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Projekt „Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger“ gestartet:Gottes Kernwesen ist liebevolle Anwesenheit

Das Projekt "Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger" ist am 1. Juni offiziell gestartet. (mit Bildergalerie)
Die Verantwortlichen des Projektes
Datum:
2. Juni 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – Seelsorge bekommt ein neues Gesicht: Mit diesen Worten hat Bruno Schrage vom Diözesan-Caritasverband Köln das Projekt „Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger“ gewürdigt. Das Projekt von Bistum Trier, Diözesan-Caritasverband Trier, BBT-Gruppe, cts, Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz und Marienhaus Stiftung ist am 1. Juni offiziell gestartet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Altenhilfeeinrichtungen – etwa aus dem pflegerischen oder sozialen Bereich oder der Leitung - werden in mehrmoduligen Kursen zur Mitarbeit in der Seelsorge qualifiziert. Der erste Kurs mit 17 Teilnehmenden endet im November. Schrage betonte, im Bistum Trier werde mit dem Projekt ein Erlebnisraum eröffnet. Man gehe neue Wege in der Seelsorge und entdecke gleichzeitig alte christliche Pfade, nämlich das „Vertrauen in die Kompetenz des Alltagspriestertums“, wie Schrage in Anlehnung an den Pastoraltheologen Paul Zulehner erklärte. Seelsorge sei „die Kunst der Begleitung im Namen Jesu“. Denn Gott „kommt nicht erst mit uns durch die Türe von Bewohnerzimmern – er ist mit jedem Menschen, der in einer Einrichtung lebt und arbeitet, anwesend“, sagte Schrage. „Gottes Kernwesen ist Beziehung, ist liebevolle Anwesenheit.“ Er gratulierte den Verantwortlichen für den Mut, den sie mit diesem Projekt bewiesen, etwa auch durch eine Beauftragung auf Zeit. Das Projekt sei „unaufdringlich und ein guter Schritt in die Zukunft“. Entscheidend sei, dass Christen sich gegenseitig etwas zutrauten in ihrer Fachlichkeit. Die Frauen und Männer, die sich in der Mitarbeit zur Seelsorge qualifizieren, brächten ihre jeweiligen Kompetenzen als professionelle Basis in die Seelsorge ein - „und sie werden neue Möglichkeiten entdecken!“ In Ergänzung zum Dienst der hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger sei mit den seelsorglich Mitarbeitenden „mehr christliche Hauskultur im Alltag drin“. Das Projekt mache „Mut in Zeiten, in denen wir nach neuen pastoralen Impulsen suchen“.  Mechthild Schabo, Direktorin für den Bereich Pastoral und Gesellschaft im Bistum Trier, betonte das gemeinsame Anliegen, Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe zu gewährleisten und sie qualitätsvoll und kompetent zu gestalten. Sie erinnerte an die Diözesansynode, die frage, wozu Kirche da sei. Einrichtungen der stationären Altenhilfe seien besondere Orte mit speziellen Herausforderungen für alle Beteiligten. „Dorthin sind wir gerufen. Dieser Ort kann ein Ort von Kirche sein, ein Segensort werden, wenn dort der solidarische ‚Gott-ist-mit-uns‘ in Wort und Tat verkündet und spürbar wird.“ Schabo würdigte die Frauen und Männer, die sich in der Ausbildung befinden, als „Insider“: „Sie werden als kundige und vertraute Personen das Wort des Trostes, der Ermutigung und der Hoffnung sagen. Sie werden Sterbenden die Hand halten und Gebetszeiten gestalten, Menschen segnen und dafür Sorge tragen, dass das Wort Gottes vorgetragen und gehört wird.“ Dr. Albert-Peter Rethmann (BBT-Gruppe) sagte, alte Menschen dürften in dem Bewusstsein leben, etwas vollendet zu haben und nicht mehr leisten zu müssen. Die Träger von Einrichtungen der Altenhilfe arbeiteten auf vielfältige Weise dafür, dass die Bewohner dies erleben könnten. Der Seelsorge komme große Bedeutung zu: „Wir können aus dem Glauben heraus diese Dimension offen halten.“ Die Trägerverstünden sich als Orte kirchlichen Lebens. Das jetzt begonnene Projekt sei „ein Mosaikstein der Kirche vor Ort“. Eine derartige Kooperation zwischen Bistum, DiCV und Trägern gebe es nicht oft, lobte er das Projekt. „Wir wagen etwas Neues, weil wir wollen, dass Glaube und Seelsorge in unseren Einrichtungen lebendig sind.“ Der Vorsitzende des DiCV Trier und ernannte Weihbischof im Bistum, Prälat Franz Josef Gebert, erinnerte daran, dass eine herausfordernde Situation – nämlich die Seelsorge in Einrichtungen angemessen zu gewährleisten – Anlass gewesen sei, kreativ zu werden. „Hier werden Charismen entdeckt und gefördert, wenn Menschen sich bereiterklären, seelsorgliche Funktionen zu übernehmen und sich dafür zu qualifizieren.“ Dafür schafften die Träger Raum, am Ende der Qualifizierung stehe die Beauftragung durch den Bischof – das sei das „Ideal eines Charismas“, wie es der Apostel Paulus beschrieben habe. Gebert zeigte sich überzeugt, dass das Projekt Nachahmer finden werde, denn es sei ein Projekt „in das alle investieren und in dem alle Gewinner sind“. Er hoffe, dass ein solches Modell auch für kleinere Träger interessant sei und sich so „ein Netzwerk der Seelsorge“ ausbilde. Informationen zum Projekt „Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger“ gibt es bei Projektkoordinatorin Brigitte Scherer im Bischöflichen Generalvikariat Trier, Tel.: 0651-7105-333, E-Mail: Brigitte.scherer@bistum-trier.de           (JR)