Estnische Postulatorin stellt Leben und Wirken von Erzbischof Profittlich vor :Gebürtiger Trierer Priester auf dem Weg zur Seligsprechung
Trier/Tallinn – Dass der 1942 gestorbene estnische Erzbischof Eduard Profittlich auf dem Weg zur Seligsprechung ist, ist auch für das Bistum Trier von Bedeutung. Denn der 1890 geborene Jesuit ist gebürtig in Birresdorf (heute Grafschaft) in der Diözese Trier. Der 2003 eröffnete Seligsprechungsprozess für den als Märtyrer in sowjetischer Gefangenschaft gestorbenen Apostolischen Administrator in Estland ist bereits so weit fortgeschritten, dass die für das Verfahren zuständige bischöfliche diözesane Postulatorin Marge-Marie Paas am Donnerstag, 13. Juni 2024, im Bistum Trier zu Gast ist und einen Vortrag über Erzbischof Profittlich hält.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Lesesaal der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars (Jesuitenstraße 13) Trier. Marge-Marie Paas wird zu Leben und Wirken Profittlichs in Estland sprechen. Im Anschluss vertieft sie in einer Diskussion mit dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann und Pastoralreferent Dr. Thorsten Hoffmann, der zum Thema Martyrium promoviert hat, einige Aspekte der Biografie des Priesters und Erzbischofs, und steht für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Danach besteht die Gelegenheit zum Austausch in einer von der diözesanen Postulatorin Pass zusammengestellten kleinen Ausstellung. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Bibliothek des Priesterseminars (wo Profittlich eine Zeitlang studiert hat) und der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Fachstelle Trier statt.
Profittlich war ab 1930 zunächst Gemeindepfarrer in Tallin und wurde am 11. Mai 1931 als Apostolischer Administrator Estlands eingesetzt. Am 27. November 1936 wurde er zum Titularerzbischof von Edirne benannt, und am 27. Dezember 1936 zum konsekrierten Erzbischof der Gemeindekirche des Doms St. Peter und St. Paul in Tallinn. Zugleich blieb er Apostolischer Administrator, womit er der erste katholische Bischof im vorrangig lutheranischen Estland seit der protestantischen Reformation wurde. 1935 erbat er und erhielt die estnische Staatsbürgerschaft. 1939, nachdem Estland in die UdSSR eingegliedert worden war, blieb er in Tallin Er wurde 1941 verhaftet und nach Kirov in Russland ins Gefängnis geschickt, wo er zum Tod durch ein Erschießungskommando verurteilt wurde. Am 22. Februar 1942 starb er im Kirov-Gefängnis, bevor das Urteil vollstreckt werden konnte.
Weitere Informationen sind etwa unter https://www.jesuiten.org/news/estland-deutscher-maertyrer-auf-dem-weg-zur-seligsprechung/ oder https://www.bonifatiuswerk.de/de/news/2022/okt/fortschritt-bei-seligsprechung-fuer-erzbischof-profittlich-waehrend-bonifatiuswerk-pressereise/ zu finden.