Bolivienpartnerschaft des Bistums sendet Beatmungsgeräte nach Bolivien:Große Hoffnung für viele Betroffene
Trier/Santa Cruz – Sie wurden schon dringend in der größten bolivianischen Stadt, Santa Cruz, erwartet: Zwei Beatmungsgeräte aus Deutschland, die im katholischen Krankenhaus des Erzbistums das Leben von Corona-Patienten retten sollen. Die Diözesanstelle Weltkirche des Bistums Trier hatte die beiden Geräte nach Bolivien gesandt, wo sie am 29. Januar im Hospital Católico in Empfang genommen wurden.
Angesichts der wieder dramatisch angestiegenen Zahl von Corona-Infektionen in dem lateinamerikanischen Partnerland des Bistums Trier und insbesondere in der Region Santa Cruz sind die beiden Respiratoren überlebenswichtig. Das deutsche Bundesgesundheitsministerium hatte der Bolivienpartnerschaft des Bistums die Geräte zur Verfügung gestellt, um die Intensivbehandlung von schwer erkrankten Covid-19-Patienten in Bolivien zu verbessern. Victor Hugo Valda, Direktor des Krankenhauses, bedankte sich beim Gesundheitsministerium und dem Bistum Trier für diese Unterstützung: Sie sei eine große Hoffnung für viele Betroffene. Das Hospital Católico hat seit dem Ausbruch der Pandemie in Bolivien vor einem Jahr begonnen, eine eigene Abteilung für Corona-Infizierte aufzubauen. Inzwischen gibt es dort 39 Betten, darunter 12 Intensivplätze und 6 Notfallbetten. Zur Sauerstoffversorgung wurde eine zentrale Anlage eingerichtet. Aus dem Bistum kam auch Unterstützung durch das Trierer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, das dringend benötigte Infusionspumpen spendete – ebenfalls eine gemeinsame Aktion mit der Bolivienpartnerschaft des Bistums.
Der deutsche Botschafter Stefan Duppel dankte in einem Schreiben Bischof Stephan Ackermann für die lebensrettende Initiative. Da die Kapazitäten der Krankenhäuser nicht ausreichten, würden Infizierte zum Teil unversorgt sterben. Schon im März waren Menschen vor den Krankenhauspforten gestorben, weil schlichtweg Angesichts der stark ansteigenden Zahl der Ansteckungen müsse man damit rechnen, dass sich die Situation weiter verschärfe. Bisher wurden in Bolivien über 216.000 COVID-19- Infektionen erfasst, 10.379 Menschen starben im Zusammenhang mit Corona. Dabei wird von einer deutlich höheren Dunkelziffer aufgrund mangelnder Testkapazitäten ausgegangen.
Die Corona-Pandemie trifft die Menschen in Lateinamerika jedoch nicht nur wegen der medizinischen Unterversorgung hart, sondern auch wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage. Die Mehrheit der Bevölkerung verdient ihr Geld als Tagelöhner, als Verkäufer auf Straßen und Märkten oder als Dienstleister – fallen diese Einnahmen aufgrund von Ausgangssperren und Restriktionen weg, bedeutet das schlichtweg Hunger für viele Familien, da das Geld für Nahrungsmittel fehlt. Die Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier unterstützt die Partner vor Ort bei der Versorgung mit Schutzkleidung und Masken, bei der medizinischen Ausstattung sowie in der Nothilfe durch Suppenküchen und das Verteilen von Lebensmittelpaketen.
Wer spenden möchte, kann das an folgendes Konto: Spendenkonto Bistum Trier Bolivienpartnerschaft. IBAN: DE62 3706 0193 3007 8480 47, Stichwort Corona-Hilfe. Weitere Informationen gibt es auf: www.bolivienpartnerschaft.bistum-trier.de
(sb)