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Bischof weiht die Heiligen Öle in der Chrisammesse:Gott selbst ist der Wirkstoff

Bischof Dr. Stephan Ackermann weihte während der Chrisammesse die Heiligen Öle. Gleichzeitig erneuerten die anwesenden Priester ihr Weiheversprechen. (mit Bildergalerie)
Die Kommunionkinder aus der Pfarreiengemeinschaft Ulmen riechen an dem gemischten Öl. (Fotos: Inge Hülpes/Bistum Trier)
Datum:
14. Apr. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – „Gerade in dieser Zeit, in der mit Hass und Krieg Angriffe auf die Würde der Menschen geschehen, ist die Salbung ein sprechendes Symbol für unser Christsein – und vor allem für die Art und Weise, Christ zu sein.” Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann in seiner Predigt während der Chrisammesse am 13. April im Trierer Dom herausgestellt. In der Chrisammesse weiht der Bischof Chrisam, Katechumen- und Krankenöl, die für die Spendung der Sakramente Taufe, Firmung, Krankensalbung oder Priesterweihe im gesamten Bistum verwendet werden.

Man könne die Salbung, in der Öl und Salbe eine tiefergehende Bedeutung annehmen, nicht nur als einen Vorgang verstehen, der Würde und Vollmacht verleiht, sondern auch als eine Art Programm für den Stil des Christseins, sagte der Bischof. Sie rege an, darüber nachzudenken, wie Christinnen und Christen in dieser Welt sein wollen. „Papst Franziskus hat in seinem Brief an die Katholiken in Deutschland vor zwei Jahren den Auftrag formuliert, dass wir in die Welt hinausgehen sollen, um mit dem Geist Christi alle Wirklichkeiten dieser Welt zu salben.” Sich salbend der Wirklichkeit nähern, setze allerdings einen bestimmten Stil voraus: „Und der ist anders, als wenn man sich der Wirklichkeit nähert, um sie zu belehren, sie zu besetzen, oder um sie sich untertan zu machen.” Der Vorgang des Salbens beinhalte die Bereitschaft, sich auf sein Gegenüber einzulassen und nicht etwa in sicherer Entfernung auf Abstand zu bleiben. „Christ sein bedeutet, den wirklichen, den echten und ernstgemeinten Kontakt nicht zu scheuen, Empathie zu zeigen und sich wirklich für den anderen zu interessieren, inspiriert durch den Auftrag Jesu Christi”, so Ackermann. 

Die Salbungen des Glaubens seien keine Rituale der Magie, sondern Mittel, die in die Begegnung mit dem lebendigen Gott führen wollen, betonte der Bischof. Diese Begegnung geschehe oftmals über die Nähe von Menschen: „Da wird Gott erfahren. Mit und durch andere. Es gilt, sich selbst ins Spiel zu bringen, da wo Menschen Hilfe und Bestärkung brauchen, mit Behutsamkeit und Achtsamkeit. Sind wir als Christinnen und Christen im Umgang mit Menschen behutsam, dann machen wir dem Christennamen – als vom Herrn Gesalbte – alle Ehre. Und letztlich: Vertrauen wir auf die Wirkung des Geistes Gottes! Denn der Geist Gottes ist der wahre Inhalt aller Salbungen im Raum der Kirche. Gott selbst ist der Wirkstoff in den heiligen Ölen.”

Die anwesenden Priester erneuerten in der Messe ihr Weiheversprechen. Die musikalische Gestaltung übernahm der Mädchenchor am Trierer Dom unter der Leitung von Gabriele Sichler-Karle. Auch Kommunionkinder aus der Pfarreiengemeinschaft Ulmen haben den Gottesdienst mitgefeiert. Im Anschluss wurden die Heiligen Öle im Domkreuzgang abgefüllt und an die Vertretungen aus den  Pastoralen Räumen und Dekanaten des Bistums verteilt.

(ih)

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