Zum Inhalt springen

Pfarreiengemeinschaft Altenahr öffnet Kirchen und Kapellen zum Flutgedenken:Gemeinsam durch die Nacht

Die Pfarreiengemeinschaft Altenahr öffnet in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli Kirchen und Kapellen zum Flutgedenken.
Weihbischof Peters im Gespräch (Fotos: Uwe Sengelhoff)
Datum:
18. Juli 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Altenahr/Trier – Nicht allein sein in der Nacht, in der vor einem Jahr die Flut kam: Damit Menschen eine Anlaufstelle haben, öffnete die Pfarreiengemeinschaft Altenahr in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli Kirchen und Kapellen und gestaltete einen Platz, wo Menschen in der Stille oder bei Musik zur Ruhe kommen, Kerzen entzünden und ihre Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringen konnten.

Seelsorgerinnen und Seelsorger waren vor Ort – darunter auch Weihbischof Jörg Michael Peters zusammen mit Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer. Bis Mitternacht waren die beiden in Kirchen und Kapellen unter anderem in Altenahr, Rech, Kirchsahr und Kreuzberg unterwegs, sangen und beteten mit Betroffenen der Flutkatastrophe oder den Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die jeweils zu zweit an den Orten präsent waren. Es seien berührende Momente gewesen, die tiefe Trauer um die Toten und die beiden Vermissten, um das verlorene Hab und Gut und viele unwiederbringlich fortgerissene persönliche Erinnerungen, berichtet Peters. Zugleich sei da auch „großer Dank für die überwältigend große Hilfe gewesen“ und zumindest bei jenen, die schon in ihre Häuser zurückkehren konnten eine „leichte Zuversicht“. Doch man spüre auch, dass so langsam der „lange Atem, den die Leute bisher zum Durchhalten brauchten, so langsam ausgeht“, so Peters.

Die Präsenz der Seelsorgenden sei wichtig gewesen; es hätten sich vielfältige Gespräche und Begegnungen ergeben, bei denen es vor allem um das „Zuhören aber auch zusammen in Stille und im Gebet Verweilen“ ging. Er habe aber auch mit den Menschen über Kritik, Erwartungen und Bedarfe gesprochen. „In den Wochen nach der Flut waren wir natürlich auch unterwegs in den Flutgebieten, aber da waren oft nur punktuelle Begegnungen möglich. Ich habe aber versucht, darzustellen, dass wirklich ganz verstärkt Seelsorgende unterwegs waren – ob in der direkten Notfallseelsorge oder aus den Reihen der Hauptamtlichen aus dem ganzen Bistum. Kirche war und möchte weiter präsent sein“, unterstrich Peters. In der Pfarreiengemeinschaft habe man beispielsweise auch in anderthalb zusätzliche Gemeindereferenten-Stellen investiert. Vor allem sei wichtig, die Menschen nicht allein zu lassen, auch wenn es jetzt um Renovierungsarbeiten und andere Hilfen gehe.
(JR/sb)


Weitere Fotos 
 

4 Bilder