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Eröffnung des Pastoralen Raums Kaisersesch mit Weihbischof Brahm:Gemeinsam zurück zu Jesus

Der Pastorale Raum Kaisersesch wurde jetzt offiziell eröffnet und der Neubeginn mit Weihbischof Robert Brahm gefeiert.
Viele fröhliche Gesichter bei der feierlichen Eröffnung des Pastoralen Raums Kaisersesch.
Datum:
5. Juni 2023
Von:
Dieter Junker/red

Kaisersesch – Schon seit Jahresbeginn gibt es den Pastoralen Raum Kaisersesch mit den drei Pfarreiengemeinschaften Ulmen, Kaisersesch und Treis-Karden unter der Leitung eines Teams bestehend aus Dekan Michael Wilhelm, Manuela Pötz und Markus Göbel. Doch nun wurde mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Pankratius in Kaisersesch mit Weihbischof Robert Brahm der neue Pastorale Raum auch offiziell eröffnet und der Neubeginn gefeiert.

„Ich möchte Ihnen allen danken, dass Sie bereit waren und sind, auf die Veränderungen der Zeit und in der Kirche auf Ihre Weise zu antworten. Danke, dass Sie da sind! Frauen und Männer, junge und alte Menschen, Kinder, Kranke und Sterbende, Suchende und Fragende. Aber auch jene, die auf Distanz gegangen sind – aus Enttäuschung, Frust, Hoffnungslosigkeit. So lange wir mit allen versuchen im Kontakt zu bleiben – dann lebt die Kirche und kann sich verändern!“, unterstrich der Trierer Weihbischof in seiner Predigt.

Brahm erinnerte dabei an die Pfingstbotschaft, die die Freundinnen und Freunde Jesu sprachfähig gemacht hätte. Die ersten Christen seien als Anhänger „des neuen Wegs“ aus den Synagogen ausgestoßen und sogar von Paulus verfolgt und getötet worden. „Aber so, wie das Lebenskonzept des Paulus erst einmal zusammenbrechen musste, so erleben wir heute auch, dass unser altes Kirchenkonzept nicht mehr greift“, gab der Weihbischof zu bedenken. Nicht nur, dass die Zeiten sich geändert und Menschen vielleicht keinen Bedarf mehr hätten, dass Gott in ihrem Leben eine Rolle spiele. „Nein, es ist auch das, was uns die Missbrauchsgeschichten in der Kirche mit aller Deutlichkeit und Schmerz aufzeigen: Wir können so nicht weiter machen! Wir können nicht so tun, als ginge uns das alles nichts an! Denn unsere Glaubwürdigkeit hat darunter gelitten! Aber vor allem haben viele Kinder und junge Menschen darunter gelitten.“

Deshalb sei es Zeit, in die Offensive zu gehen. „Dass wir wie die Jünger damals an Pfingsten heraustreten, mutig werden, uns verändern – nicht einfach durch eine biedere Anpassung, sondern durch echte Erneuerung!“, forderte Weihbischof Brahm. Dazu gehöre ein Paradigmenwechsel, bei dem die Bistumssynode und der Synodale Weg einen wichtigen Teil ausmache. Die Kirche und die Menschen in der Kirche müssten, um zu überleben, das Wort Jesu an sich heranlassen, nicht nur als feierlich vorgetragenes Evangelium, sondern es müsse „uns berühren, anfragen, ergreifen“.

Er habe keine praktischen Tipps, bischöfliche Ratschläge oder theologische Empfehlungen zum Start des Pastoralen Raums, so der Weihbischof in Kaisersesch. Sicher verlasse man jetzt das gewohnte und vertraute Terrain. „Aber der Blick in die Geschichte zeigt: Sie hat sich immer gewandelt“, erinnerte Brahm. Und darum sei es gut und wichtig, dass es Menschen geben würde, die bereit seien, wieder aufzubrechen und Jesu nachzufolgen. Und darum sei er überzeugt: „Sie alle sind die Getauften! Gehen Sie diesen Weg gemeinsam, vorwärts – zu Jesus zurück!“

Dass der Pastorale Raum Kaisersesch auf einem guten Weg ist, davon zeigte sich Dekan Michael Wilhelm überzeugt. „Wir sind gut gestartet“, betonte er. Das neue Team sei zusammengewachsen, man habe bereits vieles angepackt und demnächst gebe es eine Klausurtagung, auf der über die künftige Arbeit gesprochen werde, so der Dekan. Zum Jahreswechsel würden die Pfarreien in den einzelnen Pfarreiengemeinschaften fusionieren. „Dann sind die strukturellen Änderungen beendet und wir werden dann an die inhaltliche Arbeit gehen“, kündigt Pfarrer Wilhelm an.