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Bischof feiert Gottesdienst zum Jahrestag des Marpinger Gelübdes:Gottvertrauen in Krisenzeiten

Zum Jahrestag des „Marpinger Gelübdes“ aus dem Jahre 1699 hat Bischof Ackermann einen Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Marpingen gefeiert.
Bischof Ackermann feierte den Gottesdienst zum Jahrestag des 'Marpinger Gelübdes'.
Datum:
25. Mai 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Marpingen – Zum Jahrestag des „Marpinger Gelübdes“ aus dem Jahre 1699 hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 23. Mai zusammen mit Pfarrer Volker Teklik einen Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Marpingen gefeiert. „Dieser Tag verbindet in ganz besonderer Weise Vergangenheit und Gegenwart“, sagte Bischof Ackermann. Während einer Pest-Epidemie legten Familien aus Marpingen ein Gelübde ab, jeden Samstagnachmittag zur Mutter Gottes zu beten und darum zu bitten, von der Pest und anderen Krankheiten, sowie deren Auswirkungen verschont zu bleiben.

„In der Zeit der Corona-Krise kann man sich noch besser vorstellen, wie es den Menschen damals ergangen sein muss“, sagte Bischof Ackermann in seiner Predigt. „Wir sind heute in einer besseren Situation als die Menschen damals. Erkenntnisse der Wissenschaft und Medizin sind fortgeschritten, wir kennen die Gründe für die Pandemie und haben die Mittel, sie zu bekämpfen.“ Menschen des 21. Jahrhundert halten sich mehr an wissenschaftliche Erkenntnisse, dennoch gebe es auch gerade in Bezug auf die Corona-Krise viel Unsicherheit, so der Bischof weiter. Es gebe keinen seriösen Mediziner oder Politiker, „die behaupten würden, einen Masterplan für diese Situation in der Tasche zu haben.“ Das Gegenteil sei der Fall. Oft werde festgestellt, dass die genauen Auswirkungen von Covid-19 nicht bekannt sind. Politiker müssten die „Balance halten“, einerseits klar zu handeln und andererseits keine falsche Sicherheit zu verbreiten.

Dazu würden politische Entscheidungen immer wieder in Bezug auf die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse überprüft. Gerade deshalb halte er „Theorien einer Weltverschwörung für ebenso falsch wie unheilvoll“, betonte Ackermann. Diese Theorien „werden aus Angst geboren und versuchen selbst, Angst zu verbreiten“. Es greife zu kurz, wenn jemand behaupte, es gebe „den einen großen Plan. In dem, was wir erleben, steckt eine Dynamik, die selbst die Mächtigsten dieser Welt nicht überschauen“. Deshalb komme in dieser Situation dem Glauben eine ganz besondere Rolle zu, erklärte der Bischof. „Der Glaube erinnert uns an die Verantwortung, die wir haben, und zeigt uns gleichzeitig unsere Grenzen auf.“ Der „Geist vom Geist Gottes“ ermögliche es dem Menschen, Dinge wie Impfstoffe zu entdecken. Die darin liegende Verantwortung müsse der Mensch wahrnehmen. „Wir sind aber auch begrenzt und nicht die Herrinnen und Herren dieser Welt. Wir leben nicht nur von dem, was wir ins Werk setzen.“ Deshalb müssten und dürften wir uns immer wieder mit unseren Bitten an Gott wenden. „Das Gebet ist unersetzlich bei allem Fortschritt: weil es das Bekenntnis ist, dass es Dynamiken gibt, die uns übersteigen, und wir die schützende Macht Gottes, dass er uns zu Hilfe kommt, brauchen."

Bischof Ackermann im Gebet vor der Marienstatue in der Kirche Maria Himmelfahrt.

An diesem Samstag rief Bischof Ackermann in ganz besonderer Weise Maria als Fürsprecherin Gottes an. Wegen der Beschränkungen durch die Pandemie konnte in diesem Jahr keine Pilgermesse mit anschließendem Gang zur Marienkapelle im Härtelwald stattfinden. Bischof Ackermann sprach deshalb zum Ende des Gottesdienstes den Segen vor der Marienstatue in der Kirche Maria Himmelfahrt zu Gläubigen.

Der Gottesdienst wurde aufgezeichnet und ist als Video auf YouTube ansehbar: https://www.youtube.com/watch?v=YjLuGsuWA_U

(dh)