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Saarbrücker Dechant Benedikt Welter und Dekanatsteam verabschiedet:Gemeinsam Gott auf der Spur bleiben

In der Katholischen Kirche im Raum Saarbrücken ist eine Ära zu Ende. Das Dekanat Saarbrücken wird Ende des Jahres aufgelöst.
Sie wurden von Weihbischof Robert Brahm (zweiter von rechts) verabschiedet: Der Vorsitzende des Dekanatsrats Florian Gepp, Dekanatskantorin Katrin Saegner, Dekanatssekretärin Beatrix Engel, Dechant Benedikt Welter und Dekanatsreferentin Beate Barg (vlnr). Foto: hgs
Datum:
13. Dez. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken – In der Katholischen Kirche im Raum Saarbrücken ist eine Ära zu Ende. Das Dekanat Saarbrücken, gegründet 2004 durch Bischof Dr. Reinhard Marx und erweitert 2013 um das damalige Dekanat Sulzbach wird Ende des Jahres aufgelöst. Für die Katholiken in Saarbrücken, Kleinblittersdorf, Sulzbach, Friedrichsthal, Quierschied, Rentrisch und deren Gemeinden wird der neu gebildete „Pastorale Raum“ Saarbrücken viele Dienste und Zuständigkeiten übernehmen. Mit einem Abendlob in „eli.ja“, der Saarbrücker Kirche der Jugend, verabschiedeten am 10. Dezember Mitglieder aus den Gemeinden, kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Begleiterinnen und Begleitern aus Politik und Gesellschaft das bisherige Dekanat Saarbrücken, seinen langjährigen Dechanten Benedikt Welter und dessen Team.

Die bisherige Dekanatskantorin Katrin Saegner, Monika Vincent und Veronika Vogelgesang als Schola, sowie Markus Schaubel an der Orgel sorgten in der abendlichen Jugendkirche für eine adventliche Atmosphäre, die - so Dechant Welter - sogar die schwierigen Umstände der Pandemie vergessen machte. Welter, seit 2005 Pfarrer in Saarbrücken und seit 2010 Dechant, stellte gleich zu Beginn des Abends fest, dass dieser Abschied eben keine Beerdigung sei, sondern ein Übergang. Der kommende Pastorale Raum sei zwar neu und anders, aber zugleich vertraut und werde weiter für Präsenz der Kirche in Saarbrücken und Umgebung sorgen.

Am 10. Dezember wurde Benedikt Welter als Dechant von Saarbrücken verabschiedet. Er wechselt nach Trier, um die Aufgabe des Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes zu übernehmen und die Pfarrverwaltung der Pfarreiengemeinschaft Trier-Heiligkreuz. Foto: hgs

Weihbischof Robert Brahm dankte dem Dechanten und seinem Team für das Engagement für die Stadt und das Dekanat als „erfolgreiche Bauleute des Reiches Gottes“. Bei allem im Team sei „junge Dynamik“ immer wieder spür- und greifbar geworden. Damit bezeichne er die Fähigkeit, in der Seelsorge das „Hier und Jetzt der Menschen ganz konkret im Blick zu haben und darauf angemessen zu antworten“, sagte Brahm und dankte dem Team für diese Arbeitsweise. Jetzt richte sich der Blick nach vorne. Aufbruch aus der bisherigen Aufgabe bedeute loszulassen, aber auch loszugehen und neu zu beginnen. Es gehe neu darum, „Fingerzeig zu sein“ und auf Jesus zu verweisen und auf das, was er mit uns vorhat. „Wir brauchen Euch und Sie“, sagte Weihbischof Brahm dem scheidenden Team des Dekanates: „Danke und lasst Euch von Jesus sagen: Kommt und seht“.

Landtagspräsident Stephan Toscani sprach von einem „wichtigen Tag des Übergangs für die Kirche im Großraum Saarbrücken“. Aber der Wandel gehöre mit dazu, nichts sei beständiger. Er dankte dem Team für seinen Einsatz und wünschte für die Zukunft alles Gute. Allerdings sei da auch eine Zäsur. Benedikt Welter verlasse Saarbrücken, der als Seelsorger kirchlich und gesellschaftlich die Region geprägt habe. Einen „Seelsorger wie aus dem Bilderbuch“ nannte Toscani den Scheidenden, der es mit allen Menschen konnte, ob alt und jung, egal aus welchen Schichten, „mit Humor und Witz, mit Empathie und Herzenswärme und auf ungewöhnlichen Wegen“. Welter verfüge über die „große Gabe, Gottes Wort den Menschen nahe zu bringen“ und dankte für sein „überragendes seelsorgerisches Wirken“.

Viele seien traurig über den Weggang von Welter sagte Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt und dankte ihm für seine „unkonventionelle Art“ und seine Fähigkeit zu begeistern. Welter habe Verbindungen in die ganze Stadt gepflegt, in all ihrer Vielfalt. Conradt nannte Welter einen „Brückenbauer und Türöffner“. „Ich freue mich für alle Menschen, denen Sie in Zukunft begegnen“, sagte Conradt dem Dechanten. Welter wechselt nach Trier, um die Aufgabe des Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes zu übernehmen und die Pfarrverwaltung der Pfarreiengemeinschaft Trier-Heiligkreuz.

In der Kirche der Jugend eli.ja verabschiedeten am 10. Dezember Mitglieder aus den Gemeinden, kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Begleiterinnen und Begleitern aus Politik und Gesellschaft das bisherige Dekanat Saarbrücken, seinen langjährigen Dechanten Benedikt Welter und dessen Team. Foto: hgs

Peter Gillo, Direktor des Regionalverbandes Saarbrücken, sagte zu Welter, vermissen werde er „anregende, scharfsinnige Ansprachen und Gespräche über Vieles, die Stadt, die Region, die Menschen. Und das Nachdenken über den geraden Weg, den wir zu gehen haben in der Gesellschaft“. „Kopf einziehen ist nicht Ihr Ding. Sie verbreiten Zuversicht, bei aller Nachdenklichkeit. Können auf Menschen zugehen. Man geht gerne zu Ihnen, weil man weiß, Sie hören zu“, beschrieb Gillo den Seelsorger „mit Scharfsinn und tiefgründigem Humor“. Es sei die gemeinsame Aufgabe, die Menschen zusammen zu bringen und zusammen zu halten. „Ihnen gelingt das gut. Möge es so bleiben“, sagte Gillo.

Superintendent Christian Weyer vom Kirchenkreis Saar-West dankte „Bruder Welter“ für „elf Jahre gute Zusammenarbeit und geschwisterlichen Umgang“. Man habe die beiden Kirchen gemeinsam vertreten und viele Dinge gemeinsam gemacht und verantwortet. Er selbst habe seinen katholischen Kollegen erlebt als jemand, der die Christliche Botschaft in der Gesellschaft vertritt und sie - fruchtbar für das Gemeinwesen - groß mache.

Klaus Becker, Mitglied des Leitungsteams des jetzt entstehenden Pastoralen Raumes Saarbrücken, überreichte dem ganzen Dekanatsteam Blumen als Dankeschön, bevor der verabschiedete Dechant noch mal das Wort ergriff. Welter dankte seinem Vorgänger Michael Becker und den bereits aus ihren Funktionen geschiedenen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dekanates. Ein besonderer Dank galt Dekanatsreferentin Beate Barg für ihr Wirken nach innen und außen. Dankworte gab es auch an alle im aktuellen Team des Dekanates: Dekanatssekretärin Beatrix Engel und Dekanatskantorin Katrin Saegner, sowie den Vorsitzenden des bisherigen Dekanatsrates Florian Gepp als Vertreter der Ehrenamtlichen. Über diesen Kreis hinaus bedankte sich Welter bei allen, die in der Stadt und Umgebung „Türen öffnen“. „Wir stellen uns den Realitäten der Stadt und machen in vielen Netzwerken mit“, freute sich Welter über diese Möglichkeiten. „Hier kann ich als Mensch der Kirche soviel lernen“ meinte er und wünschte allen, dass das „gute Klima des Miteinander“ erhalten bleibe. Und er war sich sicher: „Es wird gut weiter gehen“. Man werde „gemeinsam dem Gott auf der Spur bleiben, der sich vulnerabel [verletzlich, Anm. der Red.] macht für uns. Glauben zu dürfen, das lässt atmen“.

(hgs)