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„Einfach himmlisch“ feiert 25-jähriges Jubiläum:Gott im Radio

Die Morningshow „Einfach himmlisch“, die an Sonn- und Feiertagen von 6 bis 10 Uhr bei RPR1 zu hören ist, hat im September ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert.
Foto: pixabay
Datum:
8. Okt. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Dass Privatfunk nicht gottlos ist, zeigt sich jeden Sonn- und Feiertag bei RPR1. Dann reiht sich der Allmächtige zwischen Popsongs, Verkehrsmeldungen und Wettervorhersagen ein, regt die Hörer zum Nachdenken an und lässt sie mit Tiefgang in den Tag starten. Das Format, in dem Kirche ihren Platz im Programm des Senders hat, heißt „Einfach himmlisch“. Die Morningshow, moderiert von Uwe Burkert, hat im September ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert.

Von 6 bis 10 Uhr moderiert der Theologe die Morningshow „Einfach himmlisch“ an Sonn- und Feiertagen – und das seit 25 Jahren. „Volle Kanne – einfach himmlisch" hieß die Sendung zu Anfang, die am 7. September 1997 zum ersten Mal auf RPR1. zu hören war – zunächst für zwei Stunden, von 7 bis 9 Uhr morgens. „Das war vermutlich der Vorsicht geschuldet, erst einmal zwei Stunden zu senden und zu schauen, was passiert“, erinnert sich Uwe Burkert. „Dann gab es aber Sonntage, da hatten wir etwas mehr Programm, das nicht in die zwei Stunden gepasst hat.“ So habe sich die Sendung mit der Zeit zu einem vierstündigen Programm entwickelt. „Das ist ganz normales RPR1.-Programm, wie es auch sonst läuft: dieselbe Musik, dieselben Jingles, Wetter, Nachrichten und Verkehr zur vollen Stunde. Der einzige Unterschied ist, dass die Beiträge alle aus dem kirchlich-sozialen Bereich kommen. Der zweite Unterschied ist der Moderator: Das bin dann eben ich.“

Seit dem 1. November 1991 ist der katholische Theologe und Hörfunkjournalist als Privatfunkbeauftragter im Bistum Speyer tätig. Damit koordiniert er für alle fünf Bistümer in Rheinland-Pfalz, Trier, Mainz, Limburg, Speyer und Köln das katholische Kirchenprogramm für RPR1. Die Privatfunkbeauftragten der anderen Diözesen liefern ihm Beiträge zu.

„Am Anfang meiner Laufbahn habe ich oft damit geworben, dass wir endlich Menschen erreichen, die nicht mehr in die Kirche kommen, und dass das eine riesige Chance ist. Einerseits stimmt das, aber mir wurden auch die Augen geöffnet: Als ich montags zur Arbeit ins Ordinariat gekommen bin und die Kollegen gesagt haben, ‚Ah, Herr Burkert, ich habe Sie gestern gehört und das war ja interessant‘, oder so, da dachte ich: ‚Ja, so ist das. Auch die hören RPR1.‘. Das sind eben nicht nur Kirchenferne“, erzählt der Theologe. „Für sie ist das eigentlich ganz schön, wenn sie auf diese Weise erleben, dass sie mit dem, was sie beschäftigt, mit dem, was sie bewegt, was sie glauben, nicht völlig hinter dem Mond sind, sondern dass das auch in dem Radioprogramm, das sie hören, Platz hat.“

Inhaltlich geht es zum Beispiel um Feiertage und Glaubensfragen, manchmal auch um Gottesbilder oder Sprichwörter, um aktuelle sozialpolitische Themen, sexualisierte Gewalt oder den Synodalen Weg. „Es wird nichts Kritisches ausgespart.“ Viele seien darüber verwundert:  „Außenstehende oder auch Kollegen haben hin und wieder gefragt, ob die Bischöfe eigentlich wüssten, was ich da mache. Das war für sie ungewöhnlich und irritierend. Die hatten einfach ein anderes Bild von katholischer Kirche. Das gilt nicht nur für die Art der Präsentation, sondern auch für die Inhalte.“

„Ich lege immer großen Wert darauf, dass man die Vielfalt der Religionen abdeckt, die sich ja auch in unserer Hörerschaft wiederspiegelt: Was sagt denn das Judentum, wer eigentlich Gott ist? Was sagt der Islam? Wir machen kein Kirchenradio für die katholischen Pfarreien oder um die Leute zu missionieren“, erklärt Burkert. „Und dann gehen wir noch weiter und schauen, ob es Popsongs, Kinofilme oder Kinderbücher gibt, die Gott thematisieren. So deklinieren wir dann ein Thema durch, damit es verschiedene Facetten bekommt.“

Eines ist ihm dabei ganz wichtig: „Ich nenne das nie Kirchensendung. Den Begriff benutze ich überhaupt nicht. Meine Idee war von Anfang an, dass die Fragen und die Themen, die wir bearbeiten, in jedes menschliche Leben gehören und dort einen Platz haben sollen – mehr oder weniger. Wir wollen integraler Teil des RPR1.-Programms sein und keine Insel, die Kirchenprogramm macht und sich völlig von der Machart des Senders unterscheidet.“

Die ein oder andere Sendung ist bei Uwe Burkert besonders im Gedächtnis geblieben: „Als Papst Johannes Paul II 2005 gestorben ist, war am vorangegangenen Samstag der Sendung dann irgendwie klar, dass es jetzt zu Ende geht. Da stellte sich uns die Frage: Wie gehen wir jetzt damit um? Wir haben dann, so gut wir konnten, mit heißer Nadel für den Sonntag eine Sendung gestrickt, die das abgebildet hat. Sowas funktioniert nur, wenn sich alle Kollegen mit ins Zeug legen“, ist sich Burkert sicher. „Sonntags sieht das zwar ein bisschen so aus, aber: Das ist keine One-Man-Show.“

RPR1. ist der meistgehörte private Radiosender in Rheinland-Pfalz. Montags bis freitags schalten 1,2 Mio. Hörerinnen und Hörer pro Tag das Programm von RPR1. ein. Am Sonntag kommt der Sender auf 136.000 Hörer.

(ia)