendende Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler werden.
Auf der Suche nach einer tragfähigen Lösung für das ehemalige Kloster Himmerod hatte Kirchenrektor Professor Reinhold Bohlen Anfang 2023 mit Scheidtweiler Kontakt aufgenommen, der bereits mehrere ehemalige Klöster zu „Gästehäusern mit besonderer Geschichte und Ausstrahlung“ umgewandelt hat. „Das Konzept ‚Gäste in Kloster‘, das Wolfgang Scheidtweiler etwa in Steinfeld erfolgreich umsetzt, hat die Vertreter des Trägervereins überzeugt“, sagte Trogsch. Aktuell verhandeln beide Seiten darüber, in welcher Form Scheidtweiler das Kloster übernehmen und betreiben kann: In Frage kommen Pacht oder Erbbaupacht. Zudem sollen in den kommenden Wochen die Umbaupläne konkretisiert und die Umbaukosten ermittelt werden.
„Natürlich steht vor der endgültigen Entscheidung noch ein Beteiligungsprozess“, informierte Trogsch. Voraussichtlich im April werden Bischof Dr. Stephan Ackermann und die zuständigen Gremien des Bistums darüber entscheiden, ob das Konzept in Himmerod umgesetzt wird und der Bischöfliche Stuhl die Kosten für den notwendigen Umbau übernimmt. „Besonders freut uns, dass Wolfgang Scheidtweiler, wenn die Kooperation zustande kommt, eng mit dem Förderverein und den Freunden von Himmerod zusammenarbeiten will. Denn nur gemeinsam kann Himmerod erfolgreich sein.“
Die 1134 von Bernhard von Clairvaux gegründete Abtei Himmerod im heutigen Kreis Bernkastel-Wittlich wurde im Oktober 2017 kirchenrechtlich aufgelöst. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten seit der Wiederbegründung des Klosters 1922 Zisterzienser-Mönche dort gelebt. Zuvor war Himmerod seit der Säkularisation im Jahr 1802 jahrzehntelang eine Ruine und landwirtschaftliches Gut. Seit September 2018 gehören dem Trägerverein des Klosters das Bistum Trier, der Bischöfliche Stuhl zu Trier und der jeweilige Rektor der Abteikirche an. Ziel von Bischof Ackermann war es immer, Himmerod als “geistlichen Ort“ zu erhalten und zu entwickeln. Kirchenrektor Bohlen sorgt seither dafür, dass das geistliche Leben in Himmerod weitergeht; Teile des Gutes werden vom Förderverein der Abtei bewirtschaftet, der auch zahlreiche Veranstaltungen in Himmerod organisiert und so ebenfalls zum Fortbestand des Ortes beiträgt.
Informationen zu Himmerod sind unter www.abteihimmerod.de zu finden.