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Lateinamerika-Hilfswerk legt Jahresbericht für 2020 vor:Gläubige aus dem Bistum spenden 1,8 Millionen Euro

Insgesamt förderte das Hilfswerk Adveniat mehr als 2.000 Projekte mit über 35 Millionen Euro. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht hervor.
Eine brasilianische Familie mit Schutzmasken, Lebensmittelpaket und Hygieneartikeln, die sie von der CPP im Rahmen der Corona-Soforthilfe erhalten hat (Foto: Adveniat)
Datum:
15. Juli 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Koblenz/Saarbrücken – 2020 hat das Corona-Virus sich um den Erdball verbreitet und vor allem die Menschen in ärmeren Ländern mit todbringender Wucht getroffen – so auch die Bevölkerung Lateinamerikas und der Karibik. Dort hat die Pandemie sowieso schon vorhandene Probleme wie Armut, Gewalt und Umweltzerstörung weiter beschleunigt. Das katholische Hilfswerk Adveniat setzt sich seit Jahrzehnten für die Menschen vor Ort ein – auch mit Hilfe von Spendengeldern der Gläubigen aus dem Bistum Trier. So kamen bei der Weihnachtskollekte 2019 rund 1.321.000 Euro und weitere 538.809 Euro Einzelspenden im Bistum zusammen, wie Adveniat in seinem Jahresbericht für 2020 veröffentlicht hat. Geld, das dringend gebraucht wurde: So stellte das Hilfswerk allein bis Herbst 2020 rund 8 Millionen Euro speziell für über 400 Projekte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bereit. Insgesamt förderte das Hilfswerk mehr als 2.000 Projekte mit über 35 Millionen Euro.

Die Lebensbedingungen der Menschen sind sowieso schon schwierig: Auf dem Land fehlt es an Infrastruktur, Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung, in den Armenvierteln der Vorstädte sind Armut und Gewalt weit verbreitet, wie Adveniat-Geschäftsführer Pater Michael Heinz berichtet. Nun hat die Corona-Pandemie alles noch weiter verschlimmert: Beim Zusammenleben in engen Hütten sind Abstandsregeln nicht einzuhalten, Hygienemaßnahmen kaum umsetzbar. Viele Menschen haben durch die Pandemie ihren Broterwerb verloren; Hunderttausende leiden deshalb Hunger. Wer als Straßenverkäufer, Schuhputzer oder Lastenträger wegen der erlassenen Corona-Schutzmaßnahmen nicht mehr sein Haus verlassen durfte, konnte schlicht den Lebensunterhalt für sich und seine Familie nicht mehr bestreiten. Gesundheitsstationen sind miserabel ausgestattet, denn es gibt dort kaum Diagnosemöglichkeiten, Medikamente und Schutzkleidung. In den Kirchengemeinden vor Ort reagierten Ordensleute, Priester und Ehrenamtliche schnell auf die verheerende Situation: Suppenküchen wurden aufgebaut, Lebensmittelpakete geschnürt und so Familien vor Hunger und Unterernährung bewahrt.

Schwester Neusa do Nascimento und Schwester Leticia verteilen Lebensmittel, Hygieneartikel und Schutzmasken im Rahmen der Corona-Soforthilfe der Fischereipastoral CPP in der Region Minas Gerais, Brasilien (Foto: Adveniat)

Neben den akuten Nothilfen als Reaktion auf die Corona-Pandemie engagiert sich das Lateinamerika-Hilfswerk schon seit vielen Jahren in unterschiedlichsten sozialen und ökologischen Projekten: So werden Jugendzentren und mobile Straßenkinderbusse oder eine mobile Zahnarztpraxis in den Favelas (Armenviertel) von Rio des Janeiro in Brasilien ebenso gefördert wie der Bau eines ökologischen Parks zur Umweltbildung in der Amazonasregion in Ecuador. In Venezuela, wo die sozialistische Regierung kritische Medien unter Druck setzt, wird die Zeitschrift Revista SIC der Jesuiten unterstützt, die die Situation der Armen aufgreift und zur Meinungsbildung in der Gesellschaft beitragen will. Pater Heinz dankt im Jahresbericht allen Spenderinnen und Spendern für ihr Engagement und unterstreicht noch einmal den Auftrag Adveniats: „An der Seite der Armen stehen.“

Seit 1961 schlägt die Aktion Adveniat eine Brücke der Solidarität nach Lateinamerika und in die Karibik. Weitere Informationen und Materialien zur Aktion gibt es bei der Bischöflichen Aktion ADVENIAT, Gildehofstr. 2, 45127 Essen, Tel.: 0201-17 56-295, und auf: www.adveniat.de
(sb)