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Ministerpräsidentin lobt 160-jähriges Engagement der Kolpingfamilie St. Wendel :Handeln für die Menschen

Auf eine Tradition von 160 Jahren blickt die Kolpingfamilie St. Wendel – am 5. Juni wurde mit einem Hochamt in der Basilika und anschließendem Empfang im Cusanushaus gefeiert.
Kolping-Vorsitzender Hans-Werner Luther dankt Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer mit Blumen und einer Kolpingplakette für die Ansprache
Datum:
6. Juni 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
St. Wendel – Auf eine Tradition von 160 Jahren blickt die Kolpingfamilie St. Wendel – am 5. Juni wurde mit einem Hochamt in der Basilika und anschließendem Empfang im Cusanushaus gefeiert. 1856 im Sinne des später selig gesprochenen Adolph Kolping als Gesellenverein gegründet, ist die St. Wendeler Gemeinschaft die viertälteste dieser Art im Bistum Trier. Für den langen sozialen Einsatz sowie in die Bildungsarbeit gratulierten zahlreiche Gäste, darunter Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie Kolping-Bundespräses Josef Holtkotte. Angesichts von materieller Not und mangelnden Perspektiven vieler junger Handwerker Mitte des 19. Jahrhunderts habe Adolph Kolping gehandelt, sagte Holtkotte in seiner Predigt. Dieses Vorbild müsse für unsere Zeit Ansporn bleiben. Denn Kriege, Hunger und Flucht ließen den Strom an hilfebedürftigen Menschen nicht abreißen. „Wir schauen auf so viel Leid und Elend, aber das ist unsere Wirklichkeit“, meinte der Bundespräses. In dieser Wirklichkeit seien Christen zum Handeln aufgefordert. „Es geht darum, das Leid in der Welt zu lindern und nicht von lebensfernen Glaubensoasen zu träumen“, forderte er auf. Das Wirken der Kolpingfamilien sei ein guter Weg, diesen Auftrag zu erfüllen. In St. Wendel ruht dieses Werk auf mehreren Säulen. Wichtiges Standbein ist, ganz im Sinne Kolpings, die Bildungsarbeit. Politische Krisen in Belgien, Beweglichkeit und Lernfähigkeit im Alter, geistliche Gemeinschaften, Hinduismus – die Angebote an Themen waren in den vergangenen zehn Jahren überaus vielfältig. Internationale Begegnung ist ein zweiter Schwerpunkt. Der St. Wendeler Vorsitzende Hans-Werner Luther begrüßte zur Feier die Kolping-Generalsekretärin Litauens, Lina Kalibataite. Seit 1995 stehen die St. Wendeler mit Kolpingfamilien in Osteuropa in enger Verbindung. Zu Beginn wurden Hilfsgüter wie Kleider, Möbel und Maschinen per Lastwagen nach Litauen gebracht; später entschied man sich aufgrund der logistischen Herausforderungen für direkte finanzielle Unterstützung. Aus dem Austausch sind zahlreiche Freundschaften entstanden. Den Einsatz für Familie, der bereits im Namen Kolpingfamilie angedeutet sei, benannte Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer als weiteres Wirkungsfeld. Familien stünden unter Druck, meinte sie und verwies auf wirtschaftliche Zwänge, steigende Fallzahlen bei Jugendämtern und gesellschaftliche Debatten um die Definition von Familie. „Wie Adolph Kolping sagte: ,Das Christentum ist nicht nur für die Betkammer‘. Die andere Seite unseres Glaubens ist immer auch zu handeln“, sagte Kramp-Karrenbauer in ihrer Festansprache. Ausdrücklich dankte sie in diesem Zusammenhang Christinnen und Christen allen Konfessionen, die ihren Glauben durch Unterstützung der im Saarland ankommenden Flüchtlinge in die Tat umgesetzt hätten. Zur 160-jährigen Geschichte der Kolpingfamilie St. Wendel gibt es ein Ergänzungsheft zur 2006 erschienenen Festschrift (Preis: 1 Euro). Veranstaltungen der Kolpingfamilie sind auf www.pg-wnd.de/kolping-sankt-wendelin.html angekündigt.