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Gedenkveranstaltungen zum ersten Deportations-Transport nach Litzmannstadt:Grenzenlos gedenken

Vom 16. bis 18. Oktober finden verschiedene Gedenkveranstaltungen zum ersten Deportations-Transport nach Litzmannstadt statt.
Datum:
14. Okt. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Zuerst ins Gefängnis, dann in einen Zug mit unbekanntem Ziel und schließlich die Ankunft im Ghetto: Das war das Schicksal vieler Jüdinnen und Juden aus Luxemburg, Trier und Umgebung während der Zeit des Nationalsozialismus. An den ersten Deportations-Transport 1941 von Luxemburg über Trier ins Ghetto Litzmannstadt in Polen möchte die „AG grenzenlos gedenken“ zusammen mit der Trierer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. und dem Comité Auschwitz aus Luxemburg erinnern. Von den 512 Deportierten überlebten nur 15 das Ghetto und das anschließende Konzentrationslager. Die verschiedenen Veranstaltungen von „grenzenlos gedenken“ finden von Freitag, 16. Oktober, bis Sonntag, 18. Oktober in Trier, Luxemburg, Esch-sur-Alzette, Remich, Medernach und Ettelbrück statt. Das Datum ist nicht willkürlich gewählt, denn auch der Transport erfolgte 1941 vom 16. bis 18. Oktober. Zum Programm gehören Gedenkfeiern an den verschiedenen Orten und ein digitales Konzert auf www.dok.lu. Außerdem wird eine Urne mit Erde aus dem Ghetto Litzmannstadt in Esch-sur-Alzette aufgestellt.

In Trier lädt zudem die „AG grenzenlos gedenken“ zur Einweihung eines Mahnmals für deportierte jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Trier und Umgebung an der Ecke Rindertanzstraße/Sichelstraße ein. Diese findet am Freitag, 16. Oktober um 17 Uhr statt. Auf dem heutigen Rindertanzplatz stand in den 1940er Jahren das Bischof-Korum-Haus, das von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurde. Hier wurden zwischen 1941 und 1943 Jüdinnen und Juden aus Trier und der Umgebung in Haft genommen. Anschließend wurden sie zum Bahnhof eskortiert und dort in Deportationszüge verfrachtet. Mitnehmen durften sie nur etwas Handgepäck, das Ziel war ihnen unbekannt. Die meisten der über 600 Frauen, Männer und Kinder wurden an den Zielorten der Deportationszüge ermordet. Das Mahnmal, das von Ralf Kotschka initiiert und gestaltet wurde, besteht aus einem bronzenen Koffer und einer Texttafel. Bei der Einweihung wird unter anderem Oberbürgermeister Wolfram Leibe eine kurze Ansprache halten. Ein gemeinsamer Gang zum Bahnhof schließt die Veranstaltung ab.

Weitere Informationen finden sich auf www.agf-trier.de/einweihung-des-mahnmals und bei Judith Schwickerath Tel.: 0151-11124413 oder E-Mail: judith.schwickerath@bistum-trier.de.

(aw)