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Initiative aus Vallendar bietet Unterstützung für Haupt- und Ehrenamtliche:„Helfen ist erfüllend, ermüdet aber auch“

Für andere da sein macht Freude, es kann aber auch an die eigenen Grenzen bringen. Die WeG-Initiative in Vallendar bietet Workshops an, um Helferinnen und Helfer zu unterstützen.
Datum:
18. Jan. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Vallendar – Für andere Menschen da zu sein und sie zu unterstützen, wird im Christentum unter dem Begriff „diakonisch“ zusammengefasst. Vorbild und Ursprung ist die Liebe und Zuwendung Gottes zu den Menschen. Eine Initiative aus Vallendar legt einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in die Unterstützung von Frauen und Männern, die haupt- oder ehrenamtlich ihr Leben der Hilfe für andere verschrieben haben.

Insbesondere in Krisenzeiten wird die Bedeutung solidarischen Miteinanders sichtbar – die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe im Sommer zeigen dies eindrucksvoll. Doch wer hilft den Helferinnen und Helfern, das Erlebte und die existentiellen Grenzerfahrungen zu verarbeiten? Viele helfen bis zur eigenen Erschöpfung nicht nur bei Katastrophen, sondern auch im Alltäglichen, bei der Pflege von Angehörigen, in der Flüchtlingshilfe oder als Mitarbeitende auf Palliativstationen.

Vera Kessler ist Teil der Initiative „Wege erwachsenen Glaubens“ (WeG) in Vallendar und hat zusammen mit dem Pallottinerpater Prof. Dr. Hubert Lenz Veranstaltungen rund um die Thematik konzipiert.

„Helfen ist erfüllend, ermüdet aber auch“, weiß Lenz, „wenn zum Beispiel die Erwartungen des Hilfesuchenden zu groß sind.“ „Oder die eigenen Erwartungen an sich selbst“, ergänzt Vera Kessler und benennt direkt einen „Einschlag“, wie sie es nennt, bei dem das eigene Erleben von Helfen mitunter ins Wanken gerät. „Für andere da sein macht Freude, es bringt aber auch an Grenzen und ist anspruchsvoll“, sagen die Initiatoren. Um die eigene Motivation zu reflektieren, vielleicht persönliche Antworten auf existentielle Fragen zu finden und neue Kraft zu schöpfen, bieten sie  Workshop-Modelle an.

„Wer andere hält, braucht selbst Halt und Orientierung“, lautet die Kernaussage von Lenz und Kessler. In unterschiedlichen Veranstaltungen möchten sie mögliche Ressourcen aufzeigen. „Der christliche Glaube kann eine Möglichkeit sein“, sagt Vera Kessler, betont aber, dass dies nur ein Angebot sei und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht in diese Richtung gedrängt würden. „Doch beim Hilfeempfänger und beim Helfer kommt der Kern des christlichen Glaubens zusammen – das ist den Menschen nicht immer bewusst.“ Die Teilnehmenden seien oft überrascht, wie viel sie von ihrem eigenen Leben in biblischen Erzählungen wiederfinden. Darüber hinaus geht es bei den Treffen um den Austausch mit anderen in ähnlichen Situationen und darum, neue Perspektiven kennenzulernen. „Helferinnen und Helfer brauchen Angebote, um durchzuatmen“, erklärt Lenz. Interessierte Institutionen wie Krankenhäuser, aber auch Privatpersonen oder Gemeinden können sich an die Ansprechpersonen von WeG wenden. Eine erste Kooperation mit einem großen Krankenhaus ist bereits entstanden. Ein „Tag für Ehrenamtliche“ gemeinsam mit der katholischen Familienbildungsstätte Koblenz ist für den 4. Februar geplant - ob und in welcher Form er stattfinden kann, ist aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht ganz sicher. Der Nachmittag soll zum Innehalten und zum Finden von Halt und Orientierung einladen, um gestärkt und neu inspiriert weiterzugehen.

Weitere Infos gibt es auf der Homepage www.glaube-hat-zukunft.de/diak, per E-Mail an diakonisch@weg-vallendar.de oder telefonisch unter Tel.: 0261-6402-248. (jf)