Zum Inhalt springen

Betzdorfer Arbeitskreis und Bistum Trier bilden Lernpartnerschaft:Gegen den Trend

Der Arbeitskreis „Mission, Entwicklung, Frieden“ in Betzdorf ist eine Lernpartnerschaft mit dem Bistum Trier eingegangen. Beide Seiten wollen von einander lernen und sich weiterentwickeln.
Bei den Andachten versammeln sich immer viele Menschen im Altarraum der Betzdorfer Pfarrkirche. Foto: privat
Datum:
2. Juli 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Betzdorf/Trier – In Zeiten sinkender Besucherzahlen bei Sonntagsgottesdiensten hat eine Gruppe Ehrenamtlicher in Betzdorf ein Format etabliert, das regelmäßig 40 bis 60 Gläubige in die Pfarrkirche St. Ignatius lockt. Auf dem Erfolg wollen sie sich jedoch nicht ausruhen: Um ihr Engagement nach zehn Jahren zu reflektieren und weiterzuentwickeln ist der Arbeitskreis „Mission, Entwicklung, Frieden“ eine Lernpartnerschaft mit dem Bistum Trier eingegangen.

„Das besondere an unseren Andachten?“, überlegt Ursula Heukäufer, „Das ist zum einen, dass wir uns gezielt den Altarraum als Platz rausgesucht haben. Dort sitzen wir alle versammelt in einem Kreis, schauen uns an und erleben dadurch eine ganz andere Art der Gemeinschaft. Zum anderen ist es die Vielfalt in der Gestaltung der einzelnen Gottesdienste. Die bewegt mich jedes Mal.“

Gestartet war das Projekt in der Fastenzeit 2011 mit etwa 15 Personen, nun gestaltet das Organisationsteam Andachten während des ganzen Jahreskreises. „Wir haben damals Neuland betreten, der Ausgang war offen“, so Bodora. Wobei die ökumenische Pfingstnovene, die sich über neun Abende erstreckt, mit bis zu 60 Besucherinnen und Besuchern mittlerweile ein Höhepunkt sei.

Vielfalt in der Einheit

Jeder Abend wird von einer anderen Gruppe organisiert. „So entsteht das vielfältige Bild“, berichtet Fabian Bodora aus dem Arbeitskreis. Dabei kommt es auch schon mal vor, dass die Besucherinnen und Besucher aktiv zum Mitmachen eingeladen werden. „Als es darum ging, dass wir alle das Ebenbild Gottes sind, haben wir einen riesigen Spiegel aufgestellt und eingeladen, sich davorzustellen und genau zu betrachten“, berichtet der 34-jährige Lehrer. „Das war wirklich eine intensive Erfahrung“, erinnert sich Ursula Heukäufer. „Wir sind kreativ, haben keine Schranken im Kopf und leben keine Hierarchien“, fügt die 81-Jährige hinzu. Die Gruppe erhält auch Rückendeckung und Unterstützung durch Pfarrer Augustinus Jünemann.

Eine Gemeinschaft, die trägt

Trotz dieser Vielfalt an Spiritualität ist der Kern aller Andachten der gleiche: Wiederkehrende Elemente sind das Vater Unser, ein biblischer Text, das Entzünden der Osterkerze und die zeitliche Vorgabe von etwa 30 Minuten. „Aber danach ist es eben nicht vorbei“, sagt Bodora scherzhaft. Im Anschluss stünde man noch zusammen, tausche sich aus, frage, wie es so geht. „Es ist eine wirkliche Gemeinschaft, die trägt“, betont Bodora. In die Andachten fließen eigene Erfahrungen aus der Gruppe ein. „Auch wenn uns manche Ereignisse und Entwicklungen innerhalb unserer Amtskirche beunruhigen und traurig machen, spüren wir dank unserer Gemeinschaft immer wieder Hoffnung und Zuversicht, dass Gemeinde vor Ort Zukunft haben könne“, bringt Bodora auf den Punkt, warum er sich als Christ engagiert.

„Sich versammeln, Gottes Gegenwart feiern, im Gebet Freude und Not des Lebens ihm anvertrauen – das ist Gottesdienst“, erklärt Pfarrer Carsten Rupp. Er ist Liturgiereferent im Bischöflichen Generalvikariat Trier und begleitet die Lernpartnerschaft von Seiten des Bistums. „Sind diese Gottesdienste voller Leben, persönlich, mitreißend, bleiben sie lange in Erinnerung und klingen im Alltag nach. Solche Gottesdienste tragen wesentlich zum Aufbau der Kirche vor Ort bei.“ Er erkenne diese Merkmale deutlich in den Andachten des Betzdorfer Arbeitskreises. Die Mitglieder haben sich um eine Lernpartnerschaft beworben, um ihr Tun zu reflektieren und für die Zukunft weiter zu gestalten. „Wir wollen das kirchliche Leben prägen und zwar nicht nur in unsrer Pfarrei, sondern auch darüber hinaus, im pastoralen Raum, Menschen ansprechen“, erklärt Bodora. „Wir erhoffen uns neuen Input und neue Kontakte sowie eine geistliche Stärkung“, blickt er auf die begonnene Partnerschaft. Dennoch soll das Angebot niederschwellig bleiben. „Jeder und jede ist bei uns herzlich willkommen, egal, ob regelmäßig oder sporadisch, unabhängig einer Konfession“, laden Fabian Bodora und Ursula Heukäufer gemeinsam ein.

Weitere Infos zum Arbeitskreis gibt es bei Fabian Bodora per E-Mail an fabian.bodora@googlemail.com.

Mehr Informationen zu den Lernpartnerschaften des Bistums Trier gibt es in einer Broschüre unter: www.t1p.de/lernpartnerschaft.

(jf)