Zum Inhalt springen

Arno Biwer über seine erfolgreiche Ausbildung zum Vorsänger und Kantor:Gesangsstunden, Musiktheorie und Liturgieunterricht

Arno Biwer erzählt über seine Ausbildung zum Vorsänger und Kantor beim Bistum Trier.
Vorsänger und Kantoren gestalten die Gottesdienste mit ihren Stimmen aktiv mit.
Datum:
2. Okt. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Gerlfangen – Das Bistum Trier bietet verschiedene kirchenmusikalische Ausbildungen an. Interessierte können lernen Orgel zu spielen oder Chorleiter werden. Arno Biwer, gebürtig aus Gerlfangen, hat sich für ein anderes Angebot entschieden: Eine Ausbildung zum Vorsänger und Kantor. Die hat er jetzt erfolgreich abgeschlossen.

Obwohl er vor der Ausbildung schon einige Zeit lang im Kirchenchor von Gerlfangen aktiv war, hatte er keine großen Vorkenntnisse über Musiktheorie, gesteht er: „Ich wusste zwar, dass es Tonarten gibt, aber hätte keine erkennen können. Selbst Notenlesen war nicht so einfach.“ War aber auch keine Voraussetzung. Für eine Bewerbung sind lediglich eine brauchbare Stimme und die Bereitschaft, sich in der Kirche, insbesondere im liturgischen Rahmen zu engagieren, gefragt. Was sich hinter diesem liturgischen Rahmen verbirgt, wird den Auszubildenden beigebracht, erklärt Arno Biwer: „Man lernt den Gottesdienstaufbau kennen, welche Gottesdienstformen es gibt und natürlich welche Rolle der Kantor spielt.“ Während des Gottesdienstes gibt es verschiedene Situationen, in denen Vorsänger oder Kantoren zum Einsatz kommen, erläutert Biwer. Der Kantor ist in erster Linie für den Zwischengesang nach der ersten und zweiten Lesung, wo er einen Psalm vorträgt, sowie für den Ruf vor dem Evangelium zuständig. Daneben lernen die Auszubildenden die Hintergründe, warum welcher Psalm zu welcher Lesung genommen wird, oder wie ausgesucht wird, welche Lieder die Gemeinde im Gottesdienst singt. „Ansonsten beschäftigt man sich auch ein wenig mit Musiktheorie: Was für Notenbilder gibt es, was für Tonarten und wie erkenne ich die? Außerdem erfährt man etwas über Musikgeschichte, um zu verstehen, wie sich Kirchenmusik entwickelt hat.“

Die angehenden Vorsänger und Kantoren lernen aber nicht nur Psalmen zu singen, sondern auch Lieder, die an anderer Stelle im Gottesdienst gesungen werden, wie Gospels oder moderne Kirchenlieder. Die Ausbildung ist auf zwei Jahre ausgelegt. Nach einem Jahr gibt es eine Prüfung. Wer die besteht, ist Vorsänger. Darauf folgt die Ausbildung zum Kantor. "Leute, die schon relativ viel Vorerfahrung mitbringen, die zum Beispiel schon Gesangsunterricht hatten, können allerdings auch direkt ins zweite Jahr einsteigen“, so Biwer. „In der Ausbildung selbst hat man alle zwei Wochen eine Gesangsstunde, da geht es natürlich vor allem um Gesang und Atemtechniken. Einmal im Monat trifft man sich dann mit den anderen Auszubildenden zu einer Theoriestunde.“ Einmal im Jahr findet zudem ein Intensivwochenende statt.

Beginn der Ausbildung ist jedes Jahr im November. Anmeldeschluss ist der 7. Oktober. Allerdings ist ein Gespräch bei einem Regional- oder Dekanatskantor zusätzliche Voraussetzung. In dem Gespräch müssen die Bewerber eine vorbereitete Melodie nach freier Wahl aus dem Gotteslob nachsingen, Tönen und eine einfache Melodie singen sowie eine einfachen Rhythmus klatschen. Dabei soll die generelle Eignung für die Ausbildung getestet werden.

Weitere Informationen zur Ausbildung sowie die Kontaktdaten der Dekanatskantoren: www.bistum-trier.de/kirchenmusik

Dominik Holl