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Christen in Püttlingen pilgerten für mehr Klimagerechtigkeit:„Gottes Schöpfung zu bewahren ist ein Weltauftrag“

Christen aus dem Saarland, Indien und Bolivien pilgerten gemeinsam in Püttlingen für Klimagerechtigkeit. Der Pilgerweg fand im Rahmen der Bolivien-Partnerschaftswoche statt.
Die Klimapilger versammeln sich unter dem Altarretabel in der Liebfrauenkirche in Püttlingen. Foto: Walter Faas/Bistum Trier
Datum:
4. Okt. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Püttlingen – „Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber!“ Dieses Gebet für unsere Erde aus der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus stand im Mittelpunkt eines besonderen Gottesdienstes am vorigen Freitag, 1. Oktober, im Kloster Heilig Kreuz Püttlingen. Dieser stand unter dem Motto „Geht doch! Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“. Pfarrer Michael Meyer aus Völklingen vertiefte den Franziskus-Gedanken in der Predigt: „Gottes Schöpfung zu bewahren ist ein Weltauftrag.“ Dazu passte gut, dass am Gottesdienst in der Klosterkirche neben rund 60 Christen aus dem Saarland auch Nazarethschwestern aus dem indischen Bundesstaat Kerala (als Hausverwalterinnen) sowie sechs Volunteers (Freiwillige) aus Bolivien teilnahmen, die aktuell ein freiwilliges Jahr im Bistum Trier leisten. „Ein großartiges weltumspannendes Netzwerk“, resümierte Zelebrant Meyer.

Passend erinnerten die mit den Nationalfarben geschmückten jungen Menschen an die Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier, die in diesem Jahr 61-jähriges Bestehen feiert. Unvergessen bleibt, dass der langjährige Erzbischof von Sucre/Bolivien, Joseph Clemens Kardinal Maurer (1900 bis 1990), im Bergmannsdorf Püttlingen geboren und aufgewachsen ist. Er begründete in Bolivien die „Fundación Cardenal Maurer“. Dabei handelt es sich um ein Siedlungswerk, das den Bau von Wohnungen, Schulen, Waisenhäusern und Kliniken ermöglicht. Ideell wie finanziell wird die Fundación vom Bistum Trier sowie zwei Püttlinger Hilfsvereinen, der „Kardinal Maurer-Gesellschaft“ und „Aktion 33“ seit Jahrzehnten unterstützt.

Nach dem Gottesdienst in der Klosterkirche nahm die Gemeinde den Fußweg zur Püttlinger Pfarrkirche „Liebfrauen“ als Pilgergang in Sachen Klimagerechtigkeit in Angriff nahm. Ein Weg, den der junge Joseph Clemens Maurer sicherlich selbst oft gegangen sein mag, führte er doch an der jahrhundertealten Kreuzkapelle, dem mittelalterlichem „Hexenturm“ und seinem Elternhaus in der Auener Straße vorbei hin zur Liebfrauenkirche. Aus neuerer Zeit stammen das beeindruckende Griesenbrock-Kreuz und der Altar aus Schwarzstahlplatten, den die Erwerbslosenselbsthilfe Püttlingen mit Unterstützung der „Aktion Arbeit“ des Bistums Trier für den Katholikentag 2006 gefertigt hat.

Zum Abschluss des Pilgerweges „Geht doch!“ gruppierten sich die Teilnehmer um das Altarretabel, das der Kölner Künstler Klaus Balke für die Liebfrauenkirche in den 1990er-Jahren geschaffen hat. Dieser Altaraufsatz zeigt neben saarländischen Bergleuten, Reisbauern aus China auch Indios aus Bolivien, vereint unter dem weltumspannenden Schutzmantel der Muttergottes. Das Resümee des Pilgerweges zog Volunteer Michaela, als sie von Umweltproblemen in ihrer Heimat Sucre und von Katastrophen weltweit sprach. Konkret nannte sie die Gletscherschmelze und die Flutkatastrophe im Ahrtal und rief: „Die Sorge um unser gemeinsames Haus Erde muss uns alle beschäftigen.“

(red)