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Über die integrative Gruppe der Kita Maria Himmelfahrt in Quierschied.:Gelebte Inklusion

Die Kita Maria Himmelfahrt in Quierschied ist ein Beispiel dafür, wie Inklusion in einer Kita funktionieren kann.
Zusammen mit Constance Starck von der Lebenshilfe spielen Pria (l.) und Chayenne (r.) in der Kita Maria Himmelfahrt in Quierschied.
Datum:
9. Apr. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Quierschied – Beim Studientag der Katholischen Kita gGmbH Saarland steht in diesem Jahr das Thema Inklusion im Fokus. Ein Beispiel dafür, wie Inklusion in einer Kita funktionieren kann, gibt die Kita Maria Himmelfahrt in Quierschied. In Kooperation mit der Lebenshilfe dürfen hier vier Kinder mit Behinderung in einer integrativen Gruppe mit zwölf anderen Kindern jeden Tag spielen.

„Wir werden von einer Kollegin mit sonderpädagogischer Ausbildung, die über die Lebenshilfe angestellt ist, unterstützt“, berichtet Janine Dispinzeri. Die 33-jährige Erzieherin arbeitet in der Kita in Quierschied. „Das ist natürlich eine Herausforderung für uns, weil man mit den Kindern je nach Art der Behinderung anders umgehen muss.“

„In der Gemeinde Quierschied gibt es fünf Kitas, also auch einen großen Bedarf an Plätzen“, sagt Julia Koster, die auch als Erzieherin in der Kita Maria Himmelfahrt arbeitet. „Natürlich gibt es auch einen großen Bedarf für Kinder mit Behinderung. Dass es bei uns eine integrative Gruppe gibt, ist im Saarland einzigartig.“ Entstanden ist die Gruppe aus einem Projekt zur gemeinsamen Erziehung. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, als eine Mutter eines Kindes mit Behinderung aus dem Ort auf der Suche nach einem Kitaplatz war. Da die nächste geeignete Kita in Dudweiler gewesen wäre, wurde das Projekt gestartet. Zurzeit arbeitet die Kita Maria Himmelfahrt in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe daran, die integrative Gruppe weiterzuentwickeln.

„Von den Eltern wird unser Konzept gut angenommen“, so Janine Dispinzeri. Ina Honert, deren 2-jährige Tochter in die Krippe der Kita Maria Himmelfahrt geht, bestätigt das: „Wir wollen, dass unsere Tochter eine weltoffene Frau wird und finden es gut, dass sie auch Kinder mit Behinderung kennen lernt und in der Kita schon lernt, damit umzugehen.“ Für sie sei das inklusive Angebot der Kita in Quierschied ein ausschlaggebender Punkt gewesen, weshalb sie ihre Tochter dort angemeldet haben. Für Ina Honert heißt Inklusion aber nicht nur, den Umgang mit Menschen mit Behinderung zu erfahren.

„Mein Sohn war hier als inklusives Kind“, erzählt Annette Dörr. Mit einer sensorischen Modulationsstörung, einem atypischen Autismus und anderen Beeinträchtigungen kam ihr Sohn mit drei Jahren in die Kita. Allerdings nicht über die Lebenshilfe, wie die anderen Kinder mit Behinderungen, sondern als Regelplatz. Wegen seiner Behinderung kam eine Integrationspädagogin für eine gewisse Zahl an Stunden in die Kita, um die Erzieherinnen bei der Betreuung zu unterstützen. „Er durfte auch hier sein, wenn die Integrationspädagogin nicht da war“, erzählt die Mutter. In anderen Kitas wäre das nicht möglich gewesen. „Die Erzieherinnen hier haben sich wahnsinnig reingehängt, das Kind zu integrieren und den anderen Kindern zu erklären.“ Ihr Sohn ist schon lange nicht mehr in der Kita, dafür ihre Tochter, die keine Behinderung hat. „Sie ist auch in der integrativen Gruppe und ich finde es gut, wenn Kinder lernen, dass das ganz normal ist.“

Dominik Holl