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Aschermittwoch der Künstler führt Kunst und Kirche zusammen:„Gott ist schön“

Den Beginn der Fastenzeit prägt in Koblenz der Aschermittwoch der Künstler: Kunst trifft auf Kirche und im Gottesdienst ist Raum für Ballett, Theater, Tanz und Gesang. Mit Bildergalerie.
Meea Laitinen und Nathaniel Yelton boten einen Tanz aus dem Ballettabend 'Tausend Grüße' zu Musik von Robert Schumann dar.
Datum:
10. Feb. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – „Gott ist schön“: Unter diesem passenden Motto haben sich traditionell wieder Kunst Kultur und Kirche am Aschermittwoch der Künstler am 10. Februar in Koblenz getroffen. Zu dem künstlerisch gestalteten Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche kamen so viele Gottesdienstbesucher, dass viele mit Stehplätzen Vorlieb nehmen mussten. Der Aschermittwoch markiert den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit bis zum Osterfest und führt in Koblenz seit vielen Jahren Künstler und Kirche zusammen. „Mit dem Motto „Gott ist schön“ möchten wir auf das verbindende Element des Glaubens an Gott über religiöse Grenzen hinweg eingehen“, begrüßte Dechant Thomas Hüsch die Gottesdienstbesucher. Im letzten Jahr habe der Gottesdienst das Thema Flucht aufgegriffen, wobei damals noch niemand habe ahnen können, welche dramatischen Ausmaße die Flüchtlingsbewegung annehmen würde. „Wir erleben derzeit hierzulande eine Welle der Hilfsbereitschaft und des Engagements, aber natürlich entstehen in dieser Situation auch Ängste und Fragen, gerade gegenüber der Religion vieler Flüchtlinge, dem Islam.“ Gerade in dieser Situation gehe es ihm und den Mitzelebranten Stephan Wolff und Superintendent Rolf Stahl vom evangelischen Kirchenkreis Koblenz darum, das Einende in den Religionen zu betonten.
Auch Prof. Günter Riße von der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar ging als Gast-Prediger darauf ein, dass Gottes Schönheit sich vor allem durch die Barmherzigkeit zeige. Ob im Christentum, Judentum oder Islam werde sie immer wieder als herausragendes Merkmal von Gottes Liebe zu den Menschen gekennzeichnet. Konkret bedeuteten die „Werke der Barmherzigkeit“, anderen Menschen zu sagen: „Du gehörst dazu, du bist kein Ausgeschlossener.“ Dazu reiche oft schon, sich die Zeit zu nehmen, anderen Menschen zuzuhören und sie in ihrer Einzigartigkeit anzunehmen. Neben den Wortbeiträgen hatten Gesang, Musik, Ballett, und Theater ihren Raum im Aschermittwochsgottesdienst. Der Jugendkammerchor der Singschule Koblenz unter Leitung von manfred Faig stieg ein mit dem „Sanctus“ aus der Messe „The armed man – a mass for peace“ und untermalte später die Austeilung des Aschekreuzes. Jongmin Lim bot Sequenzen aus „Moses und Aaron“ dar, begleitet von Karsten Huschke am Klavier, worauf eine szenische Lesung von Raphaela Crossey, Jana Gwosdek, Tatjana Hölbing, Dorothee Lochner und Magdalena Pircher aus Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ folgte. Stephanie Zimmer an der Harfe und Nikolaus Maler von der Rheinischen Philharmonie boten Vivaldi dar und Meea Laitinen und Nathaniel Yelton tanzten zu Musik von Robert Schumann aus dem Ballettabend „Tausend Grüße“. Mezzosopranin Haruna Yamazaki sang, begleitet von Daniel Spogis am Klavier, aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartoldy. Zum Schluss begeisterte das Koblenzer Jugendthater mit dem Lied „Es braucht nicht viel, um glücklich zu sein“.
Im Anschluss an den Aschermittwochsgottesdienst lud die Arbeitsgemeinschaft Bildender Künstler am Mittelrhein (AKM) zur Eröffnung der Ausstellung „Ein Teil des Ganzen III“ ins Künstlerhaus Metternich ein. In der Herz-Jesu Kirche ist die Ausstellung „verAntwORTung kreuzt“ der Künstlerin Violetta Richard zu sehen.