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Bistum Trier startet Vortragsreihe zum Klimawandel:Gemeinsam für den Klimaschutz

Das Bistum Trier startet eine Vortragsreihe zum Thema „Klimawandel und wir“. Die Reihe möchte aufzeigen, wie Klimaschutz funktioniert und warum er so dringend ist.
Datum:
22. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Birkenfeld – „Wenn wir vom Klima reden, denn reden wir vom Leben, von einem Leben, das uns von Gott geschenkt wurde“. Das hat der Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg bei der Online-Konferenz „Impulse für den Weg in eine klimagerechte Zukunft“ betont. Die Veranstaltung am 19. März war Start der Reihe „Klimawandel und wir“ der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Trier zusammen mit dem Klimaschutzmanagement der Diözese. Weitere Partner sind die ‚Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien West‘ sowie das „Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel“. Zum Auftakt diskutierte Plettenberg mit Prof. Dr. Peter Heck, Direktor des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umweltcampus Birkenfeld der Hochschule Trier, mit Charlotte Kleinwächter, Klimaschutzmanagerin im Bistum Trier und mit Prof. Dr. Dorit Schumann, Präsidentin der Hochschule Trier. Ziel war es, gemeinsame Perspektiven einer Kooperation von Hochschule und Bistum anzudenken.

„Unsere größten Handhandlungsfelder sind sicher die Liegenschaften“, führte Charlotte Kleinwächter aus. Wenn man die Kirchengemeinden miteinbeziehe, so spreche man von über 3000 Gebäude im Bistum Trier. „Von unseren CO2-Emmissionen entfallen rund 80 Prozent auf das Beheizen der Gebäude, rund 15 Prozent auf den Stromverbrauch und rund fünf Prozent auf die betriebliche Mobilität.“ Das größte Einsparpotential liege bei den Schulen und den Verwaltungsbauten: „Unsere Analysen zeigen, dass man 190 Tonnen CO2 pro Jahr sparen könnte, wenn man die Heizungssituation bei den Schulen optimiert.“ Auch das Thema Mobilität rücke zunehmend in den Mittelpunkt. So sei das Bistum seit diesem Jahr Mitglied des Netzwerks „Mobilität und Kirche“, gemeinsam mit acht evangelischen Landeskirchen und fünf katholischen Bistümern.

In der digitalen Diskussion wurden verschiedene Ideen entwickelt, wie das Bistum den nächsten Schritt zu mehr Klimaschutz gehen könnte und welche Rolle dabei die Hochschule Trier und im Speziellen der Umwelt-Campus in Birkenfeld (UCB)  spielen könnte. Vor 25 Jahren war der UCB gegründet worden und hat als erste Hochschule in Europa das Konzept „Null-Emissions-Campus“ etabliert. In Verbindung mit zahlreichen Forschungsprojekten am IfaS konnte das Thema kontinuierlich fortentwickelt werden. Dafür ist der Campus national und international ausgezeichnet worden – bereits zum vierten Mal als „grünste Hochschule Deutschlands“.

Prof. Heck brachte die Idee einer vom Bistum ausgegründeten GmbH zur energetischen Optimierung von Liegenschaften ins Spiel. „Oft gibt es das Problem, dass man auf der einen Seite energetisch sinnvoll erneuern muss, auf der anderen Seite das Budget fehlt oder zu knapp kalkuliert ist – und man deswegen nur die zweitbeste Lösung verwirklichen kann. In einer Energiegesellschaft könnte Know-how gebündelt werden.“

Weitere Themen waren die Förderung der E-Mobilität im Bistum und in den Kirchengemeinden sowie die Nutzung von Fördergeldern für die energetische Sanierung. Aber auch neue Impulse für ökologische Bildungsarbeit in den Kindertagesstätten und Schulen wurden thematisiert, wie auch die Frage, wie regenerative Energiequellen mit dem Denkmalschutz vereinbar sein können. Eine Zusammenarbeit von Hochschule und Bistum wurde in verschiedenen Formen beschrieben, etwa in Patenschaften von Studierenden mit Kindertagesstätten oder in einer Kooperation des Bistums mit dem neuen Studiengang ‚Nonprofit und NGO-Management (B.A.)‘.

Sowohl Prof. Dorit Schumann als auch Generalvikar von Plettenberg betonten den Wunsch, in Bezug auf den Klimaschutz in Zukunft gemeinsam etwas bewegen zu wollen. „Wir sind froh, neue Felder für Kooperationen gefunden zu haben“, sagte von Plettenberg zum Abschluss der Diskussion.

Die Veranstaltungsreihe ‚Klimawandel und wir‘ umfasst rund 25 Vorträge und Seminare und geht bis Ende Juni. Die Reihe möchte aufzeigen, wie Klimaschutz funktioniert, warum er so dringend ist und möchte spirituelle Impulse setzen sowie den gesellschaftlichen Zusammenhang ergründen. Weitere Informationen gibt es auf https://www.umwelt.bistum-trier.de/angebote/veranstaltungsreihe-klimawandel/

(tef)