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Portugiesische Gastfamilien nehmen Pilger aus Bistum Trier herzlich auf  :Große Gastfreundschaft, erfüllende Begegnungen 

Gastfreundschaft, herzliche Menschen, tolle Begegnungen mit Jugendlichen aus aller Welt: Das erleben die Weltjugendtagspilger derzeit bei den Tagen der Begegnung in Portugal.
Jugendgruppe in Aveiro vor Palme
Datum:
29. Juli 2023
Von:
Simone Bastreri
Daniela ist richtig erfüllt von den herzlichen Begegnungen sagt sie

Trier/Bustos – „Die Leute hier sind so unglaublich gastfreundlich, sind immer fröhlich und am Lächeln – und unsere Gruppe ist schon toll zusammengewachsen“, freuen sich Miriam Thewes (18), Margaretha Dobelmann (17), Ricardo Ragusa (18) und Daniela Süß (24). Die jungen Leute gehören zu einer der Gruppen, die sich aus dem Bistum Trier auf zum Weltjugendtag in Lissabon gemacht haben. Derzeit erleben sie die „Tage der Begegnung“, die dem Weltjugendtag mit Papst Franziskus vorangestellt sind. In ganz Portugal öffnen in dieser Zeit portugiesische Familien ihre Türen und beherbergen junge Menschen aus aller Welt – so auch im Bistum Aveiro, das als das „Venedig Portugals“ gilt. 

„Es ist so eine Fülle an Gastfreundschaft, herzlichen Begegnungen auch hier in der Pfarrei Sankt Laurentius in Bustos – und man wird regelrecht gemästet mit gutem Essen. Wir versuchen das zu verarbeiten, aber es macht einen manchmal echt sprachlos und sehr dankbar“, berichtet Daniela Süß. Die 24-Jährige bereichert mit Klavier und Gitarre die neunköpfige „Musikgruppe“, die unterwegs für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste sorgt. Sie stammt ursprünglich aus Wallhausen bei Bad Kreuznach, wohnt und studiert aber seit 2019 in Trier. Untergebracht ist sie bei einem portugiesischen Ehepaar Anfang 50. Als Gastgeschenk brachten sie und die beiden anderen Pilger der Familie Kerzen aus einem Kloster nahe ihres Heimatdorfs und ein aus Ton gestaltetes Kreuz der Jugendkirche eli.ja mit. „Unsere Gastmutter gärtnert total gerne, und da das auch eins meiner Hobbies ist, habe ich ziemlich ins Schwarze getroffen, weil ich ihr auch Erdbeer- und Rucola-Saatgut mitgebracht habe. Und damit alle Sinne angesprochen werden, haben wir auch noch eine Flasche Mosel-Riesling verschenkt“, lacht Daniela.  

Miriam Thewes stehen die Türen ihrer 'Gast-Oma' immer offen

Herzliche Begrüßung mit geschmückten Häusern 

Auf die guten Weine aus der Region hat auch Miriam Thewes aus Dorf bei Schmelz im Saarland gesetzt. Die 18-Jährige hat gerade ihr Abitur am Hochwaldgymnasium Wadern gemacht und engagiert sich bei „Mia“ in Rappweiler, der anderen großen Jugendkirche im Saarland. Mit ihrer Cousine zusammen ist sie bei einer älteren Dame untergebracht, deren Tochter und Enkel extra kamen, um die Pilgerinnen kennenzulernen. Nah an der Kirche mitten in der Pfarrei haben die Mädels eine ganze Etage für sich, auch wenn das Haus sehr alt ist und einen ganz eigenen Charme hat. Wie die Verständigung läuft? „Die Tochter spricht Englisch, sie Französisch, ein bisschen Spanisch. „Aber das klappt eigentlich sehr gut. Hier sind wirklich alle die ganze Zeit fröhlich, haben immer ein Lächeln auf den Lippen.“ Besonders ans Herz ging den jungen Erwachsenen die Begrüßung in der Pfarrei: „Es war so schön, wie wir hier erwartet wurden. Die Familien haben ihre Zäune und Häuser mit bunten Bändern in deutschen, portugiesischen oder den Farben des Weltjugendtages geschmückt.“ Und ihre Gast-„Oma“ habe schon jetzt verkündet, dass ihre „Tür immer offenstehe“, zeigt sich Miriam gerührt.  

Margaretha Dobelmann aus Saarbrücken

Mit “Tannenzäpfle” im Gepäck nach Aveiro 

Dass die Gastfreundschaft südlicher Länder durch den Magen geht, ist kein Klischee: die 17-jährige Margarethe Dobelmann aus Saarbrücken wurde von ihrer „Gast-Oma“ und einem Freund zu einem kleinen Stadtbummel durch die nahe gelegene Stadt Mira und danach in ein Restaurant eingeladen, wo sie und ihre Freundin sich „durch sämtliche Leckereien“ probierten. „Wir haben bestimmt sechs verschiedene Gänge gegessen, vor allem viel Fisch und Meeresfrüchte. Danach ging es noch woanders hin, wo wir noch Süßspeisen gegessen haben – viele werden hier mit Ei hergestellt. Also die beiden haben sich richtig viel Gedanken und Mühe gemacht.“ Ihr Gastgeschenk musste Margarethe erstmal ein paar Tage mitschleppen: Tannenzäpfle-Bier und Salzbrezeln aus Deutschland. „Das hat aber auch super gepasst, denn unsere Gast-Oma hat sich daran erinnert, dass schonmal in Deutschland probiert zu haben. Sie meinte, das hätte ihrem Mann früher immer so gut geschmeckt.“ Bei ihrer Gast-Oma fühle sie sich sehr wohl. „Sie hat sogar gesagt, dass wir ‚ihren Tisch komplett machen‘, das war so lieb“.  

Ricardo Ragusa aus Sohren ist gespannt auf das 'Riesen-Event' in Lissabon

Alle Welt kommt an einem Ort zusammen, um Glauben zu feiern 

Ricardo Raguza hat sich für ein ganz lokales Gastgeschenk entschieden und Honig aus seinem Nachbardorf mitgebracht. Mit zwei weiteren Jungs ist er in einer Gastfamilie mit zwei etwas älteren Söhnen untergebracht, die sehr gut Englisch sprechen und so für die Eltern dolmetschen. Auf Lissabon freuen sich die jungen Leute besonders, auch wenn jetzt schon „jeder Tag einmalig und schön“ ist, wie Daniela betont. Miriam findet es spannend zu sehen, wie andere ihren Glauben leben, wie sie Gottesdienste feiern und welche Bräuche sie haben. Für Ricardo ist es der Gedanke, dass „es so ein Riesenevent ist, die ganze Welt an einen Ort kommt, um gemeinsam mit dem Papst zu feiern, das Weltjugendtagsprogramm zu erleben.“ Das sei eine für ihn fast unvorstellbare Größenordnung. „Vor allem, weil man ja hier schon öfter denkt, Kirche geht immer mehr den Bach runter und man gerade als junger Mensch eher alleine ist.“ Daniela pflichtet ihm bei: „Wir sind unterschiedlich alt, stehen an unterschiedlichen Punkten im Leben, aber für jeden ist hier Raum und man wächst auch daran. Es ist schon ein tolles Gefühl, dass von überall junge Leute nach Portugal aufgebrochen sind. Und wir sind Teil davon.“  

2023 ist Portugal Gastgeberland des 36. Weltjugendtags unter dem Motto: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ (Lk 1, 39). Mehr Informationen gibt es unter: www.wjt.de. 

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