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Programm „Lebenswirklichkeiten“ in Koblenz gestartet:Gemeinsam mit den Menschen

Das auf fünf Jahre angelegte Programm „Lebenswirklichkeiten“ des Diözesan-Caritasverbandes und des Bistums Trier ist in Koblenz gestartet.
Der Journalist Carsten Tesch stellt Menschen und deren Geschichten vor. (Foto: Julia Fröder/Bistum Trier)
Datum:
5. Juli 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – „Es ist unsere Absicht, Begegnungen zu ermöglichen und zwar in Welten, die die Teilnehmenden so oftmals gar nicht kennen“, hat Martina Best-Liesenfeld, Direktorin des Caritasverbands Koblenz, das Ziel des Programms „Lebenswirklichkeiten“ zusammengefasst. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in der Koblenzer Kirche der Jugend „X-Ground“ ist das gemeinsame und auf fünf Jahre angelegte Programm des Diözesan-Caritasverbandes und des Bistums Trier nun gestartet.

Durch „Lebenswirklichkeiten“ sollen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung, Kirche und Gesellschaft als Gäste durch Angebote, Programme und Einrichtungen des Koblenzer Caritasverbands auf unterschiedliche Menschen treffen, denen sie sonst im Alltag nicht begegnen würden.

Domkapitular Benedikt Welter sprach als Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes zu den Anwesenden (Foto: Julia Fröder/Bistum Trier)

Dazu zählen Frauen und Männer mit geistiger Behinderung aus dem Haus Eulenhorst oder Wohnungslose, Geflüchtete und Arbeitssuchende. Die „Gäste“ erleben so für einige Stunden oder Tage die Alltagswelt ihrer Gastgeberinnen und Gastgeber und werden dabei von einem erfahrenen Team begleitet. „Wir tauchen sprichwörtlich in Lebenswirklichkeiten ein, um uns sensibler zu machen und gemeinsam mit den Menschen, die es betrifft, Lösungen zu suchen und zu entwickeln“, erklärt Benedikt Welter, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes. Es sei wichtig, nicht über die Menschen hinweg zu sprechen und zu entscheiden, sondern gemeinsam mit ihnen Projekte, Hilfsmaßnahmen und Unterstützungsangebote zu konzipieren. „Ist das, was wir tun, wirklich das, was sie brauchen und ihnen gut tut?“, laute die Frage, die sich die Verantwortlichen in den unterschiedlichen Bereichen stellen müssten.

„Wir ermöglichen Begegnungen mit Menschen, die wie so oft bildhaft gesprochen, am Rande der Gesellschaft stehen“, berichtet Programmleiterin Martina Messan. Daher sei sie froh, dass an der Auftaktveranstaltung mehr als 50 Personen aus den genannten Bereichen der Einladung des Diözesancaritasverbandes und des Bistums gefolgt sind. Martina Messan hofft, dass sich viele zu einer ein oder mehrtägigen Teilnahme entschließen.

Viele Menschen aus Politik, Gesellschaft und Kirche sind der Einladung des Diözesan-Caritasverbands und des Bistums Trier in den 'X-Ground' Koblenz gefolgt. (Foto: Julia Fröder/Bistum Trier

Um einen ersten Einblick in die unterschiedlichen Lebenswelten zu geben, hat Journalist Carsten Tesch seine Gespräche mit sieben Männern im Alter zwischen 15 und Mitte 30 vorgestellt, die an unterschiedlichen Angeboten des Caritasverbandes Koblenz teilnehmen oder beschäftigt sind. „Sie haben alle ihre Schwierigkeiten, ob gravierende Schulprobleme, sind körperlich oder psychisch beeinträchtigt, haben Gewalt erfahren, sind obdachlos oder leiden unter ihrer Langzeitarbeitslosigkeit“, so Tesch. Doch diese ganzen Probleme, die sogenannten Hilfebedarfe, waren in den Gesprächen mit Tesch kein großes Thema, sondern eher der Alltag, Interessen, Hobbys – einfach alles, was den Menschen so ausmacht und das sind eben nicht die vermeintlichen Defizite.

Das Projekt wird von der „Aktion Mensch“ gefördert.
Weitere Informationen und Anmeldung zu den Praktika und Hospitationen in den unterschiedlichen „Begegnungsräumen“ des Caritasverbands gibt es per E-Mail an lebenswirklichkeiten@caritas-trier.de und auf www.lebenswirklichkeiten-trier.de
(jf)