Kindertagesstätte in der früheren Saarlouiser Kirche Christkönig eröffnet:„Gute Aura“
Saarlouis – „Ich bin geplättet. Diese Einrichtung ist ein Hammer.“ Rainer Borens, einer der Geschäftsführer der Katholischen KiTa gGmbH Saarland machte zur Einweihung der neuen Kindertagesstätte Christkönig in Saarlouis-Roden seiner Begeisterung Luft. Mit einem festlichen Gemeindegottesdienst mit Pfarrer Hans-Kurt Trapp auf dem neuen Spieldeck des Kindergartens - unter der Decke der früheren Kirche - und einem Kindergottesdienst mit Diakon Franz Hechenblaikner im neuen Turnsaal, wurde am 22. Oktober die Kita Christkönig offiziell eröffnet. In der früheren Kirche Christkönig, direkt am Saarlouiser Bahnhof, ist eine Kindertageseinrichtung mit vier Regelgruppen und drei Krippengruppen entstanden. 133 Kinder von acht Wochen bis sechs Jahren haben hier nun Platz.
Von einem zunächst „schmerzlichen Prozess“ sprach Pfarrer Trapp im Gottesdienst. Schließlich musste sich die Pfarrgemeinde Christkönig von ihrer Ende der 1960er Jahre erbauten Kirche verabschieden. Das Geld für die dringend notwendige Sanierung war nicht da. Es folgte eine lange Zeit der Planung und auch der Auseinandersetzung. Zwei Kindergärten, der von Christkönig und die „Arche Noah“ in Maria Himmelfahrt wurden zusammengefasst in der jetzt eingeweihten neuen Einrichtung. Trapp dankte den Geldgebern für die Umgestaltung und den Neubau: Saarland, Kreis und Stadt Saarlouis sowie das Bistum Trier. Das neue Haus stellte er als etwas „ganz Besonders“ vor. Schließlich sei man hier in einer Kirche. „Hier hat Gott gewohnt“, sagte Trapp. In diese „gute Aura“ kämen jetzt die Kinder und lernten hier Verantwortung für Gottes Schöpfung und die Zukunft der Welt. „Möge dieses Haus ein Haus des Segens sein“ wünschte Trapp den Kindern, ihren Eltern und dem Team des Kindergartens.
Als „außergewöhnlich“ bezeichnete Landrat Patrik Lauer das Konzept für die Kita und machte den Architekten ein „Riesenkompliment.“ Der „Bau im Bau“ spreche alle Sinne an, die Räume seien hell und freundlich und es gebe großartige Möglichkeiten im Freien und doch durch das Kirchendach geschützt zu spielen. „Überwältigt, was aus der Kirche geworden ist“ zeigte sich auch Alexander Guß als Vertreter der Stadt Saarlouis. Der Bau biete ein gutes Raumprogramm für die Pädagogik. Simone Speicher, Gesamtleiterin in der Katholischen KiTa gGmbH, zählte einige der neuen Räume auf: das freundliche Bistro mit Kinderküche, die hellen Gruppenräume, die Differenzierungsräume, Meditationsraum, Atelier, Forscherraum, Turnraum und das große 300 Quadratmeter große „einzigartige und wertvolle“ Außenspieldeck auf dem Dach der in die Kirche gebauten Holzbox mit den Funktionsräumen. Architekt Mario Krämer von Büro „Flosundk“ würdigte den jetzt umgestalteten Kirchenbau des Trierer Architekten Günther Kleinjohann als einen der wichtigsten Betonbauten in Rheinland-Pfalz und Saarland in der Zeit von 1950 bis 1969. Seit 2008 ist die Kirche in die Denkmalliste aufgenommen. Beim Umbau zur Kindertagesstätte habe man den Charakter des Bauwerkes zu erhalten versucht. In Ergänzung zum Beton des Kirchenbaus wurde für die Kita-Innenräume weiches, möglichst unbehandeltes Holz verwendet. „Ziel war es, einen hellen, ruhigen Ort zu schaffen, an dem Kinder zur Ruhe kommen können und sich geborgen fühlen“, meinte Krämer.
(red)